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MAMBA
Wohnen auf Mars und Mond
Redaktion / idw / Pressemitteilung des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation
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20. Dezember 2017

Ein Wohnquartier auf dem Mond oder dem Mars muss erheblich höhere Anforderungen erfüllen, als eine vergleichbare Unterkunft auf der Erde. In Bremen sollen solche Wohneinheiten nun gezielt entwickelt werden. Federführend dabei ist eine Geophysikerin, die das Leben auf dem Mars schon ein Jahr lang in einer Wohneinheit auf Hawaii erprobt hat.

Moon Village

So stellt sich die ESA ein Moon Village vor. Bild: ESA/Foster + Partners [Großansicht]

Ein Jahr lang lebte und arbeitete die Geophysikerin Christiane Heinicke mit fünf Kolleginnen und Kollegen unter extraterrestrischen Bedingungen. Sie teilten sich eine circa 100 Quadratmeter große Wohneinheit auf dem Vulkan Mauna Loa auf Hawaii. Nun werden die dort gesammelten Erfahrungen in ihr Projekt MaMBA (Moon and Mars Base Analog), welches von der Klaus Tschira Stiftung gefördert ist, einfließen: Am Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen konzipiert, designt und baut Christiane Heinicke ein Habitat für den Einsatz auf Mond oder Mars.

Für viele Jahrzehnte beschränkte sich die astronautische Raumfahrt auf den Pendelverkehr zur ISS. Doch seit Kurzem hat die Raumfahrt wieder große Visionen: So wird etwa bei der europäischen Raumfahrtagentur ESA der Bau eines "Dorfes" auf dem Mond, das sogenannte Moon Village, diskutiert, und die amerikanische Raumfahrtagentur NASA plant nach der gerade angekündigten Rückkehr zum Mond auch bemannte Flüge zum Mars. Auch vom privaten Raumfahrtunternehmen Space X gibt es entsprechende Ankündigungen.

Eine der zentralen Herausforderungen für die extraterrestrische Besiedlung ist der Bedarf an einem Schutz- und Lebensraum, der es Astronautinnen und Astronauten ermöglicht, auf der Oberfläche dieser Himmelskörper zu leben, zu arbeiten und zu forschen. Das Projekt MaMBA (Moon and Mars Base Analog) von Heinicke stellt sich genau dieser Herausforderung.

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Bisher gebaute Habitate dienten vorrangig psychologischen Studien und wiesen daher grundlegende technische Mängel auf: Erstens bestanden die bereits konzipierten Wohn- und Arbeitsräume in der Regel aus einem zusammenhängenden Komplex. Sollte in diesem Raum beispielsweise ein Feuer ausbrechen, wären die Folgen fatal, da die Bewohner nicht auf anderen Wohnraum ausweichen könnten.

Ein zweites Problem ist die nicht vorhandene Abschirmung gegen kosmische Strahlung, welche zu schweren gesundheitlichen Problemen bei der Besatzung führen würde. Mit dem Projekt MaMBA wird Heinicke diese beiden Probleme an der Wurzel packen und einen unterirdischen Lebensraum konzipieren, der aus fünf unabhängigen Modulen besteht, die durch Schleusensysteme miteinander verbunden sind. Dieses Habitat dient unter anderem dem Test von Lebenserhaltungs- und Energiesystemen sowie interplanetarer Kommunikation.

Besondere Aufmerksamkeit bekommt die Entwicklung eines geo- und biologischen Labormoduls. Hier stehen Fragen nach der Funktionsweise wissenschaftlicher Labore und nach den voraussichtlichen wissenschaftlichen Untersuchungen auf dem Mond und Mars im Vordergrund. Neben den technischen und architektonischen Aspekten beim Bau der Anlage, soll der neuentwickelte Lebensraum für verschiedene Studien über die Nutzbarkeit des Labors zur Verfügung stehen.

Heinicke, die technische Physik an der TU Ilmenau und Geophysik an der Universität von Uppsala in Schweden studierte, forschte nach der Erlangung des Doktortitels erst einmal an Meereis in Finnland. Von August 2015 bis August 2016 lebte sie in einem Marshabitat auf dem Vulkan Mauna Loa auf Hawaii. Seit Oktober 2017 ist sie mit ihrem Projekt MaMBA Teil des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation der Universität Bremen.

Forum
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siehe auch
HI-SEAS: Gemüseanbau auf dem simulierten Mars - 14. September 2014
HI-SEAS: Vier Monate wie auf dem Mars - 27. März 2014
Mars Desert Research Station: Zwei Wochen wie auf dem Mars - 22. Februar 2013
Mars500: Simulierte Marsmission beendet - 4. November 2011
Mars500: Erste Ergebnisse des simulierten Marsflugs - 9. Februar 2011
Links im WWW
Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM)
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