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In den ersten Juliwochen sind am westlichen Abendhimmel weiterhin die Venus und der Jupiter zu sehen. In den kurzen Nächten lohnt zudem ein Blick in das Band der Milchstraße mit seinen zahlreichen interessanten Objekten. Die Erde erreicht am 6. Juli den sonnenfernsten Punkt ihrer Umlaufbahn um die Sonne. Einen Vollmond gibt es im Juli gleich zwei Mal.
Mit Beginn des Juli macht sich der Sommer nun endlich auch beim Wetter bemerkbar und beschert Mitteleuropa einige heiße Sommertage. Da bleibt man auch schon einmal länger draußen und beobachtet, wie die ersten Sterne langsam sichtbar werden. Zu Monatsbeginn sind diese "Sterne" wohl meist Planeten, zeigen sich doch Venus und Jupiter nach Sonnenuntergang im Westen als eindrucksvolles Paar. Doch davon später mehr. Zu den in jedem Jahr wiederkehrenden astronomischen Daten zählen auch die Tage, an denen die Erde ihre größte und ihre geringste Entfernung von der Sonne haben. Astronomen nennen diese Punkte Aphel und Perihel. Der Punkt des geringsten Abstands von der Sonne, das Perihel, wird jeweils Anfang Januar durchlaufen, der Punkt mit dem größten Abstand Anfang Juli - in diesem Jahr am 6. Juli. Die Erde ist dann 152 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, Anfang Januar waren es "nur" 147 Millionen Kilometer. Die Entstehung der Jahreszeiten, das wird dadurch noch einmal deutlich, hat also nichts mit dem Abstand der Erde von der Sonne zu tun, sondern ausschließlich mit der Neigung der Erdachse: Während eines Umlaufs um die Sonne bekommt dadurch einmal die Nordhalbkugel und einmal die Südhalbkugel der Erde mehr Sonnenstrahlen ab. In unserem Sommer ist die Nordhalbkugel der Sonne zugeneigt, auf der Südhalbkugel hingegen herrscht Winter.
Passend zur Jahreszeit sind am Himmel noch immer die typischen Sommersternbilder prominent vertreten: Wega im Sternbild Leier, Deneb im Sternbild Schwan und Altair im Adler bilden das sogenannte Sommerdreieck [Findkarte]. Doch auch der kommende Herbst kündigt sich mit dem Sternbild Pegasus schon an. Ganz in der Nähe von Wega findet sich mit Epsilon Lyrae ein bekanntes Vierfach-Sternsystem, von dem sich zwei Komponenten schon mit dem Fernglas, alle vier mit einem kleinen Teleskop auflösen lassen. Epsilon Lyrae ist rund 160 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ende Juli beginnen die Hundstage. Ihren Namen haben sie von Sirius, der bei uns eher als Stern des Winterhimmels bekannt ist. Von den alten Ägyptern aber wurde Sirius, der hellste Stern am Himmel nach unserer Sonne, "Hundsstern" genannt und sein Erscheinen dort im Sommer - zusammen mit der sommerlichen Hitze - ist verantwortlich für die noch immer gebräuchliche Bezeichnung "Hundstage". Für die Ägypter war das Erscheinen des Sirius ein Warnsignal, das die bevorstehende Flut des Nils ankündigte. Schaut man gegen Mitternacht Richtung Süd-Osten und befindet sich fernab störender Lichter, kann man das helle Band der Milchstraße in seiner ganzen Pracht bewundern. Mit einem Feldstecher ist diese Region am Himmel eine wahre Fundgrube: Ein Sternhaufen und Nebel reiht sich hier an den nächsten. Oberhalb des Sternbilds Schütze finden sich die wohl eindrucksvollsten Nebel des nördlichen Sternenhimmels: Der Lagunen-Nebel (M8) und der etwas nördlich davon gelegene Trifidnebel (M20) [Findkarte]. Der Lagunen-Nebel ist größer und heller als der Trifidnebel und rund 5.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Mit einem kleinen Teleskop erkennt man bereits, dass der Nebel von einem dunklen Band aus Staub geteilt wird, das dem Nebel seinen Namen gab. Der Trifidnebel ist rund 9.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist besonders durch ein eindrucksvolles Bild des Hubble-Weltraumteleskops bekannt geworden. Es zeigte eine stellare Kinderstube voller Sternenembryos, die von der intensiven Strahlung eines nahen Riesensterns langsam aufgelöst wird (siehe Bild des Tages vom 28. April 2009). Unter den Planeten ist unser Nachbar Venus weiterhin am Abendhimmel zu finden und erstrahlt am 10. Juli im größten Glanz. Die Helligkeit unseres Nachbarplaneten beträgt dann -4,7 Magnituden. Zum Monatsende verabschiedet sich die Venus dann vom Abendhimmel. Unser anderer Nachbarplanet Mars bleibt im Juli unsichtbar. Der Gasriese Jupiter befindet sich weiterhin im Sternbild Löwe und ist abends über dem Westhorizont auszumachen - zu Monatsbeginn noch recht nahe bei der Venus. Am 18. Juli gesellt sich auch die Mondsichel zu dem Planetenpaar - nach Sonnenuntergang ganz knapp über dem Westhorizont. Der Ringplanet Saturn befindet sich im Sternbild Waage und ist praktisch nur noch in der ersten Nachthälfte zu beobachten. Zum Monatsende könnte auch der Meteorschauer der Delta Aquariden sichtbar sein, dessen Ausstrahlungspunkt im Sternbild Wassermann liegt. Es handelt sich aber um einen relativ unauffälligen Meteorstrom. Das Maximum wird für die ersten Stunden des 29. Juli erwartet. Fast den ganzen Juli über sind die Alpha Capricorniden mit dem Ausstrahlungspunkt im Steinbock aktiv. Experten erwarten aber nicht mehr als fünf Objekte pro Stunde im Maximum am 29. Juli. Auch die ersten Perseiden könnten in der zweiten Julihälfte schon zu sehen sein. Im Juli gibt es übrigens auch zwei Vollmonde: Schon am 2. Juli steht die Erde genau zwischen Mond und Sonne, so dass wir die eine Seite des Erdbegleiters vollständig beleuchtet sehen können. Einen weiteren Vollmond gibt es dann am 31. Juli.
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