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CURIOSITY
Marsrover beobachtet Sonnenflecken
von Stefan Deiters
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17. Juli 2015

Der Marsrover Curiosity hat in den vergangenen Wochen nicht nur weiter Gesteine untersucht, sondern hin und wieder auch Richtung Sonne geschaut. So konnte er verfolgen, wie Sonnenflecken über die Sonnenscheibe wanderten. Curiosity sieht gegenwärtig genau die der Erde abgewandte Seite der Sonne, was die Beobachtungen auch für Sonnenforscher interessant macht.

Sonne

Curiositys Blick auf die Sonne. Links eine praktisch unveränderte Ansicht, rechts ein Version, in der das Bild so bearbeitet wurde, dass Sonnenflecken besser zu erkennen sind. Bild: NASA /JPL-Caltech / MSSS / Texas A&M University  [Großansicht]

Eigentlich war der Marsrover Curiosity in den letzten Wochen damit beschäftigt, verschiedene Gesteinstypen in den unteren Hangregionen des Zentralbergs des Gale-Kraters zu untersuchen und eine weitere Bohrung vorzubereiten. Hin und wieder jedoch blickte Curiosity auch zur Sonne - und konnte dabei sogar Sonnenflecken auf der Sonnenscheibe ausmachen.

Der Blick in die Sonne diente bislang allerdings nicht der Beobachtung von Sonnenflecken. Das Team wollte auf diese Weise herausfinden, wie stark die Helligkeit unseres Zentralsterns durch den Staub in der Marsatmosphäre beeinflusst wird. Vor drei Monaten führte Mark Lemmon von der Texas A&M University mit der Mastkamera des Rovers einige Beobachtungen der untergehenden Sonne durch, um zu sehen, ob man auf den Bildern den Merkur erkennen kann, der - vom Mars aus betrachtet - gerade vor der Sonnenscheibe vorüberziehen sollte.

"Während des Merkurtransits sahen wir Sonnenflecken auf den Bildern und ich habe versucht, die Sonnenflecken und Merkur auseinanderzuhalten", erinnert sich Lemmon. "Ich habe mich bei Sonnenphysikern erkundigt, die Sonnenflecken untersuchen und dabei erfahren, dass die Sonde STEREO-A gegenwärtig wegen fehlender Kommunikation nicht zur Verfügung steht und es so keine aktuellen Informationen über diese Seite der Sonne gibt. So sind wir auf die Idee gekommen, dass es nützlich sein könnte, mit Curiosity Sonnenflecken zu beobachten."

Die NASA-Sonnensonde STEREO-A befindet sich aktuell - von der Erde aus gesehen - genau hinter der Sonne. Dies macht die Kommunikation mit der Sonde praktisch unmöglich, da die Sonne die Funkverbindung stört. Aus dem gleichen Grund vermied man für einige Wochen im Juni auch den Funkkontakt zu Sonden im Marsorbit, da sich auch der Rote Planet - von der Erde betrachtet - genau hinter der Sonne befand (astronews.com berichtete).

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Die Sonne dreht sich ungefähr einmal pro Monat um die eigene Achse. Die Beobachtung von Sonnenflecken auf der erdabgewandten Seite kann Sonnenphysikern wichtige Hinweise zur Vorhersage und zum besseren Verständnis der Sonnenaktivität liefern, weil sie auf diese Weise Flecken bereits sehen können, bevor sie durch die Rotation unseres Zentralsterns auch von der Erde aus sichtbar werden. So war der Bereich eines größeren Sonnenflecks, den Curiosity zu Beginn des Monats beobachtet hatte, der spätere Ursprungsort einer Sonneneruption.

Eine kleine Bildsequenz, die einen von Curiosity beobachteten über die Sonne wandernden Sonnenfleck zeigt, ist auf den Seiten des Jet Propulsion Laboratory der NASA zu sehen.

Wenn Curiosity nicht gerade zur Sonne schaut, untersucht der Rover weiter Gesteine in der Nähe des Marias Pass. Außerdem laufen Vorbereitungen für eine weitere Bohrung in einen Stein in der Region. 

Curiosity war im August 2012 im Gale-Krater des Mars gelandet, um herauszufinden, ob es vor langer Zeit, also vor Milliarden von Jahren, auf dem Roten Planeten einmal Umweltbedingungen gab, die primitives Leben erlaubt hätten. Dazu sollte der Rover vor allem geologisch interessante Ablagerungen untersuchen, die man aus dem Orbit an den Hängen des Zentralbergs des Gale-Kraters entdeckt hatte.

Entsprechende Hinweise fand Curiosity allerdings bereits bei ersten Tests der Instrumente. Inzwischen untersucht der Rover die Hänge des Zentralbergs und sammelt dort weitere Informationen, die etwas über die Klimageschichte des Roten Planeten verraten könnten.

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siehe auch
NASA-Marsmissionen: Erst mal keine neuen Befehle für Curiosity & Co. - 5. Juni 2015
Curiosity: Lockerer Untergrund zwingt zu Kurswechsel - 26. Mai 2015
Curiosity: Kurzer Abstecher zu einem verschütteten Tal - 26. Februar 2015
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Curiosity: Neue Bohrung und neue Software - 20. Januar 2015
Curiosity: Wie Wasser die Marsoberfläche formte - 10. Dezember 2014
Curiosity: Hänge des Zentralbergs des Gale-Kraters erreicht - 12. September 2014
Mars Science Laboratory, Missions-Webseite bei astronews.com mit Missionslog
Mission Mars, die astronews.com-Berichterstattung über die Erforschung des roten Planeten
Links im WWW
Mars Science Laboratory, Seite der NASA
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