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HUBBLE
Der Zentralbereich des Tarantelnebels
von Stefan Deiters
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15. März 2011

Ein heute veröffentlichtes Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt den Zentralbereich des berühmten Tarantelnebels, einer gewaltigen Region aus Gas und Staub in der Großen Magellanschen Wolke, in der gerade unzählige neue Sterne entstehen. Außer jungen Sonnen finden sich hier aber auch die Überreste mehrerer Supernova-Explosionen.

Tarantelnebel

Hubbles Blick in den Zentralbereich des Tarantelnebels. Bild: NASA / ESA [Großansicht]

Betrachtet man den gesamten Tarantelnebel, erinnern seine dünnen Ausläufer etwas an die Beine einer Spinne, was wohl für den Spitznamen des auch unter der Bezeichnung 30 Doradus bekannten Sternentstehungsgebiets in der Großen Magellanschen Wolke verantwortlich sein dürfte. Der Teilbereich, den das heute veröffentlichte Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt, ist von Schwaden aus Gas und Staub durchzogen, die in Folge mehrerer Supernova-Explosionen entstanden sind. Auch der Supernova-Überrest NGC 2060, auf dem Bild oben links der Mitte zu sehen, ist Ergebnis einer dieser Explosionen. In ihm befindet sich der hellste bekannte Pulsar.

Der Tarantelnebel ist jedoch deutlich größer als NGC 2060. Am Rand des Nebels, außerhalb des Bildbereichs, befinden sich die Überreste der Supernova 1987a, der erdnächsten Supernova, die seit Erfindung des Teleskops im 17. Jahrhundert beobachtet wurde. Hubble und andere Teleskope visieren diesen Überrest regelmäßig an, um seine Entwicklung zu verfolgen. Zu erkennen ist beispielsweise eine sich ausdehnende Stoßwelle, die das Gas, auf die sie trifft, zum Leuchten anregt (astronews.com berichtete).

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Doch nicht nur die Reste bereits vergangener Sterne finden sich im Tarantelnebel. Wie in jedem aktiven Sternentstehungsgebiet gibt es hier auch unzählige junge Sonnen, die sich gerade aus dem immensen Wasserstoffvorrat des Nebels gebildet haben. Die intensive ultraviolette Strahlung dieser jungen Sterne ionisiert das Gas des Nebels, so dass es rötlich zu leuchten beginnt - und zwar so stark, dass der Nebel trotz einer Entfernung von rund 170.000 Lichtjahren in einer dunklen Nacht sogar ohne ein Teleskop zu sehen ist. Dies macht den Tarantelnebel zum hellsten Objekt dieser Art in unserem lokalen Universum.

Der größte Teil der Strahlung stammt von dem extrem hellen Sternhaufen RMC 136, der sich oben links außerhalb des Bildbereichs befindet. Lange Zeit haben Astronomen gerätselt, ob es sich hier um einen sehr kompakten Sternhaufen oder gar um einen einzelnen Superstern mit der vielleicht 1.000-fachen Masse der Sonne handelt. Erst eine neue Generation von Teleskopen mit höherer Auflösung konnte diese Frage dann klären. Doch auch wenn es hier nicht den einen Superstern gibt, finden sich in RMC 136 einige der massereichsten bislang bekannten Sterne: So dürfte der Stern RMC 136a1 bei seiner Entstehung die über 300-fache Masse unserer Sonne gehabt haben (astronews.com berichtete).

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siehe auch
VISTA: Neuer Blick auf den Tarantelnebel - 11. August 2010
Bild des Tages - 11. August 2010: NGC 2100
VLT: Supernova 1987A in drei Dimensionen - 4. August 2010
VLT: Astronomen entdecken stellaren Giganten - 21. Juli 2010
La Silla: Einblick in Tarantulas Reich - 10. Juni 2002
Links im WWW
Pressemitteilung mit Bildmaterial vom HEIC
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