Polarer Wettersatellit liefert erste Daten
Redaktion
/ Pressemitteilung der ESA astronews.com
1. Oktober 2012
Die Instrumente des Mitte September gestarteten polaren
Wettersatelliten MetOp-B haben Ende der vergangenen Woche erste Daten
geliefert - ein wichtiger Schritt im Rahmen der Inbetriebnahme des neuen
Satelliten. Im kommenden Jahr soll MetOp-B vollständig einsatzbereit
sein und damit die Aufgaben des alternden Satelliten MetOp-A übernehmen
können.
Das Bild zeigt
erste Messungen der
Mikrowellen-Feuchtigkeitssonde (MHS) vom 25.
September 2012.
Bild: Eumetsat |
Die Übermittlung der Daten zeige, so betonen ESA und Eumetsat
in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass der am 17. September gestartete
Satellit MetOp-B korrekt funktioniert und auf dem besten Weg ist, nach
der sechsmonatigen Einsatzerprobung seinen alternden Vorgänger MetOp-A
als operationellen Satelliten in der polaren Umlaufbahn zu ersetzen.
Bei zwei der Instrumente an Bord des Satelliten, die jetzt erstmals Daten
geliefert haben - beim Advanced Scatterometer (ASCAT) und dem
Microwave Humidity Sounder (MHS) - handelt es sich um europäische
Innovationen. ASCAT liefert Informationen über oberflächennahe
Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen über den Ozeanen und Bodenfeuchtigkeit
an Land, während MHS unabhängig von der Wetterlage Informationen über die
Feuchtigkeit in der Atmosphäre bereitstellt.
Das Instrument Advanced Microwave Sounding Unit-A (AMSU A) hingegen
ist ein Gerät, das bereits auf den US-amerikanischen Satelliten der National
Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) eingesetzt wurde und
Temperatursondierungen in jeder Wetterlage vornimmt. Darüber hinaus liefert der
Global Navigation Satellite System Receiver for Atmospheric Sounding
(GRAS) Daten zur Erstellung von Atmosphärentemperatur- und -feuchtigkeitsprofilen
durch Messung der Krümmung von GPS-Signalen auf ihrem Weg durch die Atmosphäre.
Gemeinsam mit herkömmlichen und Doppler-Entfernungsmessungen dienen die Daten
von GRAS außerdem der genauen Bestimmung der Umlaufbahn von MetOp-B.
Temperatur- und Feuchtigkeitssondierungen, Winde an der Meeresoberfläche und
Bodenfeuchtigkeit sind wesentliche Größen für die numerische Wettervorhersage,
die Grundlage der modernen Meteorologie. Die vom ASCAT vorgenommenen
wetterunabhängigen Windmessungen werden weltweit zur Verfolgung von Stürmen in
mittleren Breiten und von tropischen Wirbelstürmen eingesetzt. Die Instrumente
tragen außerdem zur Zusammenstellung langfristiger Datensätze bei, die für
Klimastudien und Klimaüberwachung notwendig sind.
Die MetOp-Satelliten sind die ersten operationellen europäischen
Wettersatelliten in polarer Umlaufbahn. Sie bilden das Weltraumsegment des
polaren EUMETSAT-Systems (EPS). Die in einer Höhe von 817 km fliegenden
MetOp-Satelliten sind jeweils mit denselben hochentwickelten Instrumenten
ausgestattet. Sie stellen detaillierte, nur aus der niedrigen Erdumlaufbahn aus
erfassbare globale Daten bereit. Dank der Beobachtungen von MetOp-A
sind 10-Tage-Wettervorhersagen deutlich zuverlässiger geworden.
Die drei MetOp-Satelliten, deren Starts in größeren Abständen
zueinander erfolgen, liefern kontinuierliche Daten bis 2020. Der erste Satellit,
MetOp A, wurde 2006 gestartet, der Start des dritten und letzten Satelliten,
MetOp C, ist für Ende 2017 geplant.
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