Raumfrachter sicher an ISS angedockt
von Stefan Deiters astronews.com
5. Juli 2010
Die Versorgung der Internationalen Raumstation ISS mit den
russischen Progress-Raumfrachtern ist schon fast Routine. Am Freitag
aber lief etwas nicht nach Plan: Das automatische Andocken wurde abgebrochen,
das Raumschiff flog in sicherem Abstand an der ISS vorüber. Im zweiten Anlauf
klappte das Andockmanöver am Sonntag dann problemlos.
Ein
Progress-Raumfrachter. Hier ein Bild vom Abdocken
von Progress 35 von der ISS im April.
Foto: NASA |
Im zweiten Anlauf hat es dann geklappt: Gestern dockte der
russische Progress-Raumfrachter ohne Probleme mit Hilfe seines
automatischen Rendezvous-Systems an die Internationale Raumstation ISS an. An
Bord des Raumschiffs befinden sich Treibstoff, Sauerstoff, Wasser, zahlreiche
Experimente und Ersatzteile sowie Versorgungsgüter für die Besatzung. Der
Raumfrachter war am 30. Juni vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus
gestartet.
Ursprünglich war das Andockmanöver bereits für Freitag vorgesehen gewesen,
allerdings ging die Telemetrie-Verbindung zwischen dem Progress-Raumfrachter
und der Internationalen Raumstation ISS 25 Minuten vor dem geplanten Andocken
verloren. Das Manöver wurde dadurch abgebrochen und das Raumschiff passierte die
ISS in sicherem Abstand. Der Raumfrachter war beim Abbruch der Verbindung noch
zu weit entfernt, um das Andockmanöver von Hand durchführen zu können.
Experten vermuten, dass der Ausfall des automatischen Andocksystems am
Freitag mit dem Einschalten einer Fernsehkamera zu tun hatte, die eigentlich
Bilder der Andockschleuse an die ISS übermitteln soll, falls das Manöver von
Hand durchgeführt werden muss. Die Kamera war daher während des gestrigen
Manövers nicht angeschaltet worden.
Nach den aufregenden Ereignissen des Wochenendes, kann sich die Besatzung der
ISS heute über einen freien Tag freuen. Die Progress-Raumfrachter
stellen - insbesondere nach Außerdienststellung der amerikanischen Raumfähren
Anfang des kommenden Jahres - eine wichtige Komponente für die Versorgung der
ISS dar. Außer den russischen Progress-Raumschiffen stehen aber noch
europäische und japanische Raumfrachter zur Versorgung der ISS zur Verfügung.
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