Trifidnebel
Unser heutiges Bild des Tages zeigt den Trifidnebel, eine rund 5.400 Lichtjahre
entfernte Sternentstehungsregion im Sternbild Schütze. Die Aufnahme stammt vom
Wide-field Infrared Survey Explorer (WISE) und zeigt diese stellare
Kinderstube im Infraroten. Sie ist hier als gelblicher Bereich in der Bildmitte
zu sehen. Eingebettet ist der Nebel in eine Wolke aus Wasserstoffgas, die
grünlich erscheint. Bei der rötlichen Wolke oben rechts handelt es sich um Gas,
das durch die intensive Strahlung junger Sterne aufgeheizt wurde.
Der Trifidnebel wurde erstmals vom französischen Astronomen Charles Messier im
Juni 1764 beobachtet, der ihn als 20. Objekt in seinen Katalog eintrug. Daher
ist er auch als Messier 20 bekannt. John Herschel bemerkte rund 60 Jahre später
dunkle Staubschwaden, die den Nebel in drei Teile zu teilen schienen. Deswegen
nannte er ihn Trifidnebel, nach dem lateinischen Wort trifidus für dreigeteilt.
Diese Teilung ist schön auf einer Aufnahme des Trifidnebels zu erkennen, die mit
dem Wide-Field-Imager am MPG/ESO 2,2-Meter Teleskop des La Silla
Observatory der europäischen Südsternwarte ESO im nördlichen Chile
entstand. Sie war am 5. Juni
2013 als unser Bild des Tages zu sehen. Ein Vergleich mit der WISE-Aufnahme
verdeutlicht eindrucksvoll, wie unterschiedlich astronomische Objekte in
verschiedenen Wellenlängen aussehen können.
Bild: NASA/JPL-Caltech/UCLA [Quelle]
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