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ESA
Dritte Amtszeit für ESA-Generaldirektor
Redaktion / Pressemitteilung der ESA 
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24. Juni 2010

Der neue ESA-Generaldirektor ist auch der alte: Der Franzose Jean-Jacques Dordain soll dieses Amt nach Willen des Rates der europäischen Weltraumagentur ESA vier weitere Jahre und damit bis Juni 2015 ausüben. Dordain steht der ESA seit 2003 vor. In seine bisherige Amtszeit fielen viele wichtige Entscheidungen und zahlreiche erfolgreiche europäische Missionen.

Jean-Jacques Dordain

Bleibt bis 2015 Generaldirektor von Europas Weltraumagentur ESA: Jean-Jacques Dordain. Foto: ESA / Anneke Le Floc'h

Der Rat der Europäischen Weltraumagentur (ESA) hat in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass der Franzose Jean-Jacques Dordain sein Amt als ESA-Generaldirektor für weitere vier Jahre ausüben wird. Dordain bekleidet dieses Amt seit 2003. Mit diesem dritten Mandat wird seine Amtszeit nun bis Juni 2015 verlängert. In die bisherige Amtszeit Dordains fallen zahlreiche für die europäische Raumfahrt wichtige Entscheidungen und Ereignisse.

So unterzeichnete er Ende 2003 das erste Rahmenabkommen zwischen der ESA und der Europäischen Union, mit dem eine neue Partnerschaft zwischen den beiden europäischen Organisationen begründet wurde. Die erste Tagung des Weltraumrates der ESA und der EU fand Ende 2004 statt. Im Januar 2005 konnte die historische Landung der ESA-Raumsonde Huygens auf dem größten Saturnmond Titan gefeiert werden. Im November folgte der Start der europäischen Sonde Venus Express und die ESA erweiterte den Kreis ihrer Mitgliedstaaten um Griechenland und Luxemburg.

Im Dezember 2005 wurden auf einer ESA-Ratstagung auf Ministerebene neue Programme wie die Initiative für die Globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (GMES) ins Leben gerufen, die inzwischen das zweite Aushängeschild der EU ist. Der erste GIOVE-A-Testsatellit des ersten EU-Vorzeigeprogramms, dem Satellitennavigationssystem Galileo, wurde nur wenige Wochen später gestartet. Im Juli 2006 verlängerte der ESA-Rat Dordains Amtszeit bis 1. Juli 2011. Im Mai 2007 wurde auf der vierten Tagung des Weltraumrates der ESA und der EU die europäische Raumfahrtpolitik angenommen, mit der ein gemeinsamer politischer Rahmen für Raumfahrttätigkeiten der EU, der ESA und ihrer Mitgliedstaaten geschaffen wurde.

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Ende 2007 einigte man sich schließlich über den Aufbau und die Leitung des gesamten Galileo-Programms. Anfang 2008 erfolgte der Start des ESA-Labors Columbus mit zwei ESA-Astronauten sowie des ersten vollautomatischen europäischen Versorgungsfahrzeugs Jules Verne zur Internationalen Raumstation. Im Februar 2008 wurde die Vereinbarung zwischen der EG und der ESA über GMES genehmigt und im April wurde der zweite Testsatellit des Galileo-Systems gestartet.

Im Jahr 2009 wählte Dordain nach dem Start der ersten Erdforschungsmission GOCE im März sechs neue europäische Astronauten aus. Zwei ESA-Astronauten flogen im Mai und August zur Internationalen Raumstation. Mit dem Doppelstart von Herschel und Planck an Bord einer Ariane 5 erzielte die europäischen Wissenschaft im Mai einen weiterer Erfolg. Im November 2009 kam die Tschechische Republik als 18. ESA-Mitgliedstaat hinzu. Im selben Monat erfolgte der Start der Mission SMOS zur Untersuchung der Bodenfeuchtigkeit und des Salzgehalts der Ozeane.

Am Jahresende wurde das Programm ExoMars im Rahmen einer langfristigen Kooperationsvereinbarung mit der NASA über die robotische Exploration des Roten Planeten angenommen. Auch weiter Kooperationsvereinbarungen wurden geschlossen, etwa mit Russland über den Einsatz der Sojus vom Raumflughafen Europas in Französisch-Guayana. In die ersten Monate dieses Jahres fiel der Abschluss des Kooperationsabkommens mit Slowenien, der Start der Mission CryoSat zur Überwachung der Dicke der Eisflächen und der Beginn der 520-tägigen Simulation einer Mission zum Mars, deren sechsköpfige Mannschaft aus zwei Europäern, drei Russen und einem Chinesen besteht.

Jean-Jacques Dordain begann seine berufliche Laufbahn beim Office National d'Etudes et de Recherches Aérospatiales (ONERA), wo er von 1970 bis 1976 als Forscher auf dem Gebiet der Antriebssysteme und Startfahrzeuge, von 1976 bis 1983 als Koordinator für Weltraumvorhaben und schließlich von 1983 bis 1986 als Direktor für Physikalische Grundlagenforschung tätig war. 1977 wurde er von der französischen Raumfahrtagentur CNES als einer der ersten französischen Astronautenanwärter ausgewählt.

Im Mai 1986 trat er in die ESA ein und übernahm die Leitung der neugeschaffenen Abteilung "Förderung und Nutzung der Raumstation und -plattformen". Anschließend wurde er Leiter der Abteilung "Schwerelosigkeitsforschung und Columbus-Nutzung" mit rund 80 Mitarbeitern und Verantwortung für umfangreiche Industriearbeiten. 1993 wurde er zum Beigeordneten Direktor für Strategie, Planung und Internationale Politik ernannt. Im Mai 1999 wurde ihm die Leitung der neuen Direktion für Strategie und Technische Bewertung übertragen. Am 15. Februar 2001 wurde er zum ESA-Direktor für Raumfahrzeugträger ernannt.

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siehe auch
Europäische Raumfahrt: Zehn Milliarden für die Raumfahrt - 27. November 2008
Europäische Raumfahrt: Tschechien wird ESA-Mitglied - 9. Juli 2008
ESA: Europas Weltraumorganisation wird 30 - 1. Juni 2005
ESA: Neue Partnerschaft mit der EU - 24. November 2003
ESA: Europas Zukunft im All - 20. November 2001
Europäische Raumfahrt: Neue Strategie von ESA und EU - 17. November 2000
ESA: Portugal wird 15. Mitglied - 9. Dezember 1999
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