Forschung
Archiv
- Januar 2011 - März 2011
Riesenblasen
durch Schwarzes Loch?
Im letzten Jahr entdeckten Astronomen mit dem Gammastrahlenobservatorium
Fermi eine gewaltige blasenförmige Struktur, die vom Zentrum unserer
Milchstraße ausgeht und hochenergetische Gammastrahlung aussendet. Ein
internationales Astronomenteam könnte nun eine Erklärung für das Phänomen
gefunden haben: Vielleicht handelt es sich um eine Art Rülpser des zentralen
Schwarzen Lochs. 28.
März 2011
Röntgenblitze
von Neutronensternen
Forscher des Heidelberger Max-Planck-Instituts für Kernphysik konnten zusammen
mit Kollegen am Speicherring des Schwerionenforschungszentrums im chinesischen
Lanzhou neue und präzisere Massenmessungen für vier protonenreiche Nuklide
durchführen. Die Ergebnisse erlauben einen Einblick in Kernfusionsprozesse auf
Neutronensternen, die für intensive kosmische Röntgenblitze sorgen. 23.
März 2011
Wie
ein eisiger Blick zum Urknall
Mit Hilfe von ultrakalten Gasen ist es Wissenschaftlern gelungen, ein
Modellsystem zu erzeugen, das nicht nur neue Einsichten in die
Festkörperphysik verspricht, sondern auch verblüffende Analogien zur Urmaterie
kurz nach dem Urknall zeigt. Die Quantengasmischung verhält sich damit ähnlich
wie die in Teilchenbeschleunigern erzeugten um viele Größenordnungen
energiereicheren Plasmen. 21.
März 2011
Neuer
Pulsarfund in Arecibo-Daten
Mithilfe von Internetnutzern auf der ganzen Welt hat das Team des Projekts Einstein@Home
einen neuen Pulsar aufgespürt. Insbesondere zwei Teilnehmern, einer aus
Russland und einer aus Großbritannien, ist es zu verdanken, dass das Signal
des rund 30.000 Lichtjahre entfernten rotierenden Neutronensterns nicht in der
Datenflut unterging. Der Pulsar wird vermutlich von einem Weißen Zwerg
umkreist. 3.
März 2011
47
Galaxien und die Dunkle Materie
Bei einer Untersuchung von 47 gasreichen Galaxien wurde jetzt festgestellt,
dass ihr Rotationsverhalten mit ihrer sichtbaren Masse korreliert. Dies
widerspricht der aktuellen Ansicht der meisten Astronomen, nach der Galaxien
überwiegend aus Dunkler Materie bestehen. Gleichzeitig bestätigt es die
Vorhersage einer alternativen Gravitationstheorie. 1.
März 2011
Gezeiten
machen habitable Zonen unbewohnbar
Bei der Suche nach einem extrasolaren Planeten auf dem erdähnliche Bedingungen
herrschen, konzentriert man sich meist auf die sogenannte habitable Zone um
ferne massearme Sonnen. Doch das ist vielleicht die falsche Strategie, wie
eine jetzt veröffentlichte Studie nahelegt. Durch Gezeiten kann nämlich die
habitable Zone um massearme Sterne unbewohnbar werden. 25.
Februar 2011
Geringere
Masse als angenommen?
Schwarze Löcher haben womöglich eine bis zu zehn Mal kleinere Masse als bislang
angenommen. Zu diesem Schluss kommen zumindest Astrophysiker der Universität Göttingen in
einer Studie, bei der sie Beobachtungen von 37 Galaxien auswerteten. Die
Forscher interessierten sich dabei für spezielle Strukturen in den Spektren der
Galaxien, die Rückschlüsse auf die Zentralregion erlauben. 22.
Februar 2011
Das
Antiteilchen des Neutrinos
Durch einen präzisen Massenvergleich von Isotopen gelang es Teilchenphysikern
jetzt neue Informationen über einen äußerst seltenen Kernumwandlungsprozess zu
gewinnen. Dieser könnte helfe, die Frage zu klären, ob das Neutrino sein
eigenes Antiteilchen ist. Dies hätte weitreichende
Konsequenzen für die Teilchenphysik und die Kosmologie. 8.
Februar 2011
Weltweites
Detektoren-Upgrade beginnt
Seit Jahren fahnden Physiker mit aufwendigen Detektoren nach geisterhaften
Kräuselungen in der Raumzeit, sogenannten Gravitationswellen. Entdeckt wurde
bislang nichts, die verwendete Technik aber ständig verbessert. Nun steht man,
nach Ansicht der Experten von GEO600, vor einer neuen, entscheidenden Phase,
in der dann tatsächlich auch Gravitationswellen gemessen werden sollen. 8.
Februar 2011
Erste
Sterne keine Einzelgänger
Die ersten Sterne im Universum entstanden möglicherweise nicht, wie bislang
angenommen, als Einzelsterne, sondern zusammen mit einer Vielzahl kleinerer
Begleitsterne. Darauf deuten neue Computersimulationen hin, die die Prozesse
der Sternentstehung im jungen Universum nachbilden. Entscheidend dabei sind
offenbar die Vorgänge in der Gasscheibe um den entstehenden Stern. 4.
Februar 2011
Reste
einer verschluckten Galaxie entdeckt
Ein internationales Astronomenteam hat einen bislang unbekannten Sternstrom in
unserer Milchstraße entdeckt: den Aquarius-Strom. Dabei handelt es sich um die
Überreste einer kleineren Galaxie in unserer Nachbarschaft, die vor 700
Millionen Jahren von der Schwerkraft der Milchstraße auseinander gerissen wurde.
Entdeckt wurde der Strom durch das ungewöhnliche Geschwindigkeitsmuster seiner
Sterne. 3.
Februar 2011
Sechs
Planeten um eine Sonne
Mithilfe der NASA-Sonde Kepler haben Astronomen ein
außergewöhnliches extrasolares Planetensystem aufgespürt: Um den Stern
Kepler-11 in rund 2000 Lichtjahre Entfernung kreisen gleich sechs Planeten
und dies in extremer Nähe. Gleichzeitig wurden Daten über weitere
Planetenkandidaten veröffentlicht. Die Zahl der potentiell durch Kepler
entdeckten Planeten steigt damit auf 1.235. 2.
Februar 2011
Die
mysteriösen Inseln der Inversion
Elemente, die schwerer sind als Eisen, bilden sich nur in gewaltigen
Sternexplosionen, sogenannten Supernovae. Durch Kernreaktionen entstehen hierbei
jede Menge hochangeregte kurzlebige Atomkerne, die schließlich zu stabilen
Elementen zerfallen. Bei einem Experiment haben sich Physiker des
Exzellenzclusters Universe nun einen Teilaspekt dieser Prozesse
angeschaut - mit unerwartetem Ergebnis. 1.
Februar 2011
Schrumpfende
Standardkerzen
Die Bestimmung von Entfernungen im Universum ist eine
komplizierte Angelegenheit. Astronomen bauen dabei auf sogenannte
Standardkerzen, also Objekte, deren Helligkeit sie recht genau zu kennen
glauben. Zu den wichtigsten Standardkerzen gehören die Cepheiden. Neue
Beobachtungen haben jetzt gezeigt, dass diese Sterne Masse verlieren, was die
Entfernungsbestimmung beeinflussen könnte. 25.
Januar 2011
Dunkle
Materie nicht für Wachstum verantwortlich
Es gibt keinen Zusammenhang zwischen dem Wachstum von supermassereichen
Schwarzen Löchern und der Dunklen Materie einer Galaxie. Das ist das Ergebnis
einer jetzt veröffentlichten Untersuchung von Astronomen aus Deutschland und
den USA. Die Masse eines Schwarzen Lochs, so die Schlussfolgerung der
Wissenschaftler, wird von der Entstehung des galaktischen Bulges bestimmt. 24.
Januar 2011
Der
heißeste heiße Jupiter
Auf dem Riesenplaneten WASP-33b ist es unglaublich heiß: Nach
Infrarot-Beobachtungen mit dem William Herschel Telescope auf La
Palma erreichen die Temperaturen auf der fernen Welt etwa 3.200 Grad Celsius -
das ist heißer als mancher Stern. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die enge
Umlaufbahn des Planeten dessen Zentralstern zu Pulsationen anregt. 20.
Januar 2011
Physiker
auf der Jagd nach WIMPs
Physiker der Universität Mainz beteiligen sich aktiv an der Suche nach den
Partikeln, aus denen die mysteriöse Dunkle Materie bestehen könnte. Zusammen
mit einem internationalen Forscherteam versuchen die Wissenschaftler im
Laboratori Nazionali del Gran Sasso sogenannte WIMPs aufzuspüren, also
schwach wechselwirkende massive Teilchen. 19.
Januar 2011
Schwarzes
Loch massereicher als angenommen
Die Masse des Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie M87 ist größer als
bislang angenommen und beträgt rund 6,6 Milliarden Sonnenmassen. Dies ist das
Ergebnis neuer Messungen, die amerikanische Astronomen in der vergangenen
Woche vorstellten. Vielleicht lässt sich dieses Schwarze Loch daher bald sogar
direkt beobachten. 18.
Januar 2011
Erster
Gesteinsplanet entdeckt
Die NASA-Sonde Kepler hat ihren ersten Gesteinsplaneten entdeckt: Das
Team konnte jetzt bestätigen, dass es sich bei dem Planeten Kepler-10b um eine
Welt handelt, die nur 1,4-mal größer als die Erde ist und das 4,6-Fache ihrer
Masse hat. Es dürfte sich allerdings nicht um einen besonders einladenden
Planeten handeln. 11.
Januar 2011
Verschmelzungen
sorgen nicht für Aktivität
In aktiven Galaxienkernen verschlingen gewaltige Schwarze Löcher ungeheure
Mengen an Material. Bislang waren viele Astronomen davon ausgegangen, dass diese
Aktivität durch die Verschmelzung von Galaxien ausgelöst wird. Eine jetzt
veröffentlichte Studie, bei der Beobachtungen von 1.400 Galaxien ausgewertet
wurden, deutet aber nun darauf hin, das dies nicht der wichtigste Grund sein kann. 6.
Januar 2011
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