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GOCE
Noch genauere Schwerefelddaten
von Stefan Deiters
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20. November 2012

Der ESA-Satellit GOCE hat seit seinem Start im Jahr 2009 die bislang detailliertesten Daten über das Schwerefeld der Erde geliefert. Jetzt geht der Satellit in eine zunächst nicht geplante Verlängerung. Sein Orbit wird dazu abgesenkt, so dass er noch weitaus präzisere Daten sammeln kann. Für die beteiligten Wissenschaftler ist das wie eine zweite GOCE-Mission.

GOCE

Der ESA-Satellit GOCE. Bild: NESA - AOES Medialab

Der Gravity field and steady-state Ocean Circulation Explorer (GOCE) der europäischen Weltraumagentur ESA umkreist die Erde seit März 2009 und hat seitdem die bislang detailliertesten Daten über das Schwerefeld der Erde geliefert. Jetzt senkt die ESA den Orbit des Satelliten weiter ab, um noch genauere Messungen vornehmen zu können. Die ursprünglich geplante GOCE-Mission ist bereits erfolgreich abgeschlossen worden.

Da der Treibstoffverbrauch in den vergangenen zwei Jahren wegen einer unerwartet geringen Sonnenaktivität deutlich niedriger war als eigentlich erwartet, konnte die ESA die Mission verlängern, um so dem GOCE-Team eine noch größere Datenausbeute zu ermöglichen. Während seiner Hauptmission bewegte sich GOCE in einer Höhe von rund 255 Kilometern um die Erde, was für einen Satelliten schon relativ niedrig ist. Die an der GOCE-Mission beteiligten Wissenschaftler hatten sich, nach Abschluss der eigentlichen Mission, dafür ausgesprochen, den Orbit noch weiter abzusenken - auf 235 Kilometer.

Durch eine Absenkung des Orbits vergrößert sich die Auflösung und Genauigkeit der GOCE-Messungen, so dass beispielweise auch kleinere Strömungen im Ozean erkennbar werden. Mit der Absenkung des Orbits hatte man im August begonnen, wobei die Bahnhöhe pro Tag um rund 300 Meter reduziert wurde. Nach einer Verringerung des Orbits um 8,6 Kilometer hat man dann zunächst eine Pause eingelegt, um die Auswirkungen der nun niedrigeren Umlaufbahn auf das Flugverhalten des Satelliten besser einschätzen zu können.

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Diese Unterbrechung ist nun beendet und das Absenken der Umlaufbahn geht weiter. GOCE soll seinen neuen niedrigen Orbit im Februar erreichen. Doch auch während der Absenkung werden von dem Satelliten ständig Messungen vorgenommen. Je niedriger der Orbit ist, desto höher wird auch der Widerstand der Atmosphäre, so dass GOCE dadurch automatisch immer mehr abgebremst wird und so an Höhe verliert. Der Satellit wurde allerdings für sehr niedrige Umlaufbahnen konstruiert und kann mit dem kontinuierlichen Schub seines Ionentriebwerk diese Reibungsverluste ausgleichen.

Von der neuen, niedrigeren Umlaufbahn erwarten sich die Wissenschaftler eine so deutlich verbessere Datenqualität, dass sie schon von einer "zweiten Mission" des Satelliten sprechen. "Für uns bei der ESA war GOCE bislang eine fantastische Mission und sie überrascht uns noch immer", meinte Volker Liebig, der ESA-Direktor für die Erdbeobachtungsprogramme. "Was das Team aus ESA-Ingenieuren jetzt gerade macht, ist zuvor noch nie versucht worden und es ist eine Herausforderung. Es wird aber - basierend auf den erwarteten, hochaufgelösten Daten - auch ganz neue Möglichkeiten im Bereich der Schwerefeldforschung eröffnen."

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siehe auch
GOCE: Die Beulen und Dellen der Erde - 1. April 2011
GOCE: Modell des Erdschwerefelds ungenau - 5. Mai 2010
GOCE: Vermessung des Erdschwerefelds hat begonnen - 6. Oktober 2009
GOCE: Erste Earth Explorer-Mission gestartet - 17. März 2009
GOCE: Schwerefeld der Erde im Blick - 10. März 2009
GOCE: Oberfläche und Kern der Erde im Visier - 25. August 2008
Links im WWW
Mars Science Laboratory, Seite der NASA
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