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SPITZER
Tiefer Blick in die M82-Supernova
von Stefan Deiters
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26. Februar 2014

Mitte Januar entdeckten Studenten eine Supernova in der nahegelegenen Galaxie Messier 82. Heute haben Astronomen die ersten Beobachtungen dieser Sternexplosion mit dem Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer vorgestellt. In diesem Wellenlängenbereich ist ein Blick direkt ins Zentrum der Trümmer der Explosion möglich.

M82

Spitzers Blick auf die Galaxie M82. Links die Region der Supernova SN 2014J am 9. Mai 2005 (rechts oben), am 7. Februar 2014 (Mitte) und am 12. Februar 2014 (unten). Bild: NASA/JPL-Caltech/Carnegie Institution for Science [Großansicht]

Auch das NASA-Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer hat die Supernova in der Galaxie Messier 82 anvisiert, die im Januar zufällig von Studenten des University College London bei einem Übungsabend entdeckt wurde (astronews.com berichtete). Mit ganz unterschiedlichen Teleskopen wird die Galaxie seitdem untersucht, allerdings behindert der Staub in der Galaxie die Beobachtungen im sichtbaren Bereich des Lichts und auch in Wellenlängen höherer Energie. Im Infraroten jedoch lässt sich dieser Staub durchdringen, so dass Spitzer wichtige Informationen aus dem Zentrum der Supernova-Explosion liefern kann.

"Zu diesem Zeitpunkt der Entwicklung der Supernova können wir im Infraroten am tiefsten in das Geschehen blicken", so Mansi Kasliwal von der Sternwarte der Carnegie Institution for Science, die die Beobachtungen leitete. "Spitzer ist sehr gut darin, den Staub zu umgehen, so dass wir erkennen können, was in und um das Sternsystem passiert, das für die Supernova verantwortlich war."

Nach Ansicht der Astronomen gehört die als SN 2014J bezeichnete Supernova zu einer bestimmten Klasse von Sternexplosionen, die für die Astronomie von großer Bedeutung sind. Diese Supernovae vom Typ Ia dienen nämlich als Entfernungsindikatoren, da man ihre maximale Helligkeit sehr gut zu kennen glaubt. Je lichtschwächer eine solche Explosion also ist, desto weiter ist sie von uns entfernt. Allerdings ist man sich bislang noch nicht sicher, wie es genau zu diesen Explosionen kommt.

Unbestritten ist, dass dabei ein Weißer Zwergstern, also ein ausgebrannter Sternenrest, zerstört wird. Was aber letztlich der Auslöser für eine solche Explosion ist, versuchen Wissenschaftler gegenwärtig herauszufinden, so dass diese nahegelegene Supernova hier wichtige Hinweise liefern könnte.

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Astronomen halten zwei Szenarien für möglich: So könnte ein Weißer Zwergstern so lange Material von einem nahe Begleiter abziehen, bis schließlich eine kritische Masse erreicht ist und er explodiert. Alternativ könnte es sich ursprünglich auch um ein System aus zwei Weißen Zwergen gehandelt haben, die dann zusammengestoßen sind und dadurch die Explosion auslösten.

SN 2014J wurde am 21. Januar 2014 entdeckt. Durch einen glücklichen Zufall sollte Spitzer sowieso am 28. Januar, also nur eine Woche nach der Entdeckung, Beobachtungen von M82 machen. Anschließend hat man natürlich die neue Supernova noch wiederholt anvisiert, nämlich am 7., 12., 19. und 24. Februar. Eine weitere Beobachtung ist für den 3. März geplant.

Im Infraroten erscheint die Supernova sehr leuchtstark. Spitzer konnte dabei die Explosion schon beobachten, bevor sie ihre maximale Helligkeit erreicht hatte. Bislang waren solche Beobachtungen im Infraroten nur bei ganz wenigen anderen Supernovae dieses Typs gelungen. Von den Daten erhoffen sich die Forscher neue Informationen über den Ablauf dieser Explosionen.

Zusätzliche Infrarotbeobachtungen von SN 2014J werden zudem vom Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy (SOFIA) gemacht, einem Teleskop, das in einem Jumbojet untergebracht ist. Beobachtungen in anderen Wellenlängen kommen vom Weltraumteleskop Hubble, von Röntgenteleskop Chandra, dem Nuclear Spectroscopic Telescope Array (NuSTAR), dem Gammastrahlenteleskop Fermi und dem Satelliten Swift.

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siehe auch
Swift: Neue Supernova in M82 im Visier - 27. Januar 2014
Links im WWW
Spitzer, Seite der NASA
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