Aus MSG-4 wurde Meteosat-11
Redaktion
/ Pressemitteilung von Eumetsat astronews.com
28. Dezember 2015
Im Juli startete mit MSG-4 der letzte Satellit der zweiten
Meteosat-Generation ins All. Im Dezember wurden nun alle Tests der
Systeme und Instrumente abgeschlossen und der Satellit für einsatzbereit
erklärt. Allerdings wird er zunächst noch keine Daten über das Wettergeschehen
liefern, sondern auf einer Parkbahn warten, bis seine Dienste gebraucht werden.
Der Wettersatellit MSG-4 wurde jetzt für
einsatzbereit erklärt und in Meteosat-11
umbenannt.
Bild: Eumetsat [Großansicht] |
Nach einer umfassenden Inbetriebnahmephase, die am 26. Juli begann und Tests des
MSG-4-Satelliten und eine Auswertung der Bild- und meteorologischen
Produkte mit einschloss, hat eine Reihe formaler Prüfungen die volle
Einsatzbereitschaft des MGS-4-Satelliten für Routineoperationen
bestätigt. Alle Produkte entsprechen den Qualitätsanforderungen des operativen
Betriebs.
Der Satellit wurde daher - wie vorgesehen - als Meteosat-11 an die bei
EUMETSAT für den Betrieb zuständige Abteilung übergeben und für voraussichtlich
zweieinhalb Jahre, bis 2018, in eine Parkbahn gebracht. Der Satellit kann jedoch
jederzeit bei Bedarf innerhalb einer Woche aktiviert werden.
Meteosat-11 ist der letzte Vertreter der erfolgreichen Serie von
geostationären MSG-Satelliten (MSG steht dabei für Meteosat Second
Generation) und gewährleistet die Weiterführung des Betriebs bis zur
Inbetriebnahme von MTG-I1, des ersten Meteosat Third Generation
(MTG)-Beobachtungssatelliten. Dies wird im Jahr 2020 der Fall sein.
Aber auch anschließend setzt Meteosat-11 seinen Dienst noch bis 2025,
dann gemeinsam mit den neuen MTG-I-Satelliten, fort. Die Meteosat-Satelliten
decken mit ihren geostationären Umlaufbahnen den europäischen und afrikanischen
Kontinent sowie Teile des atlantischen und indischen Ozeans ab. Sie liefern
einzigartige Beobachtungsdaten, die für numerische Wettervorhersagemodelle
unverzichtbar sind und die Primärdaten der polarumlaufenden Metop-Satelliten
ergänzen. Die Satelliten haben bis heute Klimadaten von mehr als 35 Jahren
gesammelt.
Betrieben werden die Meteosat-Daten von Eumetsat, der
europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten. Es
handelt sich dabei um eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt
mit derzeit 30 europäischen Mitgliedsstaaten und einem Kooperationsstaat.
Eumetsat betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat-8,
-9, -10 und -11 über Europa und Afrika sowie
Meteosat-7 über dem Indischen Ozean.
Eumetsat betreibt außerdem zwei polarumlaufende Metop-Satelliten
als Bestandteil des Initial Joint Polar System (IJPS) mit der US
National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und ist auch Partner
in den von Europa und den USA gemeinschaftlich durchgeführten Jason-Missionen
zur hochpräzisen Meeresspiegelmessung. Die Daten und Produkte der Eumetsat-Satelliten
leisten einen bedeutenden Beitrag zur Wettervorhersage und zur Überwachung der
Umwelt und des Klimawandels.
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