Dauerticket ins All für den eigenen Namen
von Stefan Deiters astronews.com
8. Oktober 2014
Es gehört inzwischen fast schon zu einer Raumfahrtmission
dazu: Weltraumfans aus aller Welt werden vor dem Start dazu eingeladen, ihre
Namen einzuschicken, damit diese dann auf einem Mikrochip an Bord der Sonde
mitreisen können. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA bietet dies nun auch
für den Erstflug ihres neuen Raumschiffs Orion an - und nicht nur für
den.
Der eigene Name
kann bei künftigen NASA-Missionen mitfliegen -
auch zum Mars.
Bild: NASA
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Weltraumagenturen suchen immer wieder neue Möglichkeiten, die
Öffentlichkeit für ihre Missionen zu begeistern. In letzter Zeit wurde vor
vielen Missionen Weltraumfans die Möglichkeiten geboten, ihren Namen und
manchmal auch eine kurze Botschaft mit auf die Reise zu schicken. Möglich machte
dies ein kleiner Mikrochip an Bord der jeweiligen Raumsonde.
Die amerikanische Weltraumbehörde NASA bietet diese Möglichkeit nun auch für den
bevorstehenden Erstflug ihres neuen Raumschiffs Orion an. Wer seinen
Namen bis zum 31. Oktober auf einer speziellen Webseite einträgt, wird auf dem
Mikrochip gespeichert sein, der vermutlich am 4. Dezember im Rahmen des
Exploration Flight Test-1 von Orion ins All startet. Das Raumschiff wird während
dieser nur 4,5- stündigen Mission die Erde zwei Mal umrunden.
Ziel dieses unbemannten Erstfluges ist es, die Systeme des neuen Raumschiffs zu
testen, mit dem Astronauten einmal Ziele ansteuern sollen, die weit jenseits des
erdnahen Orbits liegen, in dem beispielsweise die Internationale Raumstation ISS
um die Erde kreist. Daher ist Orion auch kein Nachfolger der Space
Shuttle, die genau für solche Orbits ausgelegt waren.
Bei der Rückkehr zur Erde wird die Orion-Kapsel eine Geschwindigkeit
von mehr als 30.000 Kilometern pro Stunde erreichen und beim Flug durch die
Erdatmosphäre entsprechend hohen Temperaturen ausgesetzt sein. Das Raumschiff
wird dann im Pazifik wassern. Für die eingesandten Namen wird dies allerdings nur
der Anfang sein. Die NASA verspricht, dass die Namen auch auf künftigen
Missionen dabei sein werden, beispielsweise auch auf einer Mission zum Mars.
"Die NASA dringt mit ihren Missionen immer weiter ins All vor und arbeitet hart
daran, bald auch Menschen zum Mars schicken zu können", so Orion-Programmmanager
Mark Geyer. "Wenn wir die ersten Schritte auf dem Roten Planeten machen,
betreiben wir Forschung für die ganze Menschheit. Durch die Mitnahme von Namen,
geben wir den Menschen die Möglichkeit, Teil unserer Reise zu sein."
Wer es nicht schafft oder vergisst, seinen Namen
rechtzeitig für den Orion-Testflug zu registrieren, kann dies auch noch
nach dem 31. Oktober tun. Später eingehende Namen, so verspricht die NASA, werden dann ab den
folgenden Testflügen und bei künftigen NASA-Marsmissionen dabei sein.
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