Astronaut und Roboter Hand in Hand
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung des DFKI astronews.com
10. Oktober 2013
Im Rahmen eines von der Europäischen Kommission geförderten
Projekts untersucht ein internationales Forscherteam wie Roboter die Arbeit von
Astronauten auf Mond oder Mars unterstützen könnten und wie man dies am besten
auf der Erde trainieren kann. Dazu sollen Simulationen von Raumfahrtmissionen
auf dem Boden des Mittelmeers und in der spanischen Wüste stattfinden.
Simulation einer
Raumfahrtmission im September 2013 unter Wasser.
Tests dieser Art sind auch im Rahmen des Projekts
"Moonwalk" geplant.
Foto: COMEX |
Wie trainieren Astronauten auf der Erde möglichst realistisch für Missionen
zu fernen Planeten? Wie können ihnen Roboter im All assistieren? Antworten soll
nun ein internationales Forscherteam unter Leitung des Deutschen
Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in dem jetzt gestarteten
EU-Projekt "Moonwalk" finden. Ziel ist die Entwicklung und Erprobung von
Zukunftstechnologien für bemannte und unbemannte Missionen zu Mond und Mars.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf Roboter-Astronauten-Kooperationen, die etwa
bei der Entnahme von Gesteins- und Bodenproben relevant sind. Denn Astronauten
sind in ihren dicken Raumanzügen und durch die fehlende Schwerkraft sehr
unbeweglich. Um die neuen Verfahren und Techniken zu testen, sind
Übungsmissionen im Mittelmeer bei Marseille und in der spanischen
Wüstenlandschaft geplant.
Das Vorhaben wird mit 3,1 Millionen Euro von der Europäischen Kommission im
Rahmen des 7. Rahmenprogramms im Bereich "Space" über drei Jahre gefördert.
Beteiligt sind insgesamt sieben Partnerorganisationen, die Leitung liegt beim
DFKI Robotics Innovation Center in Bremen, die technische Koordination
bei COMEX in Frankreich.
Bei Simulationen von Mars- und Mondmissionen auf der Erde ist es eine
besondere Herausforderung, die im All herrschende Schwerelosigkeit und die
großen Zeitverzögerungen während der Kommunikation mit dem Flugkontrollzentrum
auf der Erde nachzustellen. Für "Moonwalk" sind zwei Simulationskampagnen
geplant, die den harschen Bedingungen des Alls sehr ähnlich sind: Unterwasser in
der Bucht der französischen Stadt Marseille, bei der die Effekte der geringen
Schwerkraft von Mondmissionen simuliert werden können, und in der
Wüstenlandschaft von Río Tinto, in der astrobiologische Probeentnahmeverfahren
getestet werden sollen. Diese können bei bemannten Marserkundungen zum Einsatz
kommen.
Dabei tragen die Astronauten eine Art Taucheranzug, der die Eigenschaften
eines Raumanzugs nachstellt. In diesen Szenarien soll die Kommunikation zwischen
Astronaut und Roboter nach dem Implementieren getestet werden. Mit der
US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA erarbeiten die Forscher zudem
weitere Möglichkeiten für künftige gemeinsame Simulationskampagnen.
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