Forschung
Archiv
- Juli 2007 bis September 2007
Auf
der Suche nach Gravitationslinsen
Astronomen an der Universität Bonn wollen den Himmel gezielt
nach kosmischen Trugbildern absuchen, die auf Einsteins
Gravitationslinsen-Effekt zurückzuführen sind. Nutzen wollen sie dazu das
neuartige Radioteleskop LOFAR, das derzeit in den Niederlanden und auch in
Deutschland entsteht.
26. September 2007
Suche nach Schwarzen Löchern
Die NASA hat jetzt eine Satellitenmission wiederbelebt, mit
der man besser als je zuvor nach Schwarzen Löchern fahnden können wird. Die
Entwicklung des Nuclear Spectroscopic Telescope Array (NuSTAR) war im
vergangenen Jahr wegen Finanzierungsschwierigkeiten eingestellt worden. Nun
sollen die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Ein Start des Satelliten ist für
2011 geplant.
24. September 2007
Das Geheimnis der fehlenden Zwerggalaxien
Astronomen könnten mit Hilfe des Keck-Teleskops auf
Hawaii das Problem der fehlenden Zwerggalaxien gelöst haben. Die Astronomen
studierten dazu eine Gruppe von winzigen, lichtschwachen Galaxien, die zu 99
Prozent aus Dunkelmaterie bestehen. Die Beobachtungen lassen vermuten, dass es
in der Umgebung der Milchstraße noch mehrere Hundert komplett dunkle
Mini-Galaxien gibt.
21. September 2007
Besucher und keine Begleiter der Milchstraße
Viele Jahrhunderte galten die Magellanschen Wolken als
Satellitengalaxien unserer Milchstraße. Anfang des Jahres kamen erste Zweifel
daran auf, ob man wirklich schon die ganze Wahrheit über die beiden irregulären
Galaxien kennt. Eine detaillierte Analyse der neuen Daten kann nun, so die
Forscher, nur zu einer Schlussfolgerung führen: die Magellanschen Wolken sind
lediglich auf der Durchreise.
18. September 2007
Planet überlebt Riesenphase seiner Sonne
Astronomen haben einen rund zehn Milliarden Jahre alten Gasriesen entdeckt,
der offenbar die Rote Riesenphase seiner Sonne überlebt hat. Die Entdeckung
wirft ein interessantes Licht auf das Schicksal unserer Erde, wenn auch
unsere Sonne einmal zum Roten Riesen wird: V 391 Pegasi b hat nämlich einen
ähnlichen Abstand von seinem Zentralgestirn wie die Erde von der Sonne.
12. September 2007
Das Geheimnis der wasserstofflosen Zwerge
Manche Sterne sind anders als andere: Einem bestimmten
Sternentyp beispielsweise fehlt das häufigste Element im All, der Wasserstoff,
vollkommen. In der kommenden Woche wollen nun Astronomen aus aller Welt in
Tübingen über diese ungewöhnlichen Sterne diskutieren und versuchen, hinter ihr
Geheimnis zu kommen. Erwartet werden rund 80 Wissenschaftler aus 20 Ländern.
11. September 2007
Turbulente Strömungen helfen bei Planetengeburt
Planeten werden aus kosmischen Gas- und Staubwolken
geboren. Darin bilden sich im Lauf der Zeit kleine Materiebrocken, die dann zu
Bausteinen von der Größe eines winzigen Asteroiden verklumpen. Ein
internationales Team - darunter Forscher des Max-Planck-Instituts für Astronomie
in Heidelberg - hat nun simuliert, wie diese Asteroiden zu Planeten
heranwachsen. Eine wichtige Rolle dabei spielen turbulente Strömungen.
30. August 2007
Neue Hinweise für Reste eines Planetensystems
Dass der Weiße Zwergstern GD 362 etwas Besonderes ist, wissen Astronomen
schon länger: Der glühende Sternenrest ist nämlich von einer Staubscheibe
umgeben, die die Wissenschaftler als Trümmer eines früher vorhandenen
Planeten deuten. Für diese These gibt es nun neue Belege:
Astronomen konnten in der Atmosphäre des Weißen Zwerges Elemente nachweisen, die
in ähnlicher Zusammensetzung auch auf Erde und Mond vorkommen.
21. August 2007
Erdnächsten Neutronenstern entdeckt?
Mithilfe des NASA-Satelliten Swift haben Astronomen
vielleicht den erdnächsten Neutronenstern aufgespürt. Der kompakte Stern im
Sternbild Kleiner Bär liegt zwischen 250 und 1.000 Lichtjahren von der Erde
entfernt und ist erst der achte isolierte Neutronenstern, der überhaupt entdeckt
wurde. Von den Wissenschaftlern bekam er den Spitznamen Calvera.
21. August 2007
Anorganisches Leben im interstellaren Staub?
Könnte außerirdisches Leben aus Korkenzieher-förmigen
Teilchen aus interstellarem Staub bestehen? Russische, australische und deutsche
Wissenschaftler haben nun Hinweise dafür gefunden, dass auch anorganische Strukturen
ein Verhalten zeigen können, das dem lebender Organismen ähnelt. War
anorganisches Leben vielleicht sogar die Vorlage für das heutige Leben auf
der Erde?
17. August 2007
Roter Riese mit langem Schweif
Der Stern Mira ist für Astronomen kein Unbekannter und hat es trotzdem
geschafft, die Forscher zu überraschen: Mithilfe des NASA Galaxy
Evolution Explorers stellten sie nämlich fest, dass der Rote
Riesenstern einen rund 13 Lichtjahre langen Schweif hat. Es ist der erste
derartige Schweif, der bei einem Stern entdeckt wurde.
16. August 2007
Riesenplanet bereitet Theoretikern Probleme
Das Trans-atlantic Exoplanet Survey-Team hat Anfang
der Woche die Entdeckung eines weiteren extrasolaren Planeten bekannt gegeben:
TrES-4 ist der bislang größte bekannte Exoplanet. Er ist etwa 70 Prozent größer als
Jupiter, hat jedoch eine geringere Masse. Mit diesen ungewöhnlichen Eigenschaften
bereitet TrES-4 den Theoretikern einiges Kopfzerbrechen.
8. August 2007
Astrophysik
auf dem Mond
Mit der Rückkehr zum Mond will die amerikanische Weltraumbehörde NASA eine
ganz neue Phase der Forschung auf dem Mond einläuten: Nicht nur der
Erdtrabant selbst soll dabei im Mittelpunkt stehen, sondern auch
astrophysikalische Fragestellungen. Jetzt hat die NASA vier Konzepte für
astrophysikalische Forschungen auf dem Mond ausgewählt, darunter einen
Versuchsaufbau zur Überprüfung der Relativitätstheorie.
6. August 2007
Planet um Roten Riesen entdeckt
Mit Hilfe des Hobby-Eberly Telescopes haben
Astronomen der amerikanischen Penn State University einen Planeten
entdeckt, der einen roten Riesenstern umkreist. Das Studium solcher
Planetensysteme gibt einen Vorgeschmack auf die Zukunft unseres Sonnensystems: In einigen Milliarden Jahren
wird sich unsere Sonne zum Roten
Riesen aufblähen und die Erde unbewohnbar werden. Leben könnte dann aber an anderen
Orten möglich sein.
3. August 2007
Boten von einem anderen Stern
Vor 20 Jahren entdeckte man in einem Meteoriten erstmals
Einschlüsse, die so alt waren, dass sie offenbar schon vor unserer Sonne
entstanden sein mussten. Aus der Analyse dieser präsolaren Körner hat die
Wissenschaft seitdem einiges über die Bedingungen in der Umgebung von
Riesensternen gelernt, dem Ursprung dieser Boten von einem anderen Stern.
2. August 2007
Ein Typ blieb bislang unentdeckt
Sie heißen Blasare, Quasare oder Seyfert-Galaxien und sind
doch alle nur ferne Galaxien, in deren Zentrum ein supermassereiches Schwarzes
Loch gewaltige Mengen an Material verschlingt. Der einzige Unterschied zwischen
ihnen ist der Blickwinkel unter dem wir den fernen sogenannten aktiven
Galaxienkern (AGN) von der Erde aus beobachten. Jetzt haben Astronomen aber
einen bislang unbekannten AGN-Typ entdeckt, der zudem noch recht häufig zu sein
scheint.
31. Juli 2007
Zweites Schwarzes Loch im Zentrum?
Gibt es im Zentrum unserer Milchstraße ein zweites Schwarzes Loch? Manche
Astronomen halten dies für nicht unwahrscheinlich, doch hatte bislang
niemand eine konkrete Idee, wie man dessen Existenz beweisen könnte. Jetzt
hat ein amerikanischer Astrophysiker einen Vorschlag gemacht: Sucht nach
Sternenpaaren, die mit hoher Geschwindigkeit aus dem Zentrum der Milchstraße
geschleudert wurden.
27. Juli 2007
Im Inneren von Jupiter und Saturn
Auch Physiker der Universität in Jena nutzen den Hamburger FLASH-Laser, um
mehr über Materiezustände zu erfahren, die man im Universum antrifft. Das
Interesse der Thüringer Forscher gilt der "warmen dichten Materie", wie sie
sich beispielsweise in den Gasriesen Jupiter und Saturn findet. Bislang ist
über diese Materieform nur sehr wenig bekannt.
26. Juli 2007
Planeten mit vier Sonnen?
In der Regel, so die Ansicht der Astronomen, entstehen
Planeten um einen Einzelstern. Schon bei Doppelsternsystemen dürfte es in den
meisten Fällen für junge Planeten schwierig werden, sich zwischen den zwei
Sonnen zu behaupten. Jetzt aber haben Astronomen mit dem
Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer Hinweise dafür entdeckt, dass es
sogar in einem Vierfach-Sternsystem Planeten geben könnte.
26. Juli 2007
Entdecker der Dunklen Energie ausgezeichnet
Die beiden Forscherteams, die 1998 unabhängig voneinander festgestellt
hatten, dass sich die Expansion unseres Universums beschleunigt, wurden
jetzt mit dem mit einer halben Millionen Dollar dotierten Gruber Kosmologie
Preis ausgezeichnet. Die damalige Entdeckung führte zu der revolutionären
Erkenntnis, dass unser Universum im Wesentlichen von einer geheimnisvollen
Dunklen Energie dominiert wird.
20. Juli 2007
Die Chemie des Universums
Was passiert mit Molekülionen, wenn sie harter ultravioletter Strahlung
ausgesetzt sind? Diese Frage ist nicht nur für Kernphysiker interessant,
sondern spielt auch in der Astronomie eine wichtige Rolle - etwa in
interstellaren Molekülwolken oder nach dem Urknall. Erste Experimente mit
dem FLASH-Laser haben nun gezeigt, dass man über diese Vorgänge noch recht
viel lernen muss.
16. Juli 2007
Willkommen im Galaxienzoo
Wieder einmal setzt ein astronomisches Projekt auf die
Mithilfe von Internet-Nutzern. Doch diesmal bitten die Astronomen nicht um die
Rechenleistung von Computerbesitzern in aller Welt, sondern wollen sie direkt
an der astronomischen Forschung beteiligen: Auf einer Webseite sollen Websurfer
nämlich Galaxien klassifizieren. Zunächst müssen sie allerdings einen kleinen
Test bestehen.
13. Juli 2007
Entfernte Gasriesen scheinen selten
Die meisten Jupiter-ähnlichen Planeten, die man um ferne Sonnen entdeckt
hat, umkreisen ihren Stern in extremer Nähe. In einem dreijährigen Projekt
wollten Astronomen nun herausfinden, ob Riesen-Jupiters auch in größerer
Entfernung vom jeweiligen Zentralstern ihre Bahnen ziehen. Sie nahmen dazu
54 erfolgsversprechende Systeme ins Visier - und entdeckten nichts.
13. Juli 2007
Wasserdampf in ferner Atmosphäre
Mithilfe des Infrarotteleskops Spitzer glauben
Astronomen jetzt Wasserdampf in der Atmosphäre des Planeten HD 189733b
nachgewiesen zu haben. Eine Alternative zur Erde dürfte die ferne Welt deswegen
aber trotzdem nicht sein: Der Gasriese umkreist seine Sonne in großer Nähe, so
dass in der Atmosphäre Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius herrschen
dürften.
12. Juli 2007
Experten fordern Suche nach bizarrem Leben
Science Fiction-Fans wissen es schon seit Langem:
Leben auf anderen Welten kann vollkommen anders aussehen als wir es von der Erde
her kennen. Nun empfiehlt auch der amerikanische nationale Forschungsrat, sich
bei der Suche nach Leben in unserem Sonnensystem und darüber hinaus nicht auf
uns bekannte und vertraute Formen zu beschränken, sondern auch nach "bizarren
Lebensformen" zu fahnden.
10. Juli 2007
Planeten verschmutzen ihre Sonne
Seit Jahren rätseln Astronomen darüber, warum eigentlich Sonnen, die von
Planeten umkreist werden, metallreicher zu sein scheinen als Sterne ohne
Planeten. Jetzt gibt es eine verblüffend einfache Antwort: Schuld sind die
Planeten selbst, die während ihrer Entstehung die Atmosphäre ihrer Sonne
verschmutzen.
9. Juli 2007
Lupe für den Urknall
Am europäischen Forschungszentrum CERN in Genf entsteht derzeit mit dem
Large Hadron Collider (LHC) der leistungsstärkste Teilchenbeschleuniger der Welt. Teil des multinationalen Projekts ist der Großdetektor ATLAS, in dessen Innerstes jetzt ein an der Universität Bonn mit Partnern in aller Welt entwickelter
"Pixeldetektor" eingebaut wurde - nach mehr als zehn Jahren Entwicklungsarbeit.
Das Instrument wird dazu dienen, Reaktionen zu untersuchen, wie sie auch kurz
nach dem Urknall stattgefunden haben.
4. Juli 2007
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