Forschung
Archiv
- Juli 2001 bis Dezember 2001
SKYVIEW
Schüler jagen kosmische Teilchen
In den Schulen Nordrhein-Westfalens will man künftig mit einer ganz
neuen Methode versuchen, Schüler für die Naturwissenschaften zu begeistern.
Gleichzeitig soll dabei eine Nachweisanlage für hochenergetische Teilchen aus
dem Kosmos aufgebaut werden. Der Name des spektakulären Experiments: SkyView.
(24.
Dezember 2001)
GAMMA-RAY-BURSTS
Drei Sonden finden den nächstgelegenen Ausbruch
Gleich drei Raumsonden arbeiteten unlängst zusammen, um den
Ursprung eines mysteriösen Gammastrahlen-Ausbruchs oder auch
Gamma-Ray-Bursts festzustellen: die Sonnensonde Ulysses, die Marssonde 2001 Mars Odyssey
und der Satellit BeppoSAX. Durch die Daten der drei Sonden konnte das
optische Gegenstück des Bursts beobachtet werden - er ist näher an der Erde
als jeder andere Ausbruch seiner Art. (19.
Dezember 2001)
KOSMOLOGIE
Am
Ende gefriert die Zeit
Viele Kosmologen beschäftigen sich mit der Frage, wie das Universum einmal
entstand und zu dem wurde, was es heute ist. Der theoretische Astrophysiker
Professor Abraham Loeb interessierte sich für das andere Extrem: Wie wird
unser Weltall enden? Die Antwort, die Loeb jetzt veröffentlichte, ist
überraschend: Die Zeit wird scheinbar stehen bleiben und das Universum
extrem langweilig aussehen. (17.
Dezember 2001)
NEUTRINOS
Vier
Neutrinoarten statt nur drei?
Neutrinos sind mysteriöse Teilchen, deren Existenz nur mit großen
Schwierigkeiten nachzuweisen ist. Inzwischen sind sich die Forscher
allerdings sicher, dass Neutrinos existieren und sogar über eine geringe
Masse verfügen. Der Standardtheorie nach gibt es drei verschiedene
Neutrinoarten. Amerikanische Wissenschaftler glauben allerdings, dass es
noch einen Typ mehr gibt: das sterile Neutrino. (13.
Dezember 2001)
GALAXIEN
Neues
Licht auf dunkle Materie
Dank des größten bislang erstellten Katalogs von Galaxien gelang es einem
internationalen Forscherteam neue Erkenntnisse über die Verteilung von
dunkler Materie im Universum zu gewinnen. Diese mysteriöse Materie folgt
dabei der Verteilung der Galaxien. Zudem erlaubten die Daten den Forschern
abzuschätzen, wie viel dunkle Materie es eigentlich gibt. (12.
Dezember 2001)
GRAVITATIONSWELLEN
Neues
Zentrum für Gravitationswellen-Astronomie in Hannover
Der Senat der Max-Planck-Gesellschaft hat vor kurzem beschlossen, in
Hannover ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in
Golm bei Potsdam zu gründen. Das Teilinstitut soll experimentell forschen
und damit die Arbeit des theoretisch ausgerichteten Golmer Hauptinstituts
ergänzen. In enger Kooperation mit dem Laserzentrum und der Universität
Hannover will die Max-Planck-Gesellschaft mit dem neuen Teilinstitut in der
niedersächsischen Landeshauptstadt zukünftig ein internationales Zentrum für
Gravitationswellen-Astronomie betreiben. (4.
Dezember 2001)
EXTRASOLARE PLANETEN
Hubble
beobachtet Atmosphäre einer fernen Welt
Astronomen gelang mit dem Hubble-Weltraumteleskop ein wichtiger
Schritt bei der Erforschung von Planeten um ferne Sonnen: Erstmals konnten
sie um einen extrasolaren Planeten eine Atmosphäre nachweisen. Diese Technik
könnte es später einmal erlauben, Lebensspuren auf fernen Welten
aufzuspüren. Auf dem 150 Lichtjahre entfernten Gasriesen, der um die Sonne
HD 209458 kreist, dürften diese aber nicht zu finden sein. (28.
November 2001)
SCHWARZES LOCH
Was
Schwarze Löcher und ihre Galaxie verbindet
Astronomen des Instituto de Astrofisica de Canarias (IAC) in La
Laguna auf Teneriffa haben durch Auswertung von Beobachtungsdaten von
verschiedenen Teleskopen eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Die Masse
der supermassereichen Schwarzen Löcher, die im Zentrum der meisten Galaxien
vermutet werden, hängt direkt mit der Verteilung der Sterne in der Galaxie
zusammen. (27.
November 2001)
STERNE
Der
Elemententstehung auf der Spur
Nach den Erkenntnissen Stuttgarter Astrophysiker muss das Kapitel über die
Entstehung der Elemente in den Sternen und über deren Lebensgeschichte
deutlich überarbeitet werden. Einer internationalen Arbeitsgruppe am
Institut für Strahlenphysik der Universität Stuttgart (IfS) ist es gelungen,
mit verbesserten Messmethoden die beiden "wichtigsten" Kernreaktionen in
Sternen neu zu vermessen. Mit der in den Experimenten erreichten
Messempfindlichkeit stellten die Stuttgarter sogar einen Weltrekord auf. (13.
November 2001)
SCHWARZE LÖCHER
Flackerndes
Licht vom Schwarzen Loch
Mit detaillierten Messungen wollten deutsche Forscher das so genannte
Lichtecho eines Schwarzen Lochs nachweisen, das nach der gängigen Theorie
durch Röntgenstrahlung entsteht, die umliegendes Material so aufheizt, dass
es sichtbares Licht aussendet. Zwar fanden die Forscher ein Lichtecho, es
passte jedoch nicht zur bisherigen Theorie. (8.
November 2001)
NEUTRINOS
Neutrinos künden von erster
Sternengeneration
Die gewaltigsten Explosionen im Kosmos, so genannte
Gammastrahlungs-Ausbrüche (Gamma Ray Bursts), schicken nach Ansicht
zweier Astronomen eine Art Vorwarnung voraus. Zehn Sekunden vor dem
Gamma-Ausbruch erfolgt demnach ein ebenso gewaltiger Ausbruch von
hochenergetischen Neutrinos. Die Beobachtung dieser Neutrinos könnte, so
die Forscher im Fachblatt Physical Review Letters, Aufschluss über
die erste Sternengeneration im Kosmos liefern. (6.
November 2001)
NEUTRONENSTERNE
Beben im Beryllium
Eine Scheibe aus ultrakalten Beryllium-Atomen könnte den Astronomen helfen, Sternenbeben auf Neutronensternen zu verstehen. Das berichtet ein Physikerteam um Travis Mitchell von der
University of Delaware in der kommenden Ausgabe des Fachblatts
Physical Review Letters. (26.
Oktober 2001)
EXTRASOLARE PLANETEN
Acht neue extrasolare Planeten
entdeckt
Die Entdeckung von gleich acht neuen extrasolaren Planeten hat ein
internationales Astronomenteam gestern bekannt gegeben. Darunter befinden
sich auch ferne Welten, die nach Ansicht der Forscher eine ganz besondere
Gruppe bilden: Sie umrunden ihre Sonne auf nahezu kreisförmigen Bahnen -
ganz wie die Planeten in unserem Sonnensystem. (16.
Oktober 2001)
MACHO-PROJEKT
Dunkle Materie gesucht, variable
Sterne gefunden
Eigentlich suchen die Mitglieder des MACHO-Projektes nach der ominösen
dunklen Materie, die sie auch im Halo unserer Milchstraße vermuten. Während
die Natur der Dunkelmaterie immer noch unklar ist, erstellten die Forscher
aber ganz nebenbei einen riesigen Sternenkatalog von 73 Millionen Sternen -
viele davon sind Veränderliche. (1.
Oktober 2001)
SCHWARZE LÖCHER
"Lazarus"-Team
simuliert Kollision
Die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher ist eines der seltsamsten
Ereignisse, für das sich die moderne Astronomie interessiert. Auf den
größten Computern der Welt zeigen Physiker jetzt, wonach Astronomen mit
ihren Detektoren suchen müssen und bringen so die ersten Beobachtungen von
Gravitationswellen in greifbare Nähe. (20.
September 2001)
SCHWARZE LÖCHER
Milliarden
Jahre alter Vagabund
Astronomen konnten erstmals die Bahn eines Schwarzes Lochs verfolgen, das
sich gerade in relativer Nähe zur Erde befindet. Entstanden dürfte es aber,
so die Theorie, vor Milliarden Jahren in einem Kugelsternhaufen im Halo
unserer Galaxie sein, aus dem es später hinausgeschleudert wurde. (18.
September 2001)
STERNE
Was Sternatmosphären verraten
In Tübingen dreht sich in der kommenden Woche alles um die Modellierung von
so genannten Sternatmosphären, den äußersten Schichten von Sternen. Rund 90
Wissenschaftler aus 19 Ländern werden erstmals seit 1990 wieder diskutieren,
wie man diesen Bereich von Sternen modellieren kann, um so die Vorgänge in
jenen Regionen besser zu verstehen. (14.
September 2001)
JENAM 2001
Europas Astronomen treffen sich
in München
Die Jahrestagung der deutschsprachigen Astronomischen Gesellschaft (AG) ist
traditionell ein Treffpunkt für alle wissenschaftlich arbeitenden Astronomen
im deutschsprachigen Raum. In diesem Jahr ist der Rahmen bedeutend größer:
Unter dem Motto "Five Days of Creation" trifft man sich ab heute in
München gemeinsam mit der European Astronomical Society (EAS) zum
Joint European and National Astronomy Meeting (JENAM). Erwartet werden
über 500 Wissenschaftler. (10.
September 2001)
EXTRASOLARE PLANETEN
Verräterisches
Leuchten
Für einen Betrachter in weiter Ferne ist unsere Heimatwelt bestenfalls ein
kleiner blauer Punkt neben einer gleißend hellen Sonne. Kein Chance also für
ihn, etwas über die Besonderheiten der Erde herauszufinden? Wissenschaftler
der amerikanischen Princeton Universität halten dies nicht für ganz so
aussichtslos und hoffen gar auf eine neue Methode, wie man bewohnbare
Planeten um andere Sonnen aufspüren kann. (30.
August 2001)
TEILCHENPHYSIK
Eine Lupe für den Urknall
Einen äußerst schnellen und genauen Detektor für geladene Teilchen haben
Experimentalphysiker der Universität Bonn entwickelt. Der Sensor soll bei
Beschleuniger-Experimenten in Genf zum Einsatz kommen, mit denen man
Reaktionen studiert, die Bruchteile von Sekunden nach dem Urknall
stattgefunden haben. (22.
August 2001)
EXTRASOLARE PLANETEN
Zweiter
Planet um 47 Ursae Majoris entdeckt
Auf der Suchen nach anderen Sonnensystemen hat eine Gruppe von Astronomen
eine zumindest die Phantasie anregende Entdeckung gemacht: Um den nahen und
sonnenähnlichen Stern 47 Ursae Majoris kreist ein zweiter Planet auf einem
nahezu kreisförmigen Orbit. Man könnte sich an Saturn und Jupiter erinnert
fühlen. (16.
August 2001)
KOSMOLOGIE
Das
Universum im Computer
Mit einem "Kosmologie-Maschine" genannten Supercomputer wollen Astronomen
der Universität im britischen Durham unser Universum im Computer nachbilden.
Das gestern eingeweihte Gerät ist der leistungsstärkste akademische Computer
in Großbritannien und bewältigt zehn Milliarden arithmetische Operationen
pro Sekunde. (1.
August 2001)
TEILCHENPHYSIK
Neustart
für HERA
Seit Sonntag ist Deutschlands größtes Forschungsinstrument, der
Teilchenbeschleuniger HERA, wieder im Einsatz. Durch einen neunmonatigen
Umbau sollte die "Trefferrate" des Geräts, das am Hamburger Deutschen
Elektronen Synchrotron (DESY) in Hamburg betrieben wird, um das Vierfache
erhöht werden. Viermal mehr Teilchen werden zukünftig unter Hamburgs Erde
kollidieren, was Zugang zu neuen und seltenen Prozessen schafft. (31.
Juli 2001)
NEUTRINOS
KARMEN geht in den Ruhestand
Nach über zehn Jahren ging am Forschungszentrum Karlsruhe das
deutsch-britische Neutrinoexperiment KARMEN in der letzten Woche zu Ende.
Die Daten, die KARMEN der Wissenschaft lieferte, haben international große
Beachtung gefunden - auch bei Astrophysikern. So lassen die Ergebnisse
beispielsweise Rückschlüsse auf die Vorgänge während Supernova-Explosionen
und auf die dunkle Materie zu. (24.
Juli 2001)
SCHWARZE LÖCHER
Ein kleines oder gar keins?
Ausgerechnet eine Forschergruppe, deren Namen in der gesamten
Astronomiegemeinde mit der Erforschung von supermassereichen Schwarzen
Löchern in Verbindung gebracht wird, wagt eine provokante These: Als erste
Galaxie überhaupt, könnte M33 kein supermassereiches Schwarzes Loch
beherbergen - oder nur ein ganz kleines. (23.
Juli 2001)
STERNE
Neuer
Nachbar der Sonne entdeckt
Eine Gruppe deutscher Astronomen hat in der Nähe unserer Sonne einen bislang
unentdeckten Stern aufgespürt. Bei LHS 2090 handelt es sich um einen roten
Zwergstern, also eine leuchtschwache Sonne, der nur knapp 20 Lichtjahre von
der Erde entfernt ist. Forscher schätzen, dass in einem Umkreis von 30
Lichtjahren noch rund 30 Prozent der Sterne unentdeckt sind. (18.
Juli 2001)
KOSMISCHER STAUB
Vier Sonden untersuchen
kosmischen Staub
Für eifrige Hausfrauen und Hausmänner ist Staub eine echte Plage. Astronomen
versuchen mit ausgefeilten Methoden zumindest ein wenig Staub einzufangen.
In Heidelberg diskutieren über 60 Forscher aus aller Welt in diesen Tagen
über die Ergebnisse, die mit vier Sonden erzielt wurden. (17.
Juli 2001)
STERNE
Magnetfelder
sorgen für Ringe
Durch die Auswertung von Archivdaten aus 16 Jahren konnten Myron Smith vom
Space Telescope Science Institute und Detlef Grote von der
Universitäts-Sternwarte in Hamburg einen Zusammenhang von Staubringen um
Sterne und starken Magnetfeldern nachweisen. Die Forscher sprechen von einem
Meilenstein in der stellaren Astronomie. (16.
Juli 2001)
TEILCHENPHYSIK
Der Unterschied von Materie und
Antimaterie
Gleich nach dem Urknall, so die Theorie der Teilchenphysiker, gab es
annährend gleiche Mengen von Materie und Antimaterie. Die Materie allerdings
war leicht in der Überzahl und dieser Tatsache verdanken wir letztlich
unsere Existenz. Eine Erklärung für diesen Überschuss von Materie könnten
nun neue Ergebnisse des BaBar-Teams in den USA liefern. (13.
Juli 2001)
STERNE
Wasser
in fernem Sonnensystem
Mit Hilfe des Submillimeter Wave Astronomy Satellite (SWAS) spürten
amerikanische Forscher eine große Wolke Wasserdampf um den Stern IRC+10216
auf. Die ferne Sonne befindet sich gerade in der Riesenphase und verdampft
dabei einen Teil des Kometenrings der sie umgibt. Für die Forscher ist dies
der erste Beweis dafür, dass auch in fremden Sonnensystemen Wasser existiert
- die Basis allen Lebens.
(12.
Juli 2001)
NEUTRINOS
KATRIN soll
Neutrinomasse bestimmen
Im Forschungszentrum Karlsruhe will man einem der begehrtesten
Werte der Teilchenphysik und Kosmologie auf die Spur kommen: der Masse von
Neutrinos. Möglich werden soll dies durch KATRIN, einem Großexperiment,
das innerhalb der nächsten fünf Jahre in Karlsruhe unter internationaler
Beteiligung aufgebaut wird. Das Vorhaben wird 25 Millionen Mark kosten.
(6.
Juli 2001)
INTERSTELLARE MATERIE
Der
Kreislauf des Sternenstaubs
An der Universität Münster will man verstärkt die Grundbausteine unseres
Sonnensystems erforschen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt
fördert dazu ein Projekt, mit dem der Kreislauf interstellarer und
interplanetarer Materie untersucht werden soll mit einer Million Mark. (4.
Juli 2001)
BRAUNE ZWERGE
Verlierer beim Bruderkampf
Nach Ansicht von Astronomen der Universität von Colorado in Boulder handelt
es sich bei Braunen Zwergen um Ausgestoßene: Sie entstanden in
Mehrfachstern-Systemen und wurden ins All hinausgeschleudert, bevor sie
genug Material aufgesammelt hatten, um das nukleare Feuer zu zünden. Somit
müssen zur Entstehung von Braunen Zwergen keine besonderen Bedingungen
herrschen. (3.
Juli 2001)
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