Universe Cluster kann weiterforschen
Redaktion
/ idw / Pressemitteilung des Excellence Cluster "Universe" astronews.com
18. Juni 2012
Für die Münchener Astronomen und Physiker endete die vergangene Woche
mit einer äußerst positiven Nachricht. Der Exzellenzcluster Origins
and Structure of the Universe geht nämlich in die zweite
Förderrunde und kann auch in den kommenden fünf Jahren die
physikalischen Zusammenhängen zwischen Mikro- und Makrokosmos
erforschen. An dem Verbund sind rund 250 Wissenschaftler beteiligt.
Der Universe Cluster kann weiterhin die
physikalischen Zusammenhänge zwischen Mikro- und
Makrokosmos erforschen. Hier eine Hubble-Aufnahme
des Krebsnebels.
Bild: NASA, ESA und Allison Loll / Jeff
Hester (Arizona State University) / Davide De
Martin (ESA/Hubble) |
Große Freude bei Astronomen und Physikern in der bayerischen
Landeshauptstadt: Der Exzellenzcluster "Origin and Structure of the
Universe", kurz Universe Cluster, geht in die zweite
Förderrunde. Am Freitagnachmittag hatte das monatelange Bangen ein Ende:
In einer Pressekonferenz der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gab
die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan,
bekannt, welche bestehenden und neuen Exzellenzcluster für die nächsten
fünf Jahre bewilligt werden.
"Unser Cluster hat sich in den vergangenen sechs Jahren hervorragend
etabliert und Wissenschaftler der verschiedenen Fachrichtungen und Institutionen
in interdisziplinären Projekten miteinander verbunden. Das auf diesem
ausgezeichneten Fundament basierende Zukunftskonzept von Universe kann
nun in die Tat umgesetzt werden und bis 2017 die Spitzenforschung in Deutschland
weiter vorantreiben", so die Universe-Leiter Prof. Stephan Paul und
Prof. Andreas Burkert.
Seit 2006 erforscht der Universe Cluster in einem weltweit
einzigartigen Forschungsverbund aus den Physik-Fakultäten der TU München (TUM)
und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), den Max-Planck-Instituten für
Physik, Astrophysik, Plasmaphysik und extraterrestrische Physik sowie der
Europäischen Südsternwarte die Geheimnisse des Universums. Im Fokus stehen die
physikalischen Zusammenhänge zwischen Mikro- und Makrokosmos. Der Universe
Cluster vereint rund 250 Astrophysiker, Kern- und Teilchenphysiker aus
Theorie und Experiment. Sie arbeiten in sieben Forschungsgebieten daran, die
innerste Struktur von Materie, Raum und Zeit, die Natur der Fundamentalkräfte
sowie die Entwicklung, Geometrie und Zusammensetzung des Universums zu
entschlüsseln. Wichtige Teile dieser Arbeiten finden in internationalen
Kooperationen und an den weltweit größten Forschungseinrichtungen wie dem CERN
oder dem Very Large Telescope in Chile statt.
In den nächsten fünf Jahren können die Wissenschaftler des Universe
Cluster nun auf die Arbeiten und Ergebnisse der ersten sechs Jahre
aufbauen. Dabei stehen der Ausbau und die Fokussierung der Forschungsgebiete,
begleitet durch die weitere Vernetzung der verschiedenen Disziplinen im
Vordergrund. In dieser zweiten Förderrunde werden umfassende neue Erkenntnisse
zur Vereinheitlichung der vier Kräfte, zum Higgs-Teilchen, zur Physik jenseits
des Standardmodells, zur Natur der Dunklen Materie und Dunklen Energie, sowie
zur Entstehung der chemischen Elemente, Sterne und Galaxien erwartet.
Neue Kernstücke des Universe Cluster sollen zwei interdisziplinäre
Einrichtungen werden. In Kooperation mit dem Leibniz-Rechenzentrum (LRZ)
entsteht C2PAP, ein Rechner-gestütztes Zentrum für Teilchen- und Astrophysik. In
dieser weltweit einzigartigen Einrichtung können Wissenschaftler des
Universe Cluster Daten aus verschiedenen Satellitenmissionen und
Experimenten der Teilchen- und Astrophysik gebündelt verarbeiten und mit Daten
aus Computersimulationen über weite Frequenz- und Energiebereiche miteinander
kombinieren.
Zudem wird das Münchner Institut für Astrophysik und Teilchenphysik MIAPP
künftig pro Jahr sechs Workshops mit ausgewählten internationalen Experten
veranstalten. MIAPP wird ein zentrales, interdisziplinäres Zentrum des
internationalen wissenschaftlichen Austausches, das durch die Einbettung in die
herausragende wissenschaftliche Umgebung in München eine großartige Plattform
zur Entwicklung neuer Visionen darstellt.
Auch auf die Öffentlichkeitsarbeit soll beim Universe Cluster
weiterhin Wert gelegt werden: So ist der Ausbau der Zusammenarbeit mit Schulen
und eine Ausweitung der Lehrerfortbildung geplant. Die Öffentlichkeit soll durch
viele wissenschaftliche Veranstaltungen sowie durch Ausstellungen im Deutschen
Museum an der Entwicklung in den verschiedenen Forschungsgebieten teilhaben
können.
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