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STERNSCHNUPPEN
Schwaches Leoniden-Maximum erwartet
von Stefan Deiters
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17. November 2015

Um die Jahrtausendwende versprachen die Leoniden noch ein wahres Feuerwerk an Sternschnuppen am nächtlichen Himmel. Dies dürfte in der kommenden Nacht, in der die Leoniden in diesem Jahr ihr Maximum erreichen, kaum der Fall sein. Und daran ist nicht nur das Wetter Schuld: Experten rechnen mit kaum mehr als 20 Sternschnuppen pro Stunde.

Leoniden

Sternschnuppen entstehen, wenn winzige Staubpartikel in die Atmosphäre der Erde eindringen.  Bild: ESA

Der November kann ein wirklich guter Monat für Sternschnuppenfreunde sein - er kann, muss aber nicht. Viele werden sich noch daran erinnern, dass zur Jahrtausendwende die Leoniden Mitte November für ein eindrucksvolles Schauspiel am Himmel sorgten und über einige Jahre während ihres Aktivitätsmaximums viele Hundert Sternschnuppen pro Stunde zu sehen waren.

Auch in der kommenden Nacht erreichen die Leoniden wieder das Maximum ihrer Aktivität, doch so leicht, wie vor 15 Jahren, dürfte es in diesem Jahr nicht sein, eine Sternschnuppe der Leoniden zu Gesicht zu bekommen - und das liegt nicht nur am Wetter: Experten rechnen nämlich mit maximal 20 Sternschnuppen pro Stunde, wobei die beste Beobachtungszeit in der zweiten Nachthälfte, also vor Sonnenaufgang liegt. 

Das Erscheinen der Leoniden geht auf den Kometen 55P/Temple-Tuttle zurück, der die Sonne auf einer elliptischen Umlaufbahn in rund 33 Jahren umkreist. Wenn sich der Komet der Sonne nähert, schmilzt seine eisige Oberfläche und er verliert eine große Menge von Staubpartikeln, die entlang seiner Bahn zurückbleiben. Genau diese Entwicklung ist es, die die ESA in den vergangenen Monaten mit ihrer Sonde Rosetta beim Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko verfolgt hat. 67P hatte den sonnennächsten Punkt seiner Bahn im August erreicht und entfernt sich nun wieder von unserem Zentralgestirn.

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Die Staubpartikel, die 55P/Temple-Tuttle auf seiner Bahn zurücklässt, machen sich auch noch dann bemerkbar, wenn der Komet schon längst wieder in den Tiefen des Sonnensystems verschwunden ist: Durchläuft nämlich die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne eine Region mit einer besonders hohen Konzentration solcher Partikel, kommt es zu einem Sternschnuppenstrom. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre sorgen die Staubkörner für die typische Leuchterscheinung, die Astronomen als Meteor und der Volksmund als Sternschnuppe bezeichnet.

Das letzte Mal war Temple-Tuttle Anfang 1998 im inneren Sonnensystem. In den Jahren 1999 und 2001 kam es daher zu regelrechten Meteorstürmen, bei denen man mehrere Tausend Sternschnuppen pro Stunde sehen konnte. Da die Erde aber nicht in jedem Jahr die besonders dichten Regionen der Staubspur von Temple-Tuttle durchfliegt, variiert die Sternschnuppen-Aktivität der Leoniden stark und in manchen Jahren sind nur magere zehn bis zwanzig Meteore pro Stunde zu sehen.

Auch in diesem Jahr erwarten die Experten nur eine sehr mäßige Ausbeute an Sternschnuppen pro Stunde. Die Sternschnuppen scheinen dabei aus dem Sternbild Löwe (Leo) zu kommen. So erklärt sich auch der Name des Sternschnuppenstroms. Der Ausstrahlungspunkt der Leoniden, der sogenannte Radiant, liegt etwa 10 Grad nordöstlich von Regulus, dem Hauptstern des Sternbilds Löwe. Im gleichen Sternbild befindet sich gegenwärtig auch der Gasriese Jupiter.

Wer mit den Sternschnuppen kein Glück hat, der wird am Morgen aktuell mit einer eindrucksvollen Planetenparade entschädigt: Am frühen Morgen findet sich am südöstlichen Himmel nämlich nicht nur der Jupiter, sondern auch unsere beide Nachbarplaneten Venus und Mars. Und wen auch das nicht trösten kann, der muss auf den Dezember hoffen: Die Geminiden versprechen im Maximum Mitte Dezember mehr als 100 Meteore pro Stunde.

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siehe auch
Der Sternenhimmel im November 2015: Sternschnuppen und Planeten am Morgen - 1. November 2015
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