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MOND
Eine fast unsichtbare Finsternis
von Stefan Deiters
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17. Oktober 2013

Mondfinsternisse, das dürfte den meisten bekannt sein, kann es nur bei Vollmond geben. In der Nacht von Freitag auf Sonnabend wäre also eine Mondfinsternis möglich. Und tatsächlich ist in entsprechenden astronomischen Kalendern für diese Nacht eine Finsternis des Erdtrabanten verzeichnet. Bemerken dürften diese allerdings nur wenige.

Mond

Der Vollmond von der ISS aus gesehen. Foto: NASA

Wer in der Nacht von Freitag auf Sonnabend Glück hat und sich über einen klaren Himmel und einen freien Blick auf den Vollmond freuen kann, dem wird vermutlich trotzdem kaum auffallen, dass der Mond für einige Zeit etwas anders aussieht als sonst: Besonders der südliche Teil des Erdtrabanten könnte nämlich wirken, als sei er von einem leichten Grauschleier überzogen. Grund dafür ist, dass große Teile des Mondes in der kommenden Nacht durch den Halbschatten der Erde wandern. Astronomen sprechen von einer Halbschattenfinsternis.

Eine Mondfinsternis gibt es immer dann, wenn die Erde zwischen Mond und Sonne gerät und der Schatten der Erde den Mond verdunkelt. Das kann nur passieren, wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen - also bei Vollmond. Bei der Sonnenfinsternis ist es genau umgekehrt: Hier wirft der Mond einen Schatten auf die Erde, der Mond muss sich also genau zwischen Erde und Sonne befinden, was wiederum der Neumondposition entspricht.

Dass es trotzdem nicht bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis und bei jedem Neumond eine Sonnenfinsternis gibt, hat einen einfachen Grund: Die Bahn des Mondes um die Erde verläuft nicht genau in der Ebene, in der sich die Erde um die Sonne bewegt. Für eine Mondfinsternis bedarf es also nicht nur der Vollmondposition, sondern der Erdtrabant muss sich gleichzeitig in der Nähe von einem der beiden Punkte seiner Bahn befinden, an denen die Ebene der Mondbahn die Ebene der Erdbahn um die Sonne schneidet, also in der Nähe einer der sogenannten Mondknoten.

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Während bei den "normalen" Mondfinsternissen, bei denen der dunkle Schatten der Erde deutlich auf der Mondscheibe auszumachen ist, der Mond in den Kernschatten unseres Planeten gerät, durchläuft er bei einer Halbschattenfinsternis - wie der Name schon beschreibt - lediglich dessen Halbschatten. Zum Maximum der Finsternis in der Nacht von Freitag auf Sonnabend werden sich knapp 80 Prozent des Mondes im Halbschatten der Erde befinden.

Die Halbschattenfinsternis ist von Mitteleuropa aus in voller Länge zu beobachten - obwohl man schon geübt und sehr aufmerksam sein muss, um eine Veränderung der Mondhelligkeit zu bemerken. Der Mond tritt um 23.48 Uhr MESZ in den Halbschatten und verlässt ihn um 3.52 Uhr MESZ wieder. Das Maximum der Finsternis ist um 1.50 Uhr MESZ.

Zu diesem Zeitpunkt wird der südliche Rand des Mondes etwa einen Viertel Monddurchmesser vom nicht sichtbaren dunklen Kernschatten der Erde entfernt sein. In der Zeit rund um das Finsternismaximum ist daher mit einer geringen Verdunklung des südlichen ("unteren") Teils des Mondes zu rechnen. Der Ein- und Austritt aus dem Halbschatten des Mondes ist nicht beobachtbar.

Wer übrigens von Deutschland aus wieder einmal eine "richtige" Mondfinsternis sehen möchte, muss sich noch etwas länger gedulden: Die Mondfinsternisse im kommenden Jahr und im April 2015 werden von hier nämlich nicht zu beobachten sein. Erst am 28. September 2015 ist am Morgen wieder eine totale Mondfinsternis auch von Deutschland aus zu sehen.

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siehe auch
Der Sternenhimmel im Oktober 2013: Jupiter und ein Blick zu Andromeda - 1. Oktober 2013
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