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HUBBLE
Detailliertester Blick auf Messier 9
von Stefan Deiters
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16. März 2012

Die europäische Weltraumagentur ESA hat heute eine neue Aufnahme des Kugelsternhaufens Messier 9 veröffentlicht. Es handelt sich um das bislang detaillierteste Bild des Sternhaufens in rund 25.000 Lichtjahren Entfernung. Auf der Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble sind mehr als 250.000 individuelle Sterne zu erkennen.

Messier 9

Das neue Hubble-Bild des Kugelsternhaufens Messier 9. Bild: NASA & ESA [Großansicht]

Messier 9, also das neunte Objekt im berühmten Katalog von Charles Messier, ist eine gewaltige kugelförmige Ansammlung von Sternen, ein sogenannter Kugelsternhaufen, in rund 25.000 Lichtjahren Entfernung von der Erde. Er liegt nicht weit vom Zentrum unserer Milchstraße entfernt und diese Nähe macht sich bemerkbar: Der Kugelsternhaufen wird durch die Anziehungskraft des galaktischen Zentrums etwas verformt.

Kugelsternhaufen sind die ältesten Bestandteile unserer Heimatgalaxie und in der Regel vor deutlich über zehn Milliarden Jahren entstanden. Die Sterne in ihnen, von denen man annimmt, dass sie alle zum selben Zeitpunkt geboren wurden, sind damit deutlich älter als beispielsweise unsere Sonne, die es gerade einmal auf rund 4,6 Milliarden Jahre bringt. Dies führt dazu, dass sich die Zusammensetzung der Sterne in Kugelsternhaufen deutlich von der Zusammensetzung der Sterne in unserer Umgebung unterscheidet.

So verfügen Kugelsternhaufen-Sterne über erheblich weniger schwerere Elemente als unsere Sonne. Insbesondere sind Elemente wie Sauerstoff, Kohlenstoff oder auch Eisen in Kugelsternhaufen wie Messier 9 nur sehr selten anzutreffen, also Stoffe, die auf der Erde eine wichtige Rolle spielen. Das liegt daran, dass diese Elemente erst im Inneren von Sternen oder durch Supernova-Explosionen gebildet werden müssen. Sie verteilen sich anschließend, etwa durch stellare Winde oder die Supernova-Explosion selbst, wieder im All und reichern so das Gas an, aus dem dann irgendwann einmal eine neue Sternengeneration entsteht. Je älter ein Stern also ist, desto geringer sollte auch sein Anteil an diesen schwereren Elementen sein.

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Als Charles Messier den Kugelsternhaufen Messier 9 1764 entdeckte, sah er nicht mehr als einen verschwommenen Fleck. Mit bloßem Auge ist Messier 9 gar nicht auszumachen. Messier klassifizierte das Objekt daher auch als Nebel - genau wie zahlreiche andere Kugelsternhaufen, die sich in seinem Katalog befinden. Erst ein Jahrhundert später gelang es Astronomen dann, in einigen dieser Haufen auch einzelne Sterne auszumachen.

Messier wäre vermutlich sprachlos, wenn er seinen Nebel Nummer 9 mit den Augen des Weltraumteleskops Hubble sehen könnte. Das heute veröffentlichte Bild ist die bislang detaillierteste Aufnahme des Kugelsternhaufens. Auf ihr sind mehr als 250.000 individuelle Sterne auszumachen - und dies bis hinein in das dichte Zentrum des Haufens. Am Himmel würde Messier 9 übrigens nicht größer sein, als der Kopf einer Nadel am Ende eines ausgestreckten Arms.

Das Hubble-Bild zeigt nicht nur individuelle Sterne, sondern auch deren Farbe, die den Astronomen wiederum etwas über die Oberflächentemperatur der fernen Sonnen verrät: Je rötlicher ein Stern erscheint, desto kälter ist er, je bläulicher er aussieht, desto heißer. Das jetzt von der ESA veröffentlichte Bild beruht auf Beobachtungen mit der Advanced Camera for Surveys in drei verschiedenen Filterbereichen.

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siehe auch
Kugelsternhaufen: Nur die größten Sternhaufen überlebten - 15. Februar 2012
Kugelsternhaufen: Älteste Objekte noch in ihrer Jugendzeit? - 28. April 2008
Computersimulationen: Wie die ersten Sternhaufen entstanden - 14. Mai 2002
Links im WWW
spacetelescope.org, Seite der ESA
Pressemitteilung mit Download-Möglichkeiten von hochaufgelösten Bildern von M9
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