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VISTA
Infrarotblick in den Lagunennebel
von Stefan Deiters
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5. Januar 2011

Die europäische Südsternwarte ESO hat heute ein neues Bild des Infrarot-Teleskops VISTA veröffentlicht, das mit dem Lagunennebel ein eindrucksvolles Sternentstehungsgebiet in einigen Tausend Lichtjahre Entfernung zeigt. Ein Vergleich mit einer Aufnahme im sichtbaren Bereich des Lichts macht die Bedeutung von Infrarotbeobachtungen deutlich.

M8

Der Lagunennebel im Infraroten (oben) aufgenommen mit VISTA und im sichtbaren Bereich des Lichts (unten) in einer Aufnahme des Wide Field Imager in La Silla. Bild: ESO/VVV/Cambridge Astronomical Survey Unit  [Großansicht]

Mit dem Visible and Infrared Survey Telescope der europäischen Südsternwarte ESO, das Teil des Paranal Observatory in Chile ist, erstellen Astronomen gerade eine detaillierte Durchmusterung der zentralen Region der Milchstraße. Sie suchen dabei nach veränderlichen Objekten. Das heute von der ESO veröffentlichte Bild zeigt eine Aufnahme, die im Rahmen dieses Surveys entstanden ist. Zu sehen ist der Lagunennebel (Messier 8), ein Sternentstehungsgebiet in etwa 4.000 bis 5.000 Lichtjahre Entfernung im Sternbild Schütze.

Die Bedeutung von Infrarotbeobachtungen wird sofort klar, wenn man das Bild mit einer Aufnahme im sichtbaren Bereich des Lichts vergleicht: Im Infraroten lassen sich die dichten Staubschwaden durchdringen, die den Astronomen ansonsten einen Blick in die Region verwehren. So kann man auch die Abläufe in Sternentstehungsgebieten verfolgen, die sich eigentlich im Verborgenen abspielen. VISTA ist mit einem Spiegeldurchmesser von 4,1 Metern das größte Teleskop seiner Art weltweit und speziell gebaut worden, um möglichst große Bereiche des Himmels im nahen Infrarot schnell und detailliert zu erfassen.

Sterne werden in der Regel in gewaltigen Molekülwolken aus Gas und Staub geboren, die unter ihrer eigenen Masse kollabieren. Im Lagunennebel lassen sich einige eigentümliche Objekte beobachten, die so kompakt sind, dass sie auch im Infraroten die Strahlung von Hintergrundsternen verschlucken können und nur als dunkle Flecken erscheinen. In diesen Bok-Globulen genannten Objekte könnten gerade neue Sterne entstehen. Die auffälligste dunkle Struktur im Lagunennebel ist aber eine lagunenförmige Staubschwade, die sich durch die leuchtenden Gaswolken des Nebels windet.

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Für dieses Leuchten sind massereiche, junge Sterne verantwortlich, die große Mengen an energiereicher Ultraviolettstrahlung aussenden und das sie umgebende Gas so zum Glühen bringen. Im Lagunennebel finden sich zudem weitaus jüngere Sterne, die noch von einer Staubscheibe umgeben sind. Diese sind von ihrer Entstehung übrig geblieben. Von ihren Polen stoßen sie manchmal gebündelte Teilchenstrahlen, sogenannte Jets, aus. Wenn die Jets auf Gas in der Umgebung treffen, wird dieses kurzeitig zum Leuchten angeregt und es entstehen sogenannte Herbig-Haro-Objekte. Im Lagunennebel wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche solcher jungen Sterne aufgespürt.

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siehe auch
Sternentstehung: Junger Stern wirbelt Gas ins All - 2. Januar 2008
Hubble Heritage Projekt: Nebel und Bok Globule im Orion - 2. März 2000
Links im WWW
ESO
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