Ozeansatellit liefert Datenprodukte
Redaktion
/ Pressemitteilung von Eumetsat astronews.com
5. Juli 2016
Die im Januar gestartete US-europäische Satellitenmission
Jason-3 soll die Ozeane der Erde detailliert beobachten. Die Daten
tragen zu genaueren Wetter- und Klimamodellen bei und können so auch helfen, die
Wettervorhersagen zu verbessern. Nach einer mehrmonatigen Test- und
Kalibrierungsphase liefert Jason-3 nun echte Datenprodukte an die
Nutzer.
Mit der Freigabe der nahezu in Echtzeit verfügbaren Operational
Geophysical Data Records (OGDR) sowie der zeitunkritischen Interim
Geophysical Data Records (IDGR) für alle Nutzer wurde am Freitag ein
wichtiger Meilenstein bei der Inbetriebnahme der US-europäischen Jason-3-Ozeanüberwachungsmission
erreicht, die am 17. Januar 2016 gestartet wurde.
OGDR-Daten umfassen Schätzwerte der signifikanten Wellenhöhe und der
Windgeschwindigkeit sowie eine erste Schätzung der Höhe des Meeresspiegels auf
Grundlage von in Echtzeit verfügbaren Daten aus dem Orbit und atmosphärischen
Korrekturen. Diese Daten stehen den Nutzern innerhalb von drei Stunden nach der
Erfassung zur Verfügung. IGDR-Daten werden innerhalb von zwei Tagen nach der
Erfassung verbreitet und liefern dank einer verbesserten Orbitbestimmung noch
präzisere Schätzwerte der Höhe des Meeresspiegels.
In den letzten Monaten haben Ingenieure des französischen
Weltraumforschungszentrums Centre National d‘Etudes Spatiales (CNES),
von EUMETSAT, der US-amerikanischen Wetter- und Meeresbehörde (NOAA) und der
US-Raumfahrtbehörde NASA sowie Wissenschaftler des internationalen Ocean
Surface Topography Science Team (OSTST) die OGDR- und IGDR-Daten der
Jason-3-Mission ausgewertet. Während dieses Zeitraums flog Jason-3 in
einer Tandemkonfiguration mit Jason-2 (mit einem Abstand von ungefähr
80 Sekunden), um eine Kreuzkalibrierung der Meeresspiegelhöhenmessungen im
Bereich von weniger als einem Zentimeter vorzunehmen.
Die OGDR- und IGDR-Datenprodukte werden nun weltweit zur Vorhersage des
Seegangs, zur Überwachung der Meeresumwelt sowie zur Assimilation in Modelle des
Ozeans oder des gekoppelten Ozean/Atmosphäre-Systems für jahreszeitliche - sowie
Meeresvorhersagen genutzt.
"Durch die Assimilation der OGDR-Daten von Jason-3 zur Höhe des
Meeresspiegels und zur signifikanten Wellenhöhe in das Integrated
Forecasting System des EZMW werden die operationellen mittel- bis
langfristigen Wettervorhersagen verbessert", erläutert Dr. Saleh Abdalla,
Wissenschaftler am Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage
(EZMW). "Darüber hinaus sind Messungen der Oberflächenwindgeschwindigkeit sowie
der gesamten Wasserdampfsäule für die Modellverifizierung von großer Bedeutung."
Während des ersten Jason-3-Verifizierungsworkshops am 21. Juni
beschlossen die europäischen und US-amerikanischen Partner des Programms ebenso,
den operationellen Betrieb von Jason-2 auf Jason-3
umzuschalten und Jason-2 Mitte September in eine überlappende
Umlaufbahn zu verlegen, um die räumliche und zeitliche Abdeckung entsprechend
den Anforderungen der Nutzer zu erhöhen.
"Dieser Meilenstein macht den Weg frei für die Lieferung operationeller
Jason-3-Datendienste durch EUMETSAT an das Erdbeobachtungsprogramm
Copernicus als Vorzeigeprogramm der EU," so Livio Mastroddi, Director
of Operations and Services to Users von EUMETSAT.
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