Ferne Welten
Archiv - Januar 2009 bis Dezember 2009
Super-Erde
mit dicker Atmosphäre entdeckt
Astronomen haben jetzt eine zweite sogenannte Super-Erde entdeckt, für die
sie Masse und Radius bestimmen konnten. Damit sind Aussagen über die Struktur
der fernen Welt möglich. Der Planet GJ1214b in nur 40 Lichtjahren Entfernung
ist außerdem der erste Exoplanet dieser Größe, bei dem eine Atmosphäre
nachgewiesen werden konnte. Leben wie wir es kennen, dürfte hier allerdings
nicht möglich sein. 16. Dezember 2009
Kühler
Planet um sonnenähnlichen Stern?
Bei den ersten Beobachtungen mit HiCIAO, einem neuen Instrument zur Suche nach
extrasolaren Planeten, könnte Astronomen gleich ein besonderer Fund gelungen
sein - die Abbildung eines kühlen Gasriesen um einen sonnenähnlichen Stern.
Sogar Hinweise auf einen zweiten möglichen Planeten entdeckten die
Astronomen in ihren Daten. Sie hoffen nun auf weitere
spektakuläre Funde. 4. Dezember 2009
Weg
vom astronomischen Geozentrismus
Warum sollte Leben sich eigentlich nur dort entwickeln können, wo es Wasser
gibt? Und wieso muss es auf Kohlenstoff basieren, nur weil wir von der Erde
nichts anderes kennen? Dieser und weiterer Fragen will sich nun eine
Wissenschaftlergruppe in Wien annehmen und in den kommenden drei Jahren
versuchen, den Geozentrismus in Astronomie und Biologie ein wenig aufzubrechen. 5.
November 2009
Wolkiges
Wetter mit Regen aus Kieselsteinen
Schon seit einiger Zeit ist Astronomen klar, dass die von der europäischen
Sonde CoRoT entdeckte Super-Erde namens CoRot-7b ein sehr eigentümlicher Ort
ist. Simulationen über die Atmosphäre dieses und ähnlicher Planeten haben
diese Vermutung jetzt bestätigt: Auf CoRot-7b könnte es Wolken aus Natrium-
und Kalium-Dampf geben und zuweilen Kieselsteine regnen. 26. Oktober 2009
Exoplanet
mit organischen Molekülen
Schon zum zweiten Mal haben Astronomen Grundbausteine des Lebens bei einem
fernen Planeten nachweisen können. Der Fund gelang mit Hilfe der beiden
Weltraumteleskope Hubble und Spitzer beim Gasriesen HD
209458b, der seine Sonne alle dreieinhalb Tage umrundet. Dass sich auf dieser
fernen Welt auch Leben entwickelt hat, halten die Wissenschaftler aber für
ausgeschlossen. 21. Oktober 2009
HARPS
entdeckt 32 weitere Exoplaneten
Das Team des High Accuracy Radial Velocity Planet
Searcher (HARPS) hat heute auf einer Konferenz in Porto die Entdeckung von
32 neuen extrasolaren Planeten bekannt gegeben. Damit sichert sich das
Instrument, das am 3,6-Meter ESO-Teleskop im chilenischen La Silla montiert ist,
seine Position als führender Exoplaneten-Jäger. HARPS hat in den vergangenen
fünf Jahren mehr als 75 der insgesamt rund 400 bekannten Exoplaneten entdeckt.
19. Oktober 2009
Eindeutiger
Beweis für Gesteinsplanet
Durch ungewöhnlich lange Messungen mit dem HARPS-Instrument am 3,6-Meter
Teleskop der ESO in La Silla konnten Astronomen jetzt nachweisen, dass es sich
bei dem extrasolaren Planeten CoRoT-7b um einen Gesteinsplaneten mit nur
fünffacher Erdmasse handelt und seine Zusammensetzung vermutlich relativ
erdähnlich sein dürfte. Ein wohnlicher Ort ist CoRoT-7b allerdings nicht.
16. September 2009
Größe
der Erde optimal für Leben?
Ob auf einem Planeten Leben entstehen kann, hängt nicht nur
von seiner Entfernung vom Zentralstern ab, sondern auch noch von verschiedenen
anderen Faktoren. Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Deutschland glaubt nun,
dass gerade Planeten von Erdgröße optimale Bedingungen aufweisen müssten. Für
sogenannte Super-Erden hingegen würde es schlecht aussehen. Andere Experten sind skeptisch. 11. September 2009
Vom
interstellaren Wind verweht?
Um junge Sterne finden sich oft Scheiben aus Gas und Staub, in denen
eventuell bereits Planeten entstanden sind oder noch entstehen. Oft haben
diese planetaren Staubscheiben allerdings ein ungewöhnliches Aussehen und sind
beispielsweise gebogen. Eine Gruppe von Astronomen hat dafür nun eine recht
einfache Erklärung gefunden: Der betreffende Stern könnte sich gerade durch
interstellares Gas bewegen. 8. September 2009
Gasriese
vor Sturz in seine Sonne?
Astronomen ist jetzt ein extrem unwahrscheinlicher Zufallsfund geglückt: Die
Wissenschaftler entdeckten einen Riesenplaneten, der vermutlich in Kürze in
seinen Zentralstern stürzen wird. Schon jetzt benötigt WASP-18b weniger als
einen Tag für die Umrundung seiner Sonne. Die Gezeitenkräfte zwischen den
Objekten sollten schon innerhalb der nächsten Jahre für eine messbare
Veränderung der Umlaufbahn sorgen. 27.
August 2009
Beschreibung
eines fernen Planetensystems
Der rund 150 Lichtjahre von der Erde entfernte Stern HR 8799 ist eine von
wenigen Sonnen, um die mehrere Planeten entdeckt wurden. Dieses extrasolare
Planetensystem bietet somit die Möglichkeit, Ähnlichkeiten und Unterschiede zu
unserem Sonnensystem zu studieren, um so herauszufinden, ob unsere Heimat im
All eher die Regel oder eine Ausnahme ist. Astronomen der Universität Jena
machten nun einen Anfang. 21.
August 2009
Planetenkollision
bei jungem Stern
Mit Hilfe des Weltraumteleskops Spitzer haben
Astronomen die Überreste einer planetaren Kollision in einem rund 100 Lichtjahre
entfernten Sonnensystem aufgespürt. Um den etwa zwölf Millionen Jahre alten
Stern HD 172555 fanden sie Hinweise auf den Zusammenprall eines Planeten von der
Größe des Merkur mit einem etwa mondgroßen Objekt. 12.
August 2009
Planetenfund
in Nachbargalaxie?
Extrasolare Planeten konnten bisher nur in unserer eigenen Galaxie entdeckt
werden. Eine internationale Forschergruppe hat jetzt aber ein Verfahren
vorgeschlagen, mit dem man mit heutiger Technologie auch Planeten in unserer
Nachbargalaxie Andromeda aufspüren könnte. Möglicherweise gelang den
Wissenschaftlern so bereits 2004 die Entdeckung eines Planeten in der
Andromeda-Galaxie. 26.
Juni 2009
Planetenentstehung
um Doppelsternsystem?
Astronomen haben mit dem Submillimeter Array-Radioteleskop die
Existenz einer Scheibe aus molekularem Gas um das enge Doppelsternsystem V4046
Sagittarii nachgewiesen. Hier könnten nach Ansicht der Forscher gerade
Gasplaneten entstehen. Der Fund würde zudem nahelegen, dass sich Planeten
genauso leicht um Doppelsterne wie um Einzelsterne bilden.
11. Juni 2009
Erster
Planetenfund durch Astrometrie
Lange hatten Astronomen vermutet, dass es möglich sein müsste, mithilfe der
Astrometrie, also durch die genaue Bestimmung der Position von Sternen am
Himmel, extrasolare Planeten nachzuweisen. Viele Jahre versuchten sie es ohne
Erfolg. Zwei Astronomen haben trotzdem nicht aufgegeben und nach zwölf Jahren
Arbeit wurde ihre Mühe nun belohnt: Sie konnten um einen M-Zwerg in 20
Lichtjahren Entfernung einen extrasolaren Planeten nachweisen. 29.
Mai 2009
Suche
nach der zweiten Erde hat begonnen
Die NASA-Sonde Kepler hat mit der Suche nach extrasolaren Planeten
begonnen. Das am 6. März gestartete Instrument soll in den kommenden
dreieinhalb Jahren mehr als 100.000 Sterne nach Hinweisen auf umlaufende
Planeten absuchen. Dabei ist Kepler in der Lage auch Planeten von
Erdgröße aufzuspüren, die sich in einem Abstand von ihrer Sonne befinden, der
die Existenz von flüssigem Wasser möglich macht. 14.
Mai 2009
Gesteinsplanet
entdeckt, Wasserwelt vermutet
Das 20,5 Lichtjahre entfernte System Gliese 581 entwickelt sich immer mehr
zu einer wahren Fundgrube für Planetenjäger: Michel Mayor von der Genfer
Sternwarte gab heute die Entdeckung des Planeten Gliese 581 e bekannt, der nur
etwa die doppelte Masse der Erde haben dürfte. Auch die Bahndaten von Gliese
581 d konnte das Team präzisieren: Die Welt liegt danach in der habitablen
Zone. Flüssiges Wasser wäre hier also möglich. 21.
April 2009
Planetensysteme
um tote Sonnen?
Ein internationales Astronomenteam hat mit Hilfe des Weltraumteleskops
Spitzer Hinweise darauf gefunden, dass um mindestens jeden 100. Weißen
Zwergstern Asteroiden und Gesteinsplaneten kreisen. Dies deutet darauf hin,
dass es um diese Überreste von Sternen einmal ein Planetensystem gab, das
eventuell mit unserem Sonnensystem vergleichbar war.
20. April 2009
Planetensucher
sieht Millionen Sterne
Die NASA-Sonde Kepler hat jetzt erstmals einen
Blick auf jene Region des Himmels geworfen, in der sie in den kommenden Jahren
vielleicht Hunderte von neuen Planeten aufspüren könnte - darunter, so die
Hoffnung der Astronomen, auch
Welten, die unserer Erde ähneln. Das Blickfeld von Kepler umfasst eine Fläche
von 100 Quadratgrad am Himmel. 17.
April 2009
Planetensucher
von Staubschutz befreit
Die NASA-Mission Kepler hat in der Nacht eine
wichtige Hürde genommen: Die Sonde, die vor rund einem Monat gestartet war,
sprengte die Verkleidung ab, die das empfindliche Teleskop bislang geschützt
hatte. Nun kann Licht in das Instrument fallen und die Kalibrierung fortgesetzt
werden. Kepler soll in den
nächsten dreieinhalb Jahren über 100.000 Sterne nach erdgroßen Planeten
absuchen. 8.
April 2009
Super-Erden
brauchen andere Ursuppe
In den letzten Jahren haben Astronomen mehr als 300 extrasolare Planeten
entdeckt, darunter auch sogenannten "Super-Erden", die fast vollständig aus
festen Materialien bestehen. Aber könnte es auf diesen Planeten Leben geben?
Aktuelle Messungen mit dem Spitzer-Weltraumteleskop machen wenig
Hoffnung: Zur Entstehung von Leben müsste die Ursuppe auf diesen Welten
deutlich anders zusammengesetzt sein als sie es auf der Erde war. 7.
April 2009
Erste
Planetenbeobachtung schon 1981?
Im November 1981 beobachteten Astronomen, wie der Stern Beta Pictoris
plötzlich für zwei Tage ein wenig dunkler wurde. Jetzt präsentieren zwei
französische Astronomen eine mögliche Erklärung: Vielleicht zog damals ein
Planet vor Beta Pictoris vorüber. Versäumten die Forscher damals also eine
einmalige Chance als Entdecker des ersten Exoplaneten in die Geschichtsbücher
einzugehen? 31.
März 2009
Suche
nach zweiter Erde nicht leicht
Die Suche von Planeten, die ähnlich groß wie die Erde sind und in der
habitablen Zone um ihre Sonne kreisen, ist durch den Start der Mission
Kepler in eine neue Phase getreten. Doch könnte man, etwas mit dem
Nachfolger des Weltraumteleskops Hubble, auch feststellen, ob die
entdeckten Welten Leben beherbergen? Es wird sehr schwierig, meinen jetzt zwei
Astronomen in einer Studie. 20.
März 2009
Auf
der Suche nach der zweiten Erde
Dieses Wochenende soll es soweit sein: Von Cape Canaveral aus wird die NASA
ihre Mission Kepler starten. Der Satellit soll in den nächsten
dreieinhalb Jahren über 100.000 Sterne nach erdgroßen Planeten absuchen, die
zudem in einem Abstand um ihre Sonne kreisen, der die Existenz von flüssigem
Wasser möglich macht. Die entdeckten Planeten könnten also wirklich zweite
Erden sein. 6.
März 2009
Extrasolarer
Gesteinsplanet entdeckt
Die Sonde CoRoT hat den bislang kleinsten bekannten extrasolaren
Planeten entdeckt. Er trägt den Namen CoRoT-Exo-7b und ist knapp zweimal so
groß wie die Erde. Er umkreist seinen sonnenähnlichen Zentralstern in nur 20
Stunden. Schon deswegen dürfte es sich bei der rund 400 Lichtjahre entfernten
Welt um alles andere als um eine zweite Erde handeln.
3. Februar 2009
Transit
verrät heißen Neptun
Astronomen haben im Rahmen des HATNet-Projektes einen Planeten
aufgespürt, der von seiner Größe her dem Neptun in unserem Sonnensystem
ähnelt, seine Sonne jedoch auf einer viel engeren Bahn umkreist: Die rund 120
Lichtjahre entfernte Welt benötigt weniger als fünf Tage für einen Umlauf. Auf
ihrer Oberfläche dürften deswegen Temperaturen von rund 600 Grad Celsius
herrschen.
21. Januar 2009
Licht
ferner Welten von der Erde aus beobachtet
Astronomen ist es erstmals gelungen, das Licht zweier Exoplaneten von der Erde
aus zu beobachten und die Temperatur ihrer Atmosphären zu bestimmen. Bislang
waren entsprechende Untersuchungen nur mit Weltraumteleskopen gemacht worden.
Über die Beobachtungen berichten gleich zwei Forscherteams in der
Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics. 19. Januar 2009
Ältere Nachrichten über die
Suche nach extrasolaren Planeten und außerirdischem Leben finden Sie
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