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SPITZER
Pulverisierte Planeten um Doppelsterne?
von Rainer Kayser
24. August 2010

Planeten, die um enge Doppelsternsysteme kreisen, sind offenbar nicht der beste Ort für Leben. Dies ist das Ergebnis einer jetzt vorgestellten Untersuchung mit dem Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer. Astronomen entdeckten dabei um drei von zehn Systemen Scheiben aus heißem Staub, die sie für Überreste von Planetenkollisionen halten.

Kollision

So könnte es ausgesehen haben, als die Planeten um die Doppelsternsysteme kollidiert sind.  Bild: NASA/JPL-Caltech

Enge Doppelsterne bieten keine ideale Umgebung für die Entwicklung von Leben. Das zeigen Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Spitzer, die ein Team amerikanischer Astronomen im Fachblatt Astrophysical Journal präsentiert. Die Forscher stießen bei drei von zehn untersuchten Doppelsternsystemen auf Scheiben aus heißem Staub, die sie als Überreste der Kollision planetarischer Körper interpretieren. Die Doppelsterne nähern sich langsam einander an und die sich damit verändernden Kräfteverhältnisse wirbeln die Umlaufbahnen etwaiger Planeten kräftig durcheinander, so die Wissenschaftler.

"Unsere Daten zeigen uns, dass die Planeten in diesen Systemen kein großes Glück haben, es kommt dort häufig zu Kollisionen", erläutert Jeremy Drake vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, der Leiter des Forschungsprojekts. "Theoretisch könnte es in derartigen Systemen Planeten in der bewohnbaren Zone geben - doch dieses Leben wäre dem Untergang geweiht."

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Drake und seine Kollegen hatten die Umgebung der zehn engen Doppelsterne mit dem Infrarotteleskop Spitzer untersucht. Alle Sterne der Studie ähneln der Sonne und sind bereits mehrere Milliarden Jahre alt - die Staubscheiben aus der Entstehungsphase der Sterne sollten daher seit langem verschwunden sein. Trotzdem stießen die Astronomen bei dreien der Sterne auf die charakteristische Infrarotstrahlung heißer Staubscheiben.

In diesen Systemen muss es also, so folgern Drake und seine Kollegen, einen Prozess geben, der frischen Staub nachliefert. Die plausibelste Ursache sind nach Ansicht der Wissenschaftler Zusammenstöße zwischen planetengroßen Himmelskörpern, die bei diesen Katastrophen förmlich pulverisiert werden. Denn die Sterne verlieren auf ihren engen Bahnen durch ihre magnetische Aktivität an Energie und nähern sich langsam einander an. Dadurch ändern sich die Schwerkraftverhältnisse in der Umgebung und die Bahnen von Planeten, Asteroiden und Kometen werden instabil.

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siehe auch
Extrasolare Planeten: Planeten mit vier Sonnen? - 26. Juli 2007
Extrasolare Planeten: Planet der drei Sonnen - 18. Juli 2005
Extrasolare Planeten: Gasplanet um Doppelstern? - 4. November 1999
Ferne Welten - die astronews.com Berichterstattung über die Suche nach extrasolaren Planeten
Links im WWW
Spitzer Space Telescope
Preprint des Fachartikels bei arXiv.org
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