Teleskope
Archiv
- Januar 2006 - Juni 2006
Wo
neue Sterne entstehen können
Astronomen haben jetzt eine neue Radiokarte der Andromedagalaxie
fertiggestellt: Die Karte zeigt, wo sich in unserer Nachbargalaxie kaltes
Gas befindet, das Baumaterial für die Entstehung neuer Sterne. Darüber
hinaus wird die Bewegung dieses Gases erkennbar. Mit über 800 Stunden
Teleskopzeit ist dieses Projekt eines der umfangreichsten in der
Millimeter-Radioastronomie.
(29.
Juni
2006)
Die
Staubscheiben von Beta Pictoris
Staubscheiben um junge Sterne sind inzwischen nichts besonderes mehr.
Doch ein neues Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt nun um den 63
Lichtjahre entfernten Stern Beta Pictoris gleich zwei Staubscheiben.
Die beste Erklärung für dieses Phänomen ist ein jupiterähnlicher Planet, der
den Stern in der Ebene der zweiten Scheibe umrundet.
(28.
Juni
2006)
CHANDRA
Das
Geheimnis der Schwarzen Löcher
Schwarze Löcher sind, das verrät schon ihr Name, eigentlich unsichtbar.
Trotzdem sorgen sie im gesamten Weltall für intensive Strahlung, die immer
dann entsteht, wenn Materie in ein Schwarzes Loch hineinfällt. Nur ganz
verstanden hatten Astronomen diesen Prozess bislang nicht. Jetzt halfen neue
Beobachtungen des Röntgenteleskops Chandra Licht in dieses Geheimnis
der Schwarzen Löcher zu bringen.
(23.
Juni 2006)
QUASARE
Was
kosmische Jets zum Leuchten bringt
Quasare, das wissen Astronomen schon seit einiger Zeit, sind
die äußerst hellen Zentren entfernter Galaxien, in deren Inneren sich ein
supermassereiches Schwarzes Loch verbirgt. Von solchen gewaltigen
Schwerkraftfallen geht oft ein energiereicher Partikelstrom, ein so genannter
kosmischer Jet, aus. Neue Beobachtungen lassen diese Jets nun noch geheimnisvoller
erscheinen. (21.
Juni 2006)
CHANDRA
Neutronenstern
mit Bugwelle
Neutronensterne entstehen durch die Supernova-Explosion eines massereichen
Sterns. Dabei erhalten diese äußerst kompakten Objekte in der Regel einen
Kick, so dass sie sich mit hoher Geschwindigkeit von ihrem Entstehungsort
entfernen. Jetzt haben Astronomen genau einen solchen Neutronenstern
aufgespürt. Sie konnten beobachten, wie er durch das interstellare Gas
pflügt - nur zeigt die "Bugwelle" in die falsche Richtung.
(6.
Juni 2006)
POTSDAM
Teleskop-Oldie
in neuem Glanz
Nach gut vier Jahren harter Arbeit wurde gestern am
Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP) der Große Refraktor auf dem
Gelände der "Observatorien" des Telegrafenbergs, dem heutigen
"Wissenschaftspark Albert Einstein", feierlich wiedereingeweiht. Damit sind
die Arbeiten am Instrument, der Beobachtungsbühne, dem Beobachtungsraum und
den Eingangsräumlichkeiten abgeschlossen. Der Teleskop-Oldie ist über 100
Jahre alt.
(1.
Juni 2006)
HUBBLE
Der
fünffache Quasar
Gravitationslinsen sind für Astronomen kein neues Phänomen,
doch was das Weltraumteleskop Hubble jetzt beobachtete, ist eine
Premiere: Das punktförmige Bild eines entfernten Quasars erscheint auf einer
Hubble-Aufnahme gleich fünf Mal. Möglich wurde dies durch einen
gewaltigen Galaxienhaufen, der zwischen der Erde und dem Quasar liegt.
(31.
Mai 2006)
MAGIC
Mikroquasar
sendet Gammastrahlung
Mit Hilfe des Cherenkov-Teleskops MAGIC auf der Kanareninsel La Palma haben
Astronomen erstmals eine periodische hochenergetische Gammastrahlung
nachgewiesen, die von einem Mikroquasar stammt. Mikroquasare sind
Doppelsternsysteme, bei denen ein Schwarzes Loch oder ein Neutronenstern
einen anderen Stern kannibalisiert. (24.
Mai 2006)
STELLA
Teleskop
auf Teneriffa nimmt Betrieb auf
Astronomen des Astrophysikalischen Instituts in Potsdam haben Grund zum
Feiern: Heute werden zwei neue Spiegelteleskope auf der spanischen
Kanareninsel Teneriffa feierlich eingeweiht, an deren Entwicklung die
Brandenburger maßgeblich beteiligt waren. Mehr Dienstreisen in den sonnigen
Süden wird es aber trotzdem nicht geben: Die Teleskope werden von Potsdam
aus ferngesteuert und sollen unter anderem nach fernen Planeten suchen. (18.
Mai 2006)
SDSS
Das
Lineal des Universums
Astronomen haben jetzt die bislang größte dreidimensionale Karte des
Universums veröffentlicht. Die keilförmige Karte umfasst etwa ein Zehntel
des Nordhimmels, reicht bis in eine Entfernung von 5,6 Milliarden Lichtjahren
und umfasst allein 600.000 leuchtstarke rote Galaxien. Mit dem Datenmaterial
lässt sich die Rolle der Dunklen Energie überprüfen. (17.
Mai 2006)
HUBBLE
Keine
Gefahr durch lange Gamma-Ray-Bursts
Gamma-Ray-Bursts gehören mit zu den energiereichsten
Ereignissen im Universum. Und ein solcher Burst in unserer Nachbarschaft könnte für
das uns bekannte Leben auf der Erde das Ende bedeuten. Astronomen beruhigen aber
jetzt: Zumindest die stärksten dieser Ausbrüche im Gammastrahlen-Bereich
sollten der Erde nicht gefährlich werden können. (11.
Mai 2006)
LOFAR
Startschuss
für größtes Radioteleskop der Welt
Deutsche Astronomen haben einen wichtigen Schritt in
Richtung auf ein neues Großteleskop gemacht: Vor wenigen Tagen haben sie das
Deutsche Konsortium zur Messung langer Radiowellen (GLOW) gegründet.
Gemeinsames Ziel ist der Aufbau eines Netzes aus neuartigen Radioteleskopen.
In Verbund mit weiteren Stationen in den Niederlanden sollen sie das größte
Teleskop der Welt bilden.
(8.
Mai 2006)
CHANDRA
Alte
Schwarze Löcher verhindern Sternentstehung
Bislang hielten die Astronomen alte supermassive Schwarze
Löcher in Galaxienkernen für vergleichsweise langweilig, denn sie senden nur
wenig Strahlung aus. Nun zeigt eine neue Untersuchung von neun derartigen
Schwerkraftmonstern, dass sie alles andere als ruhig und gesetzt sind: Sie
senden hochenergetischen Materiestrahlen aus und verhindern damit die Entstehung
neuer Sterne in ihren Wirtsgalaxien. (26.
April 2006)
LA SILLA
Galaxien
und Sterne im scheinbaren Nichts
Schaut man als Astronom lange genug ins Nichts, kann jede Menge Interessantes zum Vorschein
kommen. Das jedenfalls haben unzählige so genannte "Deep
Field"-Beobachtungen bewiesen. Auch mit dem 2,2-Meter-ESO-Teleskop in La Silla
schauten Forscher mehrere hundert Stunden in eine scheinbar leere Himmelsregion.
Nach einer langwierigen Datenauswertung legen Bonner Astronomen nun das
Ergebnis vor.
(25. April
2006)
HESS
Suche
nach der fossilen Strahlung im All
Mithilfe der europäischen H.E.S.S.-Teleskope in Namibia ist es erstmals gelungen,
Photonengammastrahlung von zwei weit entfernten Quasaren nachzuweisen. Damit
scheint das All für Gammastrahlung durchlässiger zu sein, als bislang
angenommen. Sollten die Forscher Gammastrahlung auch von noch weiter entfernten
Quasaren aufspüren, gerieten einige Theorien der Physiker ins Wanken.
(24. April
2006)
CHANDRA
Zwei
Schwarze Löcher vor Verschmelzung
Fast jede Galaxie beherbergt in ihrem Zentrum ein supermassereiches
Schwarzes Loch. Wenn Galaxien kollidieren, entsteht ein Schwarzes Loch-Duo,
das irgendwann einmal zu einem einzelnen Schwarzen Loch verschmilzt.
Astronomen ist es nun gelungen, im 300 Millionen Lichtjahre entfernten
Galaxienhaufen Abell 400 ein solches Paar aufzuspüren. (10.
April 2006)
SPITZER
Planetenentstehung
um Pulsar?
Das Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer hat um einen Pulsar eine
Staubscheibe entdeckt, die aus den Trümmern eines explodierten Sterns
besteht. Die Astronomen halten es für möglich, dass in dieser Scheibe einmal
Planeten entstehen. Es ist das erste Mal, dass eine solche Scheibe um ein
Objekt entdeckt wurde, das durch eine Supernova-Explosion entstanden ist.
(7.
April 2006)
VLT
Exotischer
Nachbar der Sonne entdeckt
Mithilfe des Very Large Telescope der Europäischen
Südsternwarte ESO haben Astronomen einen exotischen Nachbarn unserer Sonne
aufgespürt: In nur 12,7 Lichtjahren Entfernung entdeckten die Forscher einen
extrem kalten Braunen Zwerg, der einen anderen massearmen Stern umkreist.
Dass vergleichsweise viele Braune Zwerge in Doppelsternsystemen entdeckt
werden, passt allerdings nicht ganz in das theoretische Modell.
(23.
März 2006)
VLT
Junge
Galaxien und Dunkle Materie
Mit Hilfe des Very Large Telescope der Europäischen
Südsternwarte ESO haben Astronomen den Dunkelmaterie-Anteil in entfernten
Galaxien gemessen. Danach scheinen die Galaxien schon vor sechs Milliarden
Jahren einen gleich großen Anteil an Dunkler Materie gehabt zu haben wie die
Galaxien heute.
40 Prozent der untersuchten Objekte hatten offenbar gerade eine Kollision
überstanden.
(16.
März 2006)
SPITZER
Intergalaktischer
Überschallknall
Astronomen haben in einer Galaxiengruppen eine gigantische
Stoßwelle aufgespürt, die größer ist als die Milchstraße. Mit dem
Infrarotteleskop Spitzer untersuchten die Forscher die Galaxiengruppe
"Stephans Quintett". Diese Gruppe von fünf Galaxien ist Schauplatz einer
gewaltigen kosmischen Kollision. Die Entdeckung liefert den Forschern neue
Einblicke in die Anfänge des Universums, als Verschmelzungen und Zusammenstöße
von Galaxien an der Tagesordnung waren.
(6.
März 2006)
CEPHEIDEN
Polarstern
stößt Gas und Staub aus
Cepheiden, Sterne die regelmäßig ihre Helligkeit verändern,
sind ein wichtiges Instrument der Astronomen, um Entfernungen im All zu
messen. Jetzt haben Beobachtungen von drei Cepheiden gezeigt, dass sie alle
von Hüllen aus Staub und Gas umgeben sind. Unter den beobachteten Sternen war
auch der Polarstern.
(3.
März 2006)
ESO
Teleskop
erzeugt eigenen Stern
Normalerweise beobachten Teleskope Sterne, am Very Large Telescope
der ESO hat man jetzt aber selbst einen Stern erzeugt: Mithilfe eines
Laserstrahls ließen Astronomen einen künstlichen Stern in der Atmosphäre
erstrahlen. Er soll dem Teleskop als Leitstern für die adaptive Optik dienen
und so noch bessere Beobachtungen ermöglichen.
(28.
Februar 2006)
KUGELSTERNHAUFEN
Milchstraße
als Sternendieb
Italienische Astronomen nahmen mit der Very Large Telescope (VLT) der
ESO auf dem Cerro Paranal in Chile den Kugelsternhaufen M12 unter die Lupe.
Sie stellten dabei fest, dass die Milchstraße dem Haufen insgesamt rund eine
Million Sterne geraubt haben muss. Das dürfte die Lebenszeit des Haufens
dramatisch verkürzen.
(16.
Februar 2006)
HESS
Der
Kosmos strahlt nicht überall gleich
Astrophysiker haben sehr hochenergetische Gammastrahlung aus der Richtung
von riesigen Gaswolken im Zentrum unserer Galaxie nachgewiesen. Mit den
H.E.S.S.-Teleskopen ist es erstmals gelungen, diesen Effekt bei sehr hohen
Energien nachzuweisen und zu zeigen, dass die kosmische Strahlung im Zentrum
der Milchstraße nicht nur eine höhere Energie, sondern auch eine höhere
Dichte hat als in unserem Sonnensystem.
(10.
Februar 2006)
HUBBLE
Eindrucksvoller
Blick in den Orion-Nebel
Die NASA hat jetzt eines der detailreichsten astronomischen Bilder
veröffentlicht, das je gemacht wurde: Die auf Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops
basierende Aufnahme bietet einen einmaligen Blick in den Orion-Nebel. Hubble
erspähte hier Tausende von Sternen, die bislang im optischen Bereich des
Lichtes nicht beobachtet wurden, darunter auch Braune Zwerg-Doppelsterne.
(23.
Januar 2006)
SPITZER
Ein
Tornado im Weltraum
Manche Beobachtungen können auch die erfahrensten Wissenschaftler noch
überraschen: So entdeckten amerikanische Astronomen jetzt mit dem NASA-Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer
ein Objekt, das wie ein gewaltiger Tornado im Weltall aussieht. Ursache für
die ungewöhnliche Formation ist ein Materiestrahl, der von einem jungen
Stern ausgeht.
(19.
Januar 2006)
SPITZER
Kometenstaub
um Weißen Zwergstern?
Das NASA-Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer könnte um
den Weißen Zwergstern G29-38 Staub eines Kometen entdeckt haben. Bestätigt sich
der Fund, wäre dies der erste direkte Beweis dafür, dass Kometen und vielleicht
auch Planeten den Tod ihrer Sonne überleben können. G29-38 ist vor rund 500
Millionen Jahren verloschen.
(18.
Januar 2006)
HUBBLE
Das
Geheimnis der Kaulquappen-Galaxien
In nahezu allen Galaxien findet sich im Zentrum ein
supermassereiches Schwarzes Loch. Doch wie diese gewaltigen Schwerkraftfallen
entstanden sind, ist den Astronomen nach wie vor nicht klar. Jetzt lieferte das
Hubble-Weltraumteleskop neue Hinweise: Die Auswertung einer Reihe von
weit entfernten Galaxien scheint darauf hinzudeuten, dass Schwarze Löcher
durch wiederholte Galaxienkollisionen wachen.
(11.
Januar 2006)
INTEGRAL
Zwei
Supernova-Explosionen alle 100 Jahre
Astronomen des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische
Physik haben mithilfe des Weltraumteleskops Integral galaktische Regionen
identifiziert, in denen
neue Atomkerne produziert werden. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Nukleosynthese
neuer Atomkerne galaxienweit in Sternentstehungsgebieten stattfindet. (5.
Januar 2006)
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