Spektakuläres Feuerwerk in NGC 3582
von Stefan Deiters astronews.com
13. April 2011
Die europäische Südsternwarte ESO hat heute ein neues Bild
des Nebels NGC 3582 veröffentlicht. Die darauf erkennbaren gewaltigen Bögen aus
Gas, die ein wenig an solare Protuberanzen erinnern, stammen von sterbenden
Sternen. Neugeborene Sonnen bringen mit ihrer intensiven ultravioletten
Strahlung das Gas des Nebels zum Leuchten.
Das heute von der ESO veröffentlichte Bild
von NGC 3582.
Bild: ESO, Digitized Sky Survey 2
und Joe DePasquale [Großansicht]
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NGC 3582 ist Teil von RCW 57, einer großen Sternentstehungsregion
der Milchstraße im Sternbild Kiel des Schiffs (Carina). Das komplexe Gebiet aus
hell leuchtendem Gas und dunklen Staubwolken ist rund 10.000 Lichtjahre entfernt
und wurde erstmals 1834 von John Herschel während seines Aufenthalts in
Südafrika beobachtet.
In NGC 3582 entstehen auch Sterne, die deutlich massereicher sind als unsere
Sonne. Je massereicher ein Stern ist, desto schneller verbrennt er seinen
nuklearen Brennstoff im Inneren, so dass massereiche Sterne eine deutlich
geringere Lebenserwartung haben als Sterne wie unsere Sonne. Ab einer gewissen
Masse explodieren sie am Ende ihres nuklearen Lebens als Supernova, schleudern
dabei Material ins All und lassen so blasenförmige Hohlräume in dem Gas und
Staub der Umgebung entstehen. Auf diese Weise könnten auch die auf der Aufnahme
erkennbaren Bögen entstanden sein.
Das jetzt veröffentlichte Bild beruht auf Beobachtungen mit dem Wide Field Imager am MPG/ESO
2,2-Meter Teleskop des La Silla Observatory der ESO in Chile, die unter
Verwendung verschiedener Filter gemacht wurde: Bilddaten von Beobachtungen durch
einen Rot-Filter erscheinen grün und rot, die mit einem speziellen Filter für
das typische rötliche Licht des leuchtenden Wasserstoffgases gewonnenen Daten
sind rot dargestellt. Ergänzt wurden außerdem Infrarotdaten - in blau - aus dem
Digitized Sky Survey.
Die Bilddaten stammen aus den Archiven der ESO und wurden von einem
Teilnehmer des Wettbewerbs Hidden Treasures im vergangenen Jahr dort
aufgespürt. Bei dem Wettbewerb konnten Amateurastronomen aus den Daten der
ESO-Archive neue eindrucksvolle Ansichten ganz verschiedener astronomischer
Objekte erstellen. Für die jetzt von der ESO veröffentlichte Ansicht von NGC
3582 zeichnen allerdings ESO-Mitarbeiter verantwortlich.
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