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INSIGHT
Landestellen-Suche für neuen Marslander
von Stefan Deiters
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6. September 2013

Im Jahr 2016 will die NASA wieder eine Sonde auf der Oberfläche des Mars landen. Im Rahmen der Mission Interior Exploration Using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport (InSight) soll das Innere des Roten Planeten erforscht werden. Jetzt wurden dafür vier mögliche Landestellen ausgewählt. Sie liegen alle in der Ebene Elysium Planitia in der Äquatorregion des Mars.

Landestellen

Landestellen früherer Marsmissionen und die vorgesehene Landestelle von InSight. Bild: NASA/JPL-Caltech [Gesamtansicht]

Die Mission Interior Exploration Using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport (InSight) soll im März 2016 starten und rund sechs Monate später auf der Oberfläche des roten Planeten landen. Jetzt hat die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA aus den zuvor ins Auge gefassten 22 potentiellen Landestellen vier Plätze ausgewählt, die nun genauer untersucht werden sollen. Sie liegen alle in der Region Elysium Planitia, einer ausgedehnten Ebene am Äquator des Mars.

"Wir haben die vier Stellen ausgesucht, die am sichersten aussehen", erklärt der Geologe Matt Golombek vom Jet Propulsion Laboratory der NASA, der das Auswahlverfahren für den Landeplatz für InSight leitet. "Sie weisen alle ein meist sehr ebenes Gelände auf, es gibt wenig Felsen und kaum Gefälle." In den nächsten Monaten sollen die vier Kandidaten mit den Kameras der Sonde Mars Reconnaissance Orbiter noch genauer unter die Lupe genommen werden. Eine Entscheidung über den Landeplatz wird noch deutlich vor dem Start der Mission fallen.

Mit InSight soll insbesondere das Innere des Mars untersucht werden und damit die Prozesse, die zur Entstehung des Planeten in seiner heutigen Form führten. Die Forscher hoffen, dadurch auch mehr über die Entstehung und Entwicklung der übrigen Gesteinsplaneten im Sonnensystem zu erfahren. Dem Forschungsgegenstand entsprechend, spielt das Aussehen der Oberfläche an der Landestelle nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist vor allem, dass dort eine sichere Landung möglich ist.

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"Die Ziele der Mission hängen nicht mit irgendeinem speziellen Ort auf dem Mars ab, da wir den Planeten als Ganzes untersuchen wollen, bis hinunter zu seinem Kern", erklärt Bruce Banerdt vom Jet Propulsion Laboratory, der verantwortliche Wissenschaftler für InSight. "Die Sicherheit der Mission und ihr fortdauernder Betrieb haben daher bei der Suche nach einer Landestelle höchste Priorität."

Jede der vier nun in Aussicht genommenen Landestellen umfasst einen ellipsenförmigen Bereich, der in Ost-West-Richtung 130 Kilometer und in Nord-Süd-Richtung 27 Kilometer durchmisst. Wenn man das Zentrum der Ellipse als Landestelle bestimmt, besteht nach Berechnungen der Ingenieure eine Chance von 99 Prozent, dass der Lander auch innerhalb dieser Ellipse aufsetzt.

Die Elysium-Region auf dem Mars ist eine von drei Bereichen, in denen die grundsätzlichen Anforderungen erfüllt sind, die das Team an den InSight-Landeplatz stellt: Der Lander muss in der Nähe des Äquators landen, um das ganze Jahr über mit seinen Solarzellen ausreichend Energie erzeugen zu können und die Landeregion darf nicht zu hoch gelegen sein, damit der Lander beim Landeanflug durch die Atmosphäre ausreichend abgebremst werden kann.

Die beiden anderen Regionen auf dem Mars, die diese Kriterien erfüllen würden, sind Isidis Planitia und den Valles Marineris. Hier gibt es allerdings zu viele Felsen für eine sichere Landung und auch starke Winde. In den Valles Marineris findet sich zudem kaum ein ausreichend großer ebener Bereich für eine sichere Landung. So konzentrierte sich die Suche schnell auf die Elysium-Region.

Entscheidend für eine erfolgreiche Mission ist allerdings auch der Untergrund: InSight soll nämlich eine Sonde in den Boden bohren, die Wärme misst, die aus dem Inneren des Planeten stammt. Dies gelingt nicht, wenn sich unter der Sandschicht eine Schicht aus Felsen verbirgt. "Für diese Mission müssen wir bei der Auswahl einer geeigneten Landestelle auch unter die Oberfläche blicken", so Golombek.

Die Wissenschaftler wollen sich daher Bilder von Kratern in den entsprechenden Regionen genauer ansehen, die durch Asteroideneinschläge entstanden sind. Durch den Einschlag werden nämlich tieferliegende Bereiche freigelegt, was einen Blick in den Untergrund erlaubt. InSight soll außerdem noch Seismometer auf der Oberfläche aussetzen und zudem Radiomessungen durchführen.  

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siehe auch
Discovery-Missionen: InSight soll das Innere des Mars erkunden - 21. August 2012
Marsmissionen: Aus GEMS wird InSight - 2. März 2012
Mars-Missionen: Ein Maulwurf für den roten Planeten - 27. Mai 2011
Mission Mars, die astronews.com-Berichterstattung über die Erforschung des roten Planeten
Links im WWW
InSight, Seite am Jet Propulsion Laboratory der NASA
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