Forschung
Archiv
- Januar 2005 bis Juni 2005
ORION-NEBEL
Planetenentstehung
in der Strahlungshölle
Riesensterne, so die Meinung vieler Astronomen bislang,
verhindern durch ihre intensive Strahlung und durch heftige stellare Winde
die Entstehung von Planeten: Die protoplanetaren Scheiben würden durch die
Strahlung einfach zerstört. Das muss nicht der Fall sein, meinen nun
Forscher nach detaillierten Beobachtungen der Verhältnisse im Orion-Nebel.
Protoplanetare Scheiben um jungen Sterne könnten also viel häufiger sein als
bislang angenommen.
(17.
Juni 2005)
EXTRASOLARE PLANETEN
Noch
keine zweite Erde, aber ...
Mit der heute zur Verfügung stehenden Technologie ist die
Entdeckung einer zweiten Erde um eine ferne Sonne kaum möglich, doch nun
spürte das Team um Geoffrey Marcy zumindest den "erdähnlichsten aller
bislang entdeckten Planeten" auf. Auf ihm dürften allerdings Temperaturen
von über 200 Celsius Grad herrschen.
(14.
Juni 2005)
KOSMOLOGIE
Die
Entstehungsgeschichte von 20 Millionen Galaxien
Ein internationales Astronomenteam hat die größte jemals durchgeführte
Simulation kosmologischer Strukturen und der Entwicklung von Galaxien,
Schwarzen Löchern und Quasaren vorgestellt. Mit zehn Milliarden fiktiven
Teilchen simulierten sie einen Bereich des Universums mit einem Durchmesser
von rund zwei Milliarden Lichtjahren. Die Forscher konnten mit dieser
"Millennium-Simulation" die Entstehungsgeschichte von rund 20 Millionen
Galaxien rekonstruieren.
(2.
Juni 2005)
ANDROMEDA
Dreimal
größer als bislang angenommen
Die Andromeda-Galaxie M31 ist unser galaktischer Nachbar. Die Spiralgalaxie,
die unter guten Bedingungen schon mit bloßem Auge zu sehen ist, gilt seit
langem als größere Schwester unserer Milchstraße. Jetzt entdeckte ein
Astronomenteam, dass Andromeda noch deutlich größer ist als bislang
angenommen: Ihr Durchmesser beträgt 220.000 Lichtjahre.
(31.
Mai 2005)
SUPERNOVAE
Asphärische
Explosionen massereicher Sterne
Massereiche Sterne können auch stark asphärisch - also unkreisförmig -
explodieren, wie jetzt ein internationales Team von Astronomen nachgewiesen
hat. Durch genaue Beobachtung der Supernova "2003jd" mit den weltweit
größten Teleskopen gelang den Wissenschaftlern zudem die Entdeckung, dass
diese asphärischen Sternexplosionen Quellen von rätselhaften kosmischen
Gammablitzen sein können.
(27.
Mai 2005)
EXTRASOLARE PLANETEN
Hobby-Astronomen
auf Exoplaneten-Jagd
Erstmals haben Hobby-Sternfreunde professionellen Astronomen
bei der Entdeckung eines Planeten bei einem anderen Stern geholfen. Der
Planet ist etwa dreimal so groß wie der Jupiter und umkreist seinen Stern in
der dreifachen Entfernung der Erde von der Sonne. Stern und Planet sind etwa
15.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, es handelt sich damit um einen der
fernsten Exoplaneten, der bislang nachgewiesen wurde.
(24.
Mai 2005)
DUNKLE MATERIE
Die
Masse eines Dunkelmaterie-Teilchens
Woraus besteht das Universum? Die Astronomen geben darauf
eine recht unbefriedigende Antwort: Zu über 95 Prozent aus etwas, das wir
nicht kennen - aus Dunkler Materie und Dunkler Energie. Jetzt könnte es
Astrophysikern der Universität Würzburg gelungen sein, die Masse eines
Dunkelmaterie-Teilchens zu bestimmen. Wenn die Forscher recht haben, ist sie
doppelt so groß wie die eines Goldatoms.
(20. Mai 2005)
KOSMISCHE STRAHLUNG
Rätselhaften
Radioblitzen auf der Spur
Zum Glück kann das menschliche Auge keine Radiostrahlung
erkennen, denn sonst wäre der Blick in den Himmel hin und wieder äußerst
blendend: Ultrakurze und extrem helle Radioblitze zeugen nämlich von einem
ständigen Teilchenbombardement, dem die Erde aus dem All ausgesetzt ist.
Einem Astronomenteam gelang es nun, diese Blitze nachzuweisen. Jetzt fahnden
die Forscher nach der Quelle der rätselhaften Teilchenstrahlung.
(19.
Mai 2005)
EXTRASOLARE PLANETEN
Der
erste "deutsche" Exoplanet
Extrasolare Planeten lassen sich auch von Deutschland aus
entdecken. Das bewies jetzt ein Astronomenteam um Prof. Dr. Artie Hatzes:
Mit dem 2-Meter-Teleskop der Thüringer Landessternwarte konnten sie
nachweisen, dass der Stern HD 13189 einen planetaren Begleiter besitzt. Es
ist der erste extrasolare Planet, der mit einem Teleskop in Deutschland
nachgewiesen wurde.
(18.
Mai 2005)
2M1207
Astronomen
bestätigen erstes Exoplaneten-Bild
Im September letzten Jahres präsentierten ESO-Astronomen das
erste Foto eines extrasolaren Planeten: ein Gasriese, der einen Braunen
Zwerg umkreist. Andere Forscher bezweifelten allerdings die Entdeckung und
so kam es in der Folge zu immer neuen "ersten Fotos" von extrasolaren
Planeten. Aktuelle Beobachtungen bestätigten jetzt den damaligen Fund.
(2.
Mai 2005)
EXTRASOLARE PLANETEN
Was
Staub über ferne Welten verrät
Staub ist den meisten Leuten ein Ärgernis. Für manche
Astronomen ist er allerdings außerordentlich interessant und im Grunde
genommen für jeden Menschen lebenswichtig: Aus Staub formten sich nämlich
einst die Planeten unseres Sonnensystems und Staubscheiben um ferne Sterne
können einiges über möglicherweise vorhandene Planeten verraten. Diese
Zusammenhänge sollen künftig an der Universität Jena erforscht werden.
(29.
April 2005)
ELEMENTENTSTEHUNG
Fluor
in massearmen Stern entdeckt
Das Element Fluor kennt fast jeder - und sei es nur von der Beschriftung
seiner Zahnpasta-Tube. Doch kaum jemand wird beim morgendlichen Zähnputzen
darüber nachdenken, wie Fluor überhaupt entstehen konnte. Genau dies tun
einige Astronomen. Deutschen Wissenschaftler gelang nun ein wichtiger Fund
zur Klärung der Herkunft dieses seltenen Elementes. (28. April 2005)
EXTRASOLARE PLANETEN
Ferne
Welten aus Diamant?
Bestehen manche Planeten ferner Sonnen teilweise aus reinem Diamant? Ja,
meinen zwei amerikanische Forscher. Erdähnliche ferne Welten könnten nach
ihren Berechnungen tatsächlich aus Kohlenstoffverbindungen aufgebaut sein.
Und auch Jupiters Kern könnte nicht aus Eisen, sondern aus
Kohlenstoffverbindungen bestehen. (27. April 2005)
AXIONEN
Auf
der Suche nach Relikten des Urknalls
Woraus besteht das Universum, wie sehen die kleinsten
Teilchen aus und was ist die Dunkle Materie? Einen Beitrag zu diesen
Fragestellungen versuchen derzeit deutsche Physiker am CERN in Genf zu
leisten. Sie suchen dort nach Axionen, Relikten des Urknalls, die sich bis
heute in der Dunklen Materie erhalten haben könnten. Bislang allerdings ohne
Erfolg.
(19. April
2005)
SCHWARZE LÖCHER
Ganz
schön heiß hier
Einem unachtsamen Weltraumreisenden, der einem
supermassereichen Schwarzen Loch zu nahe kommt, stünde nach Ansicht vieler
Astronomen ein ungemütliches Schicksal bevor: Die gewaltige
Gravitationskraft würde so sehr an ihm zerren, dass sein Körper auseinander
gezogen und regelrecht "spaghettisiert" werden würden. Falsch, meint jetzt
ein amerikanischer Astronom: So dramatisch ist es nicht, der unglückliche
Astronaut würde vermutlich eher gegrillt.
(14. April
2005)
GQ LUPI
Foto
eines extrasolaren Planeten?
Zuerst ging es darum, wer den ersten extrasolaren Planeten findet,
inzwischen ist es das erste Bild eines Exoplaneten: Schon im vergangenen
September präsentierten ESO-Astronomen eine solche Aufnahme, kürzlich
detektierte das NASA-Teleskop Spitzer das Infrarotlicht zweier ferner
Welten, doch jetzt glaubt ein deutsches Astronomenteam wirklich einen echten
Exoplaneten fotografiert zu haben: GQ Lupi b. Kollegen allerdings bleiben
skeptisch.
(5. April 2005)
KOSMOLOGIE
Gravitationswellen
statt Dunkler Energie?
Dunkle Energie, da sind sich die meisten Astronomen einig, ist einfach
nötig, um die beobachtete beschleunigte Expansion des Kosmos zu erklären.
Allerdings hat niemand eine konkrete Idee, was die Dunkle Energie eigentlich
ist und warum es sie überhaupt gibt. Jetzt versuchte ein Team von Physikern
die Beobachtungen ohne Dunkle Energie zu erklären und hatte Erfolg: Statt
der mysteriösen Energie setzen sie auf gewaltige Gravitationswellen, die
während der Inflationsphase des Universums entstanden sind.
(17. März 2005)
NACHRUF
Nobelpreisträger
Hans Bethe gestorben
Hans Bethe war einer der bedeutendsten Astrophysiker des 20. Jahrhunderts.
In den 1930er Jahren löste er eines der großen Rätsel der damaligen
Astronomie: die Energieerzeugung der Sonne und der Sterne. Für diese
bahnbrechende Entdeckung wurde ihm 1967 der Nobelpreis in Physik verliehen.
Hans Bethe verstarb am vergangenen Sonntag im Alter von 98 Jahren in Ithaca
im US-Bundesstaat New York.
(9. März
2005)
COMPUTERSIMULATIONEN
Chaos
rund ums Schwarze Loch
Dass es rund um ein gewaltiges Schwarzes Loch recht
turbulent zugeht, ist für Astronomen nicht neu. Allerdings dachten sie
bislang, dass zumindest die finale Phase des Materieeinfalls in ein
Schwarzes Loch relativ gleichmäßig und ruhig verläuft. Neue
Computersimulationen, die starke Magnetfelder und relativistische Effekte
berücksichtigen, zeigen jetzt, dass dies ganz und gar nicht der Fall sein
dürfte.
(8.
März
2005)
AKKRETIONSSCHEIBEN
Planetenentstehung
im Schnellverfahren
Planetenentstehung ist ein Wettlauf mit der Zeit und
eigentlich ist es Astronomen bislang ein Rätsel, wie in den turbulenten
Bedingungen um einen jungen Stern Planeten von der mehrfachen Größe des
Jupiter entstehen können. Amerikanische Wissenschaftler könnten jetzt mit
Hilfe von Computersimulationen einen Ausweg gefunden haben: Sie entdeckten
Regionen, in denen Planeten sich relativ schnell bilden können.
(3.
März
2005)
SCHWARZE LÖCHER
Radarfalle
für Massenmonster
Die Physik in der Umgebung eines supermassenreichen
Schwarzen Lochs ist alles andere als einfach. Dafür sorgt schon Einsteins
Relativitätstheorie, die in der Nähe von extremen Massen kuriose Phänomene
vorhersagt. Einem Team von Astronomen ist es nun gelungen, genau diese
Phänomene im Zentrum entfernter Galaxien nachzuweisen.
(25.
Februar
2005)
DUNKLE MATERIE
Astronomen
entdecken Galaxie ohne Sterne
Mit Hilfe von Radioteleskopen glaubt ein Team von
Astronomen erstmals eine dunkle Galaxie aufgespürt zu haben: Sie entdeckten
ein Objekt im All, das eine große Masse zu besitzen scheint und sich wie
eine Galaxie verhält - allerdings, ohne dass auch nur ein einziger Stern zu
erkennen ist. Die Forscher vermuten, dass sie es mit einer Galaxie aus
dunkler Materie zu tun haben.
(24.
Februar
2005)
GAMMA-RAY-BURSTS
Gamma-Blitz
traf Erde
Ende letzten Jahres wurde die Erde von einem gewaltigen
Gammastrahlen-Ausbruch getroffen. Astronomen konnten inzwischen die Quelle
dieses so genannten Bursts bestimmen: ein Magnetar in rund 50.000
Lichtjahren Entfernung. Die Messungen könnten helfen, diese
Gammastrahlen-Ausbrüche besser zu verstehen und eventuell auch ein
jahrzehntelanges Rätsel zu lösen.
(21.
Februar
2005)
STERNENTSTEHUNG
Die
Geburtswehen junger Sterne
Geburten sind bei Menschen keine einfach Sache und oft mit schmerzhaften
Wehen verbunden. Auch bei Sternen sprechen Astronomen von einer "Geburt" und
somit sollte es ja folgerichtig auch hier "Geburtswehen" geben. Sie gibt es
in der Tat und genau diese sollen im Rahmen des Europäischen Netzwerkes
"JETSET" in den kommenden vier Jahren gründlich untersucht werden. Auch
Wissenschaftler der Landessternwarte in Thüringen sind dabei. (16. Februar
2005)
SCHWARZE LÖCHER
Kollidierende
Galaxien wecken Schwarze Löcher
In nahezu jeder Galaxie verbirgt sich im Zentrum ein extrem massereiches
Schwarzes Loch. Doch wie sind diese gewaltigen Schwerkraftfallen entstanden
und wie beeinflussen sie die Entwicklung der Galaxie und umgekehrt? Ein
Forscherteam konnte jetzt mit aufwendigen Computersimulationen erstmals
zeigen, welcher Zusammenhang zwischen Quasaren, Schwarzen Löchern und der
Entwicklung von Galaxien besteht. (10. Februar
2005)
SPITZER
Planetensystem
entsteht um Braunen Zwerg
Planeten,
so ergaben jetzt Beobachtungen mit dem Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer,
müssen nicht unbedingt um Sterne kreisen: Sie können auch einen so genannten
Braunen Zwerg umrunden, der nicht viel größer ist als der Gasriese Jupiter.
Konkret beobachteten die Astronomen ein entstehendes Planetensystem um den
Braunen Zwerg OTS 44, der nur 15-mal massereicher ist als Jupiter.
(8. Februar
2005)
EINSTEIN@HOME
Millionen
PCs sollen nach Gravitationswellen suchen
Millionen Computerbenutzer helfen im Rahmen des SETI@home-Projektes
bei der Suche nach Signalen außerirdischer Intelligenz. Jetzt wollen sich
auch Gravitationswellen-Forscher die Rechenleistung privater PC-Besitzer
zunutze machen, stehen sie doch vor einem ähnlichen Problem wie das
SETI-Team: Ihre Detektoren liefern zwar enorme Datenmengen, doch das meiste
davon ist Rauschen.
(4.
Februar
2005)
DUNKLE MATERIE
Passieren
Neutralino-Halos das Sonnensystem?
Was ist dunkle Materie? Diese Frage beschäftigt Astronomen schon viele
Jahre. Züricher Wissenschaftler gingen jetzt der These nach, dass es sich um
so genannte Neutralinos handelt. Wenn das der Fall ist, so ergab jetzt eine
Simulation, müssten regelmäßig Halos dieser Geisterteilchen durch unser
Sonnensystem wandern und könnten dabei für das vermehrte Auftauchen von
Kometen sorgen.
(31.
Januar
2005)
KOSMISCHE STRAHLUNG
Quelle
hochenergetischer Teilchen aufgespürt
Ständig wird die Erde von einem Teilchenstrom aus dem All bombardiert. Von
den meisten dieser Teilchen kennt man die Quelle: unsere Sonne. Für einige
äußerst energiereiche Partikel konnten die Astronomen bislang jedoch beim
besten Willen keine Quelle ausmachen. Jetzt glaubt eine Wissenschaftlerin
die Herkunft von zumindest fünf Partikeln zurückverfolgen zu können: zwei
Galaxienhaufen in 450 Millionen Lichtjahren Entfernung.
(18. Januar
2005)
KOSMOLOGIE
Der
Geschichte der Galaxien auf der Spur
Die kinematische Entwicklung ferner Galaxien untersuchen Astronomen an der
Sternwarte der Universität Göttingen: Die Forscher vergleichen dabei ihre
spektroskopischen Messungen der fernen Systeme mit dem optischen
Erscheinungsbild. Und dies offenbar erfolgreich: Die VolkswagenStiftung hat
nun die Förderung der seit 2001 bestehende Forschernachwuchsgruppe bis Ende
2006 verlängert.
(14. Januar
2005)
PLANETARISCHE NEBEL
Erstmals
Magnetfeld in Zentralstern entdeckt
Warum sehen Planetarische Nebel, jene farbenprächtigen und formschönen
Überreste sonnenähnlicher Sterne, so aus wie sie aussehen? Als Ursache für
ihre eigentümliche Form hatten die Astronomen immer schon starke
Magnetfelder in Verdacht, doch fehlte bis jetzt der Nachweis. Dieser gelang
nun einem deutschen Astronomenteam mit Hilfe des Very Large Telescope.
(4. Januar
2005)
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