Forschung
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- April 2009 - Juni 2009
Planetenfund
in Nachbargalaxie?
Extrasolare Planeten konnten bisher nur in unserer eigenen Galaxie entdeckt
werden. Eine internationale Forschergruppe hat jetzt aber ein Verfahren
vorgeschlagen, mit dem man mit heutiger Technologie auch Planeten in unserer
Nachbargalaxie Andromeda aufspüren könnte. Möglicherweise gelang den
Wissenschaftlern so bereits 2004 die Entdeckung eines Planeten in der
Andromeda-Galaxie. 26.
Juni 2009
Neuer
Schwerpunkt überprüft Standardmodell
Das Standardmodell der Teilchenphysik soll im Rahmen eines neuen
Physik-Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
überprüft werden. Ab 2010 wollen Physiker aus verschiedenen Instituten
hochgenaue Experimente mit Neutronen durchführen. Sie hoffen damit, manche
bislang ungeklärte Frage der Physik beantworten zu können. 25.
Juni 2009
Eisenkerne
aus dem All
Die kosmische Teilchenstrahlung stellt Forscher vor ein
neues Rätsel. Messdaten des Pierre Auger Observatory in Argentinien
deuten darauf hin, dass die Strahlung umso mehr Eisenkerne enthält, je
energiereicher sie ist. Bislang war man davon ausgegangen, dass die Strahlung
höchster Energie hauptsächlich aus Protonen besteht. Woher die Eisenkerne
kommen, wissen die Forscher nicht. 24.
Juni 2009
Wega
hat ein Magnetfeld
Wega, der Hauptstern des Sternbilds Leier, ist der zweithellste Stern am
nördlichen Nachthimmel und Teil des sogenannten Sommerdreiecks. Wega dürfte zu
den am besten untersuchten Sternen nach der Sonne zählen. Bislang gelang es
Astronomen allerdings nicht, ein Magnetfeld um Wega nachzuweisen. Jetzt
entdeckten Forscher im Spektrum der Wega aber eindeutige Hinweise darauf. 24.
Juni 2009
Eine
Sterngeburt wird angekündigt
Astronomen des Exzellenzclusters Universe glauben, dass in
der Dunkelwolke Barnard 68 im Laufe der kommenden 200.000 Jahre ein neuer,
sonnenähnlicher Stern aufleuchten wird. Nach Ansicht der Forscher hätte der
Kollaps der Dunkelwolke gerade begonnen. Auslöser dafür sei offenbar die
Kollision mit einer deutlich kleineren Gaswolke gewesen. 18.
Juni 2009
Monumentalbauten
mit Kalenderfunktion
Die rund 50 mittelneolithischen Kreisgrabenanlagen in Niederösterreich
gehören zu Europas ältesten Monumentalbauten: Sie wurden zwischen 4.800 und
4.500 v. Chr. erbaut und genutzt. Über ihre genaue Funktion gab es bislang nur
Spekulationen. Wissenschaftler rekonstruierten jetzt einige Anlagen am
Computer und konnten so zeigen, dass manche wohl tatsächlich als Sonnen- oder
Sternenkalender dienten. 15.
Juni 2009
Kühler
Zwerg aus einer anderen Galaxie
Eine unlängst entdeckte Gruppe von sehr kühlen und massearmen
Sternen, sogenannte ultrakühle Unterzwerge oder Subdwarfs, bewegt sich
offenbar auf äußerst ungewöhnlichen Bahnen durch die Milchstraße.
Amerikanische Astronomen, die dieses Resultat jetzt auf einer Konferenz in
Pasadena präsentierten, fanden unter den Zwergsternen außerdem ein Exemplar,
das aus einer
anderen Galaxie zu stammen scheint. 12.
Juni 2009
Masse
des Schwarzen Lochs unterschätzt?
Mit Hilfe eines neuen, detaillierteren Computermodells haben Astronomen die
Masse des supermassereichen Schwarzen Lochs in der relativ nahen elliptischen
Riesengalaxie M87 neu bestimmt: Mit der 6,4 Milliarden-fachen Masse unserer
Sonne ist es bis zu drei Mal massereicher als bislang angenommen. Der Fund
könnte wichtig für das Verständnis der Galaxienentstehung und -entwicklung
sein und zudem ein altes Paradoxon lösen helfen. 10.
Juni 2009
Düstere
Supernova könnte Rätsel lösen
Astronomen haben eine düstere Supernova entdeckt, die helfen
könnte, das Rätsel um verhältnismäßig lange dauernde Ausbrüche im
Gammastrahlenbereich zu lösen. Die Sternenexplosion ereignete sich in rund 67
Millionen Lichtjahren Entfernung und wurde letztes Jahr beobachtet. Düstere
Supernovae sind rund 100-mal energieärmer als normale Sternenexplosionen. 4.
Juni 2009
Blick
auf die Gegner Einsteins
Vor fast genau 90 Jahren, während der totalen Sonnenfinsternis am 29. Mai
1919, konnte eine zentrale Aussage von Albert Einsteins Relativitätstheorie
durch Beobachtungen bestätigt werden. Der Physiker wurde bald zu einem
Superstar der Wissenschaft. Doch nicht alle stimmten in den Jubel ein: Eine
bunte Truppe von Einstein-Gegner rief zum Widerstand auf. Ein
Forschungsprojekt widmete sich nun dieser Gruppe. 3.
Juni 2009
Erster
Planetenfund durch Astrometrie
Lange hatten Astronomen vermutet, dass es möglich sein müsste, mithilfe der
Astrometrie, also durch die genaue Bestimmung der Position von Sternen am
Himmel, extrasolare Planeten nachzuweisen. Viele Jahre versuchten sie es ohne
Erfolg. Zwei Astronomen haben trotzdem nicht aufgegeben und nach zwölf Jahren
Arbeit wurde ihre Mühe nun belohnt: Sie konnten um einen M-Zwerg in 20
Lichtjahren Entfernung einen extrasolaren Planeten nachweisen. 29.
Mai 2009
Die
genaueste Atomuhr der Welt
Der Exzellenzcluster QUEST, der seit rund einem Jahr Forschung in den
Bereichen Quanten Engineering und Raum-Zeit betreibt, hat Zuwachs
bekommen: An der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig wurde
jetzt das QUEST-Institut gegründet, in dem unter anderem die vielleicht
genaueste Atomuhr der Welt entwickelt werden soll. Die Forscher erhoffen sich
neue Erkenntnisse über die Konstanz von Fundamentalkonstanten sowie das
Gravitationspotential der Erde. 29.
Mai 2009
Genauere
Entfernung für Supernovae
Astronomen der Nearby Supernova Factory haben eine
Methode entdeckt, mit deren Hilfe man die Entfernung zu Supernovae vom Typ Ia
genauer als bisher bestimmen kann. Die Sternenexplosionen dienen seit längerem
als wichtige Entfernungsindikatoren und spielten auch bei der Entdeckung der
Dunklen Energie eine wichtige Rolle. Genauere Daten könnten also auch hier
neue Erkenntnisse liefern. 27.
Mai 2009
Astronomie
in der Literatur der Goethezeit
Zum Internationalen Jahr der Astronomie beschäftigen sich auch ganz andere
Wissenschaftsgebiete mit der Sternenkunde: An der Universität Jena etwa wird
in den kommenden Monaten eine japanische Germanistin die Geschichte der
angewandten Astronomie in der Goethezeit aus literarischer Sicht untersuchen.
Die Professorin aus Yokohama ist ausgewiesene Goethe-Expertin. 18.
Mai 2009
Die
Milchstraße als Gravitationswellendetektor
Amerikanische Astronomen wollen schnell rotierende Neutronensterne,
sogenannte Pulsare, zum Nachweis von Gravitationswellen, also den von Albert
Einstein vorhergesagten Verzerrungen der Raumzeit verwenden. Dazu benötigen
sie rund 20 Millisekunden-Pulsare, die sie dann über fünf bis zehn Jahre
beobachten wollen. Bislang sind allerdings nur fünf geeignete Kandidaten
bekannt. 15.
Mai 2009
Suche
nach der zweiten Erde hat begonnen
Die NASA-Sonde Kepler hat mit der Suche nach extrasolaren Planeten
begonnen. Das am 6. März gestartete Instrument soll in den kommenden
dreieinhalb Jahren mehr als 100.000 Sterne nach Hinweisen auf umlaufende
Planeten absuchen. Dabei ist Kepler in der Lage auch Planeten von
Erdgröße aufzuspüren, die sich in einem Abstand von ihrer Sonne befinden, der
die Existenz von flüssigem Wasser möglich macht. 14.
Mai 2009
Bereit
zur Vermessung des Urknalls
Am Donnerstag soll nicht nur das ESA-Infrarotteleskop Herschel ins
All starten. An Bord der Ariane 5-Rakete wird auch der Satellit
Planck sein, mit dem winzige Temperaturschwankungen des kosmischen
Mikrowellenhintergrunds entdeckt werden sollen. Die Wissenschaftler erhoffen
sich von den Planck-Daten ganz neue Erkenntnisse über die Anfänge
unseres Universums sowie über dunkle Materie und Energie. 11.
Mai 2009
Neue
Studien widersprechen Newton
Dunkle Materie gehört inzwischen zum Standardrepertoire eines jeden
Astronomen, obwohl diese mysteriöse Materie noch nie direkt nachgewiesen
wurde. Ist es also möglich, dass es zur Erklärung der verschiedenen
Beobachtungen gar keiner Dunklen Materie bedarf, sondern vielmehr einer neuen
Gravitationstheorie? Ein internationales Astronomenteam glaubt nun, neue
Hinweise dafür gefunden zu haben. 6.
Mai 2009
Schwarze
Löcher im Halo der Milchstraße?
Das Szenario könnte aus einem Science Fiction-Film stammen, ist allerdings
das Ergebnis von Computersimulationen von Forschern am angesehenen
Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics im amerikanischen Cambridge:
In unserer Milchstraße könnte es Hunderte vagabundierende Schwarze Löcher
geben, die aus der Entstehungsphase unserer Galaxie übrig geblieben sind.
Glücklicherweise sollten sie weit von der Erde entfernt sein. 29.
April 2009
Swift
entdeckt neuen Rekordausbruch
Am 23. April entdeckte der Satellit Swift einen zunächst recht
unspektakulären und nur zehn Sekunden dauernden Gammastrahlenausbruch im
Sternbild Löwe. Nachbeobachtungen mit einer Reihe von Teleskopen zeigten
jetzt, dass der am vergangenen Donnerstag beobachtete Ausbruch von einer
Explosion stammt, die sich nur 630 Millionen Jahre nach dem Urknall ereignete
- ein neuer Rekord. 28.
April 2009
Gesteinsplanet
entdeckt, Wasserwelt vermutet
Das 20,5 Lichtjahre entfernte System Gliese 581 entwickelt sich immer mehr
zu einer wahren Fundgrube für Planetenjäger: Michel Mayor von der Genfer
Sternwarte gab heute die Entdeckung des Planeten Gliese 581 e bekannt, der nur
etwa die doppelte Masse der Erde haben dürfte. Auch die Bahndaten von Gliese
581 d konnte das Team präzisieren: Die Welt liegt danach in der habitablen
Zone. Flüssiges Wasser wäre hier also möglich. 21.
April 2009
Dunkle
Energie und Längenskalen
Seit rund zehn Jahren gehen die Astronomen von der Existenz einer
sogenannten Dunklen Energie aus, die die Expansion des Weltalls beschleunigt
und inzwischen als Hauptbestandteil des Universums gilt. Um was es sich dabei
aber handelt, ist bislang unklar. Auch die theoretischen Physiker beschäftigen
sich mit dieser mysteriösen Energie. Eine neue Untersuchung kommt etwas zu dem
Schluss, dass es einmal keine Dunkle Energie mehr geben wird - in unendlich
langer Zeit. 20.
April 2009
Planetensucher
sieht Millionen Sterne
Die NASA-Sonde Kepler hat jetzt erstmals einen
Blick auf jene Region des Himmels geworfen, in der sie in den kommenden Jahren
vielleicht Hunderte von neuen Planeten aufspüren könnte - darunter, so die
Hoffnung der Astronomen, auch
Welten, die unserer Erde ähneln. Das Blickfeld von Kepler umfasst eine Fläche
von 100 Quadratgrad am Himmel. 17.
April 2009
Nimmt
die Dunkle Energie ab?
Beobachtungen von weit entfernten Supernova-Explosionen
führten vor rund zehn Jahren zu einem überraschend anderen Bild des Universums:
Offenbar beschleunigt eine mysteriöse Dunkle Energie die Expansion des Weltalls.
Nun hat eine Gruppe von Astronomen eine umfangreiche Sammlung von
Supernova-Daten durchgesehen und kommt zu einem verblüffenden Schluss: Die
Dunkle Energie scheint abzunehmen. 14.
April 2009
Auf
der Spur der Bestandteile des Universums
Mit dem neuen Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider am Genfer
Forschungszentrum CERN beginnt eine ganz neue Phase der Teilchenphysik, die
auch ein neues Licht auf so manche kosmologische Fragestellung werfen könnte.
Auf diese neue Ära will man in Sachsen, Berlin und Brandenburg die nächste
Generation von Teilchenphysikern vorbereiten. Dazu startete jetzt ein neues
Graduiertenkolleg. 9.
April 2009
Planetensucher
von Staubschutz befreit
Die NASA-Mission Kepler hat in der Nacht eine
wichtige Hürde genommen: Die Sonde, die vor rund einem Monat gestartet war,
sprengte die Verkleidung ab, die das empfindliche Teleskop bislang geschützt
hatte. Nun kann Licht in das Instrument fallen und die Kalibrierung fortgesetzt
werden. Kepler soll in den
nächsten dreieinhalb Jahren über 100.000 Sterne nach erdgroßen Planeten
absuchen. 8.
April 2009
Super-Erden
brauchen andere Ursuppe
In den letzten Jahren haben Astronomen mehr als 300 extrasolare Planeten
entdeckt, darunter auch sogenannten "Super-Erden", die fast vollständig aus
festen Materialien bestehen. Aber könnte es auf diesen Planeten Leben geben?
Aktuelle Messungen mit dem Spitzer-Weltraumteleskop machen wenig
Hoffnung: Zur Entstehung von Leben müsste die Ursuppe auf diesen Welten
deutlich anders zusammengesetzt sein als sie es auf der Erde war. 7.
April 2009
Integral
beobachtete Mega-Burst
Das europäische Gammastrahlen-Teleskop Integral hat
vor rund vier Jahren einen der hellsten Ausbrüche im Gammastrahlenbereich
verfolgen können, der je beobachtet wurde. Aus einer genauen Analyse der Daten
erhoffen sich die Astronomen neue Erkenntnisse über die Anfangsphase der Sternenexplosion, die für den Burst verantwortlich war
sowie über dessen Entstehung. 3.
April 2009
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