Atemberaubender Blick auf Saturn
von
Stefan Deiters astronews.com
12. November 2013
Die NASA hat heute ein neues atemberaubendes Bild der
Saturnsonde Cassini vorgestellt, das nicht nur den Saturn und sein
eindrucksvolles Ringsystem im Gegenlicht zeigt, sondern auf dem auch die
Planeten Erde, Mars und Venus auszumachen sind. Das Panorama entstand aus 141
Einzelaufnahmen, die Cassini am 19. Juli 2013 gemacht hat.
Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat heute ein neues Panoramabild
vorgestellt, das eine Gegenlichtaufnahme des Ringplaneten Saturn zeigt. Sie
wurde aus insgesamt 141 Einzelbildern zusammengestellt, die die Saturnsonde
Cassini am 19. Juli 2013 gemacht hat. Die Szenerie erscheint dabei farblich
so, wie man sie auch mit eigenen Augen sehen würde. Ein Teilbild wurde bereits
im Juli präsentiert, da darauf die Erde und der Mond zu sehen war.
Die jetzt präsentierte Aufnahme umfasst einen Bereich von insgesamt 651.591
Kilometern und damit nicht nur den Planeten selbst, sondern auch alle Ringe des
Saturn bis zum E-Ring. "Mit dieser eindrucksvollen Ansicht hat uns Cassini
ein Universum von Kostbarkeiten geliefert", so Carolyn Porco, die Leiterin des
Cassini Imaging Teams am Space Science Institute in Boulder im
US-Bundesstaat Colorado.
Auf dem Bild ist unten rechts von Saturn nicht nur die Erde zu sehen, sondern
oben links auch die Venus. Selbst Mars ist als schwacher rötlicher Punkt
auszumachen - links oberhalb der Venus. Außerdem lassen sich auf der Ansicht
insgesamt sieben Monde des Saturn sehen, darunter Enceladus auf der linken Seite
und Tethys als vergleichsweise großer Punkt unterhalb des Planeten.
Der E-Ring erscheint auf dem Panorama wie ein Halo um Saturn und die inneren
Ringe. Er ist so dünn, dass er sich am besten erkennen lässt, wenn er im
Gegenlicht beobachtet wird. "Dieses Mosaik liefert uns eine große Menge an
qualitativ hochwertigen Daten über die diffusen Ringe des Saturn und zeigt darin
ganz verschiedene Strukturen, die wir gerade versuchen zu verstehen.", meint
Matt Hadman von der University of Idaho. "Gerade der E-Ring zeigt
Muster, die sich vermutlich auf ganz verschiedene Arten von Störungen
zurückführen lassen - vom Sonnenlicht bis zur Anziehungskraft von Enceladus."
Cassini versucht in der Regel nicht, Aufnahmen der Erde zu machen.
Der Grund dafür ist einfach: Vom Saturn aus betrachtet, liegt die Erde noch sehr
nahe an der Sonne und ein direkter Blick in die Sonne könnte die empfindlichen
Instrumente der Sonde beschädigen. Das Team machte die Aufnahme daher zu einem
Zeitpunkt, zu dem die Sonne - von Cassini aus gesehen - direkt hinter
Saturn lag, so dass eine Beobachtung gefahrlos möglich war.
Die Saturnsonde Cassini wurde 1997 gestartet und hat das
Saturnsystem inzwischen schon über neun Jahre lang erkundet. Bei dichten
Vorüberflügen an verschiedenen Monden wurden dabei schon zahlreiche und oft
unerwartete Entdeckungen gemacht. Die NASA plant, die Cassini-Mission
noch bis 2017 fortzusetzen und hofft auf weitere eindrucksvolle Bilder des
Ringplaneten und von seinen Monden.
Eine Version des Bildes mit voller Auflösung lässt sich im JPL
Photojournal herunterladen. Dort finden sich auch Bilder, auf denen die
verschiedenen Monde und Planeten markiert sind.
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