Ein Wegweiser zur zweiten Erde
Redaktion
/ Pressemitteilung des Instituts für Weltraumforschung der ÖAW astronews.com
23. März 2010
Bislang haben Astronomen noch keinen Planeten aufgespürt, der unserer Erde
auch nur annähernd ähnlich ist. Das könnte sich aber schon bald ändern und
würde die Frage aufwerfen, wie man herausfinden kann, ob dieser Planet auch
lebensfreundlich ist und ob sich auf ihm vielleicht sogar schon Leben
entwickelt hat. Eine Sonderausgabe der Fachzeitschrift Astrobiology
widmet sich ganz dieser Thematik.
Unser Erde: bislang wurde noch kein Planet
entdeckt, der ihr ähnlich ist.
Bild: NASA / JPL |
"Seit Jahrhunderten spekulierten viele Naturphilosophen von Epikur (300
v. Chr.) bis Giordano Bruno (1548-1600), ob es auch außerhalb der Erde
Himmelskörper geben kann, auf denen sich Leben entwickelte", blickt Dr.
Helmut Lammer vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften zurück. "Nun sind Technologie und
Wissenschaft so weit, dass man diese Hypothesen überprüfen kann, indem
man erdähnliche Planeten außerhalb unseres Sonnensystems findet und
deren Atmosphären nach Bio-Markern untersucht."
Eine umfassende Übersicht von geophysikalischen und astrophysikalischen
Bedingungen, die notwendig sind, damit sich Klima- und Umweltbedingungen
zur Entstehung von Leben einstellen können, sind in einer jetzt
erschienen und von Lammer mit zusammengestellten Sonderausgabe der
Fachzeitschrift Astrobiology beschrieben. Die verschiedenen
Artikel sind unter dem Titel Habitability Primer
zusammengefasst.
Die Veröffentlichung gilt als eine Art Wegweiser zur Entdeckung von
erdähnlichen Planeten und wurde unter Mitarbeit eines interdisziplinären
Teams von Astrophysikern über Geophysiker bis zu Biologen verfasst. Sie
stelle, so eine Pressemitteilung des Instituts für Weltraumforschung der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften, den letzten Stand des
Wissens über die Evolution von habitablen Planeten im Universum und ihre
mögliche Entdeckung dar.
Bis heute wurden mehrere Hundert extrasolare Planeten entdeckt, darunter
allerdings noch kein Objekt, das unserer Erde auch nur annähernd
ähnlich zu sein scheint. Man rechnet aber damit, dass sich dies in den
kommenden Jahren ändern wird. Spätestens dann wird sich die Frage
stellen, wie man herausfinden kann, ob auf diesen Welten die Entwicklung
von Leben möglich ist oder sich Leben dort sogar bereits entwickelt hat.
Wer sich selbst einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung
verschaffen möchte, kann sämtliche Artikel des Heftes auf der Webseite
der Zeitschrift Astrobiology herunterladen - und dies
kostenlos.
|