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WETTERSATELLITEN
Dienstende für Meteosat-7
Redaktion / Pressemitteilung von Eumetsat
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12. April 2017

Gestern hieß es endgültig Abschied nehmen von einem Wettersatelliten-Veteranen: Meteosat-7 war der letzte Wettersatellit der ersten Meteosat-Generation und bis Ende März im Einsatz. Zuletzt beobachtete der Satellit das Wetter über dem Indischen Ozean. In den letzten Tagen hatte man Meteosat-7 nun auf einen Friedhofsorbit manövriert. Gestern wurde das letzte Kommando gesendet. 

Meteosat-7

Die letzte Aufnahme von Meteosat-7, entstanden zur Mittagszeit am 31. März 2017. Bild: Eumetsat [Großansicht]

Das letzte Kommando, das gestern um 11 Uhr MESZ gesendet wurde, beendete nicht nur die außergewöhnliche Betriebsdauer dieses Satelliten, es bedeutet auch das Ende der gesamten ersten Generation der Meteosat-Mission, die 1977 durch die ESA gestartet wurde. In den zurückliegenden vier Jahrzehnten haben die sieben aufeinanderfolgenden Meteosat-Satelliten der ersten Generation die Grundlage für die Produkte und Dienstleistungen geschaffen, die Eumetsat heute aus der geostationären Umlaufbahn zur Unterstützung der kurzfristigen Vorhersage schwerer Unwetter, dem sogenannten Nowcasting, liefert. Dadurch konnte ein Archiv mit Wetterbeobachtungen aus mehr als 36 Jahren aufgebaut werden – ein unschätzbares Kapital für die Überwachung des Klimawandels.

Außerdem hat die Mission große internationale Forschungsprogramme, insbesondere das Mesoscale Alpine Programme (MAP) und das Indian Ocean Experiment (INDOEX), unterstützt, die die Auswirkungen natürlicher und anthropogener Aerosole auf das regionale und globale Klima untersuchen.

Während der vergangenen zehn Jahre hat Meteosat-7 Beobachtungen des Indischen Ozeans von der geostationären Umlaufbahn aus geliefert. Diese wichtige Mission wurde seit 1998 von den Meteosat-Satelliten der ersten Generation durchgeführt. Nach dem Tsunami im Indischen Ozean im Dezember 2004 wurde Meteosat-7 zu einem wesentlichen Bestandteil des Tsunami-Warnsystems und diente als Relaissatellit für die Tsunami-Warnbojen, die dort platziert wurden.

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"Dieses letzte Manöver bringt ein fundamentales Programm zu einem sicheren Ende", so Alain Ratier, Generaldirektor von Eumetsat. "Die erfolgreiche Meteosat-Mission der ersten Generation gab nicht nur Anlass zur Gründung von Eumetsat im Jahr 1986 und machte die Organisation 1995 zu einem echten Satellitenbetreiber. Sie prägte auch die Satellitenmeteorologie in Europa durch das Testen von Konzepten wie dem Rapid Scanning von Gewittern und der Gewinnung von Windvektorprodukten über das Tracking von Wasserdampfmustern durch aufeinanderfolgende Aufnahmen."

Meteosat-7 wurde am 2. September 1997 gestartet und war im Rahmen des Meteosat-Übergangsprogramms (MTP) entwickelt worden.  Er sollte die Lücke zwischen dem Meteosat Operational Programme (das Meteosat-4 bis -6 umfasste) und dem ersten Satelliten der zweiten Generation, Meteosat-8, der am 28. August 2002 in die Umlaufbahn gebracht wurde, schließen. Der Satellit erbrachte vom 3. Juni 1998 bis zum 16. Mai 2006, als er durch Meteosat-8 ersetzt wurde, einen hervorragen Full Earth Scan Service auf dem nullten Längengrad.

Am 11. Juli 2006 platzierte Eumetsat Meteosat-7 über dem Indischen Ozean, wo er zwischen dem 5. Dezember 2006 und dem 31. März 2017 den so genannten Indian Ocean Data Coverage (IODC)-Service von seiner Position auf 57,5° Ost aus ausführte und eine bedeutende Beobachtungslücke über der Region überbrückte. Meteosat-7 wurde durch Meteosat-8, den ersten Meteosat-Satelliten der zweiten Generation auf einer Position von 41,5° Ost ersetzt.

Letzterer ist der bestmögliche Beitrag von Eumetsat zu einem aus mehreren internationalen Partnern bestehenden System zur Überwachung des Indischen Ozeans, zu dem auch geostationäre Satelliten aus Indien, Russland und China gehören. Meteosat-7 war seit dem 3. April durch eine Reihe von Manövern auf einen sogenannten "Friedhofsorbit" gesteuert worden, der sich einige hundert Kilometer über dem Bereich der geostationären Satelliten befindet.

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