EOC Service Lab in Oberpfaffenhofen eröffnet
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
2. September 2010
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat heute in Oberpfaffenhofen
das EOC Service Lab des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)
eröffnet. Die neuen Räumlichkeiten sind Teil des DLR-Erdbeobachtungszentrums,
das im Juli eingeweiht worden war. Im EOC Service Lab kann die DLR-Fernerkundung
jetzt operationell in Betrieb gehen.
Die Referenzplattform (UKIS) bündelt das
Know-How des DLR aus internationalen
Fernerkundungsprojekten der letzten zehn Jahre.
Im neuen EOC Service lab bietet UKIS hochmoderne
Multimedia-Arbeitsplätze für Integration, Test
und Schulung von Umwelt-und
Kriseninformationssystemen.
Foto:
DLR |
Das EOC Service Lab wurde geschaffen, um die DLR-Services
Atmosphärenbeobachtung, Umweltüberwachung und Kriseninformation örtlich
zusammenzuführen. Neu vereint sind nun die wissenschaftlichen und
technischen Kapazitäten des Zentrums für Satellitengestützte
Kriseninformation (ZKI), des Weltdatenzentrums für Fernerkundung der
Atmosphäre (WDC-RSAT) und der Referenzplattform für Umwelt- und
Kriseninformationssysteme (UKIS). Diese international anerkannten
Einrichtungen gehören zum Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des
DLR, das zusammen mit dem Institut für Methodik der Fernerkundung im
DLR-Erdbeobachtungszentrum beheimatet ist.
In einer feierlichen Zeremonie enthüllte Ministerpräsident Seehofer die
Gebäudeinschrift des EOC Service Lab und unterstrich dabei: "Bayern kann stolz
darauf sein, mit dem DLR in Oberpfaffenhofen eines der größten Forschungszentren
der Bundesrepublik zu beherbergen. Spitzenforschung in Bayern ist der Schlüssel
für zukunftssichere Arbeitsplätze und Wohlstand. Denn unser Rohstoff sind
innovative Ideen, die in marktfähige Produkte umgesetzt werden".
Die neuen Räumlichkeiten ermöglichen den knapp 200 Wissenschaftlern und
Ingenieuren am Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des DLR eine noch
schnellere und effizientere Auswertung und Bereitstellung von Satellitendaten.
Ferner wird das EOC Service Lab genutzt, um Monitoring-Dienste sowie
Frühwarnsysteme zu entwickeln und im Probebetrieb zu optimieren. Die
Konzentration der Erdbeobachtungsaktivitäten in Oberpfaffenhofen bietet den
DLR-Services Standortvorteile, wie den direkten Zugang und die Kontrolle von
Satelliten über die Empfangsantennen und die Missionskontrolle des DLR.
"Die Erdbeobachungs-Services des DLR stehen allen zur Verfügung. Unser Ziel
ist es, die Standortvorteile in Oberpfaffenhofen zu nutzen und künftig ein GMES
Zentrum, eine europäische Einrichtung zur Krisenkartierung, aufzubauen. Mit dem
EOC Service Lab setzt das DLR nun einen weiteren, international sichtbaren
Meilenstein," so DLR-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Johann-Dietrich Wörner.
Das DLR leistet einen wesentlichen Beitrag Deutschlands zum europäischen
Erdbeobachtungsprogramm GMES (Global Monitoring of Environment and Security).
Nun setzen die bestehenden drei Einrichtungen des DFD ihre Service-Tätigkeit
im neuen EOC Service Lab fort: Das Zentrum für Satellitengestützte
Kriseninformation (ZKI) des DLR wurde 2004 in Oberpfaffenhofen gegründet und
arbeitet eng mit nationalen, europäischen und internationalen Einrichtungen
zusammen. Das ZKI liefert Satelliteninformationen für Katastrophenmanagement,
internationale humanitäre Hilfskräfte und die zivile Sicherheit. Aktuell laufen
am ZKI die Notfallkartierungen für die Hochwasserhilfe in Pakistan - das heißt
von der Beschaffung der Satellitendaten, über die Aufbereitung und Analyse der
Daten, bis hin zur Produktion und Bereitstellung der benötigten Karten.
Das Weltdatenzentrum für Fernerkundung der Atmosphäre wird seit 2003 am
DLR-Standort Oberpfaffenhofen betrieben und zählt mit seinen Leistungen zur
internationalen Spitzengruppe. Daten- und Informationsprodukte, die auf
Satellitenmessungen basieren, werden hier erzeugt, archiviert, dokumentiert und
der internationalen Wissenschaftlergemeinde über ein Internet-Portal frei
zugänglich gemacht. Künftig wird das Weltdatenzentrum auch an der Zugspitze ein
Datenanalysezentrum für die Umweltforschungsstation Schneefernhaus installieren
und betreiben.
Die Referenzplattform für Umwelt- und Kriseninformationssysteme des DLR wurde
2010 neu gegründet und bündelt das Know-how des DFD aus internationalen
Fernerkundungsprojekten der letzten zehn Jahre. Forschungs- und
Entwicklungsschwerpunkt der Einrichtung sind Umwelt und Sicherheit. Aktuell ist
auf der Referenzplattform ein System zur Entscheidungsunterstützung für die
Tsunami-Frühwarnung in Indonesien in Betrieb sowie ein Umweltinformationssystem
für das Mekong-Delta in Vietnam.
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