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KEPLER
NASA stellt Wiederherstellungsversuche ein
von Stefan Deiters
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16. August 2013

Die NASA hat die Versuche eingestellt, das Weltraumteleskop Kepler wieder voll funktionsfähig zu machen. Nach dem Ausfall von zwei Kreiseln konnte Kepler nicht mehr präzise genug ausgerichtet werden. Tests haben nun ergeben, dass die ursprüngliche Genauigkeit nicht mehr erreicht werden kann. Nun soll geprüft werden, ob trotzdem noch wissenschaftliche Beobachtungen möglich sind. 

Kepler

Das Weltraumteleskop Kepler der NASA. Bild: NASA / Kepler Mission / Wendy Stenzel

Nach mehrmonatigen Tests und Analysen hat die NASA entschieden, die Bemühungen um eine vollständige Wiederherstellung des Weltraumteleskops Kepler aufzugeben. Das Teleskop konnte nach dem Ausfall von zwei Kreiselinstrumenten nicht mehr präzise genug ausgerichtet werden, um die feinen Beobachtungen zu machen, die für die Suche nach Planeten um andere Sterne nötig sind. Das Kepler-Team hatte gehofft, dass sich zumindest einer der zwei ausgefallenen Kreisel wieder nutzen lassen könnte.

Nach zahlreichen vorausgegangenen Analysen hatten Ingenieure Kepler am 8. August einem umfassenden Leistungstest unterzogen. Er ergab, dass sich auch das Kreiselinstrument, welches sich noch am ehesten wieder in Betrieb nehmen lassen sollte, nicht die benötigte präzise Ausrichtung ermöglichen kann, die für eine reguläre Fortsetzung des Beobachtungsbetriebs nötig wäre.

"Zu Beginn der Mission wussten wir nicht, wie häufig erdgroße Planeten in unserer Galaxie sind. Sollten sie tatsächlich selten sein, wären wir womöglich allein", so William Borucki vom Ames Research Center der NASA, der verantwortliche Wissenschaftler für Kepler. "Nach Abschluss der Kepler-Beobachtungen haben wir die Daten zur Verfügung, mit denen wir die Frage beantworten können, die diese Mission inspiriert hat: Sind Erden in der habitablen Zone um Sterne wie unsere Sonne selten oder häufig?"

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Kepler hatte im November 2012 seine Hauptmission beendet und eine eigentlich auf vier Jahre angesetzte erweiterte Missionsphase begonnen. Die Auswertung der Daten ist noch längst nicht abgeschlossen, so dass in den kommenden Monaten noch einige überraschende Entdeckungen möglich sind. Bislang wurden mithilfe von Kepler 135 bestätigte extrasolare Planeten entdeckt und zudem über 3.500 Planetenkandidaten. Das Team glaubt aber, dass die faszinierendsten Entdeckungen in dem ungeheuren Datenvolumen erst noch bevorstehen - etwa ein erdähnlicher Planet um einen sonnenähnlichen Stern.

Kepler verfügt über insgesamt vier Kreiselinstrumente, mindestens drei müssen für eine präzise Ausrichtung des Teleskops fehlerfrei arbeiten. Mitte letzten Jahres war ein erster Kreisel ausgefallen, bei einem zweiten Kreisel hatte man schon seit einiger Zeit eine erhöhte Reibung festgestellt. Er stellte schließlich im Mai die Arbeit ein.

Kepler suchte mithilfe der Transitmethode nach Planeten. Dazu hat das Teleskop ständig über 150.000 Sterne anvisiert, deren Helligkeit die Detektoren vermessen haben. Wanderte - aus Keplers Perspektive - ein Planet direkt vor seiner Sonne entlang, verdunkelte er seinen Zentralstern ein wenig - ein Helligkeitsabfall, den Kepler registrieren konnte. Die Stärke des Helligkeitsabfalls erlaubt zudem Rückschlüsse auf die Größe des Planeten relativ zu seiner Sonne.

Die Entscheidung, sich nicht weiter um eine vollständige Wiederherstellung von Kepler zu bemühen, muss nicht unbedingt das Aus für das Weltraumteleskop bedeuten. In den kommenden Monaten soll untersucht werden, ob das Teleskop auch mit zwei funktionierenden Kreiseln und der Unterstützung durch die Steuerdüsen noch sinnvoll genutzt werden kann. Entsprechende Berichte werden noch für dieses Jahr erwartet. Sie bilden dann die Grundlage für die Entscheidung, ob die möglichen Ergebnisse den finanziellen Aufwand für die Fortführung der Mission rechtfertigen würden.

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Ferne Welten - die astronews.com Berichterstattung über die Suche nach extrasolaren Planeten
Links im WWW
Kepler, Seite der NASA
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