Eumetsat übernimmt MSG-4
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
27. Juli 2015
Die europäische Weltraumagentur ESA hat nach Abschluss der
Start- und frühen Orbitphase den Satelliten MSG-4 gestern an Eumetsat übergeben.
Nun beginnt die Organisation mit der Inbetriebnahme, Erprobung und Kalibrierung
der Instrumente, was etwa ein halbes Jahr in Anspruch nehmen wird. Anschließend
wird der Satellit als Meteosat-11 im Orbit geparkt und wartet dort auf
seinen Einsatz.
Der Wettersatellit MSG-4 wurde jetzt
von der ESA an Eumetsat übergeben. Nun erfolgt
die Inbetriebnahme der Instrumente.
Bild: Eumetsat |
Am gestrigen Sonntag um 11.30 Uhr MESZ hat die Organisation Eumetsat die
Kontrolle über MSG-4, den letzten Satelliten der zweiten Meteosat-Generation,
von der europäischen Weltraumagentur ESA übernommen. Der Satellit war am 15.
Juli an Bord einer Ariane 5 von Europas Raumflughafen in Französisch-Guayana ins
All gestartet und anschließend vom Raumfahrtkontrollzentrum der ESA (ESOC) in
Darmstadt auf den Einsatz vorbereitet worden.
Während dieser sogenannte Launch and Early Orbit Phase (LEOP) wurde der
Satellit in die geostationäre Umlaufbahn gebracht sowie die diversen Komponenten
aktiviert und auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Dies umfasste eine Reihe
kritischer Manöver, wie das Zünden der Apogäumstriebwerke, die Änderung der
Ausrichtung des Satelliten und die Entriegelung des Scanspiegels des Instruments
SEVIRI (Spinning Enhanced Visible and Infrared Imager ).
Nach der Übergabe kann Eumetsat jetzt damit beginnen, den Satelliten
und seine Sensoren in Betrieb zu nehmen. Dabei sind zwei Monate für die
Überprüfung und Bewertung des Satelliten vorgesehen, gefolgt von einer
viermonatigen Phase für die Erprobung der Bildgebung und der Produkte
einschließlich Kalibrierung und Validierung. Mit der Präsentation der ersten
Bilder des Instruments SEVIRI wird allerdings schon in acht Tagen gerechnet.
Nach der Einsatzerprobung wird MSG-4 in Meteosat-11 umgetauft und
zunächst einmal in einem treibstoffsparenden Schlafmodus "geparkt", bis er
einen seiner Vorgänger ablöst, um so die kontinuierliche Erfassung von
Wetterdaten zu gewährleisten. 2019 soll dann der erste Satellit der dritten
Meteosat-Generation gestartet werden - solange müssen die Satelliten der zweiten
Generation noch durchhalten.
MSG-4 war der letzte Meteosat-Satellit der zweiten Generation, der im Rahmen
des Kooperationsmodells
zwischen Eumetsat und der ESA ins All gebracht wurde. Die ESA war dabei für die Entwicklung
der Satelliten nach den Vorgaben von Eumetsat verantwortlich. Eumetsat entwickelte die Bodensysteme, die erforderlich sind, um
Nutzern basierend auf den Satellitendaten die gewünschten Produkte und Dienstleistungen
zur Verfügung stellen zu können.
Eumetsat ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt mit
derzeit 30 europäischen Mitgliedsstaaten. Sie betreibt gegenwärtig die
geostationären Satelliten Meteosat-8, -9 und -10 und
MSG-4 über
Europa und Afrika sowie Meteosat-7 über dem Indischen Ozean. Eumetsat
betreibt außerdem zwei polarumlaufende Metop-Satelliten als Bestandteil
des Initial Joint Polar System (IJPS) mit der US National Oceanic
and Atmospheric Administration (NOAA). Weiterhin arbeitet Eumetsat im
Rahmen der Jason-2-Mission zur Höhenmessung der Ozeane, die am 20. Juni
2008 gestartet wurde, als Partner mit NOAA, NASA und CNES zusammen.
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