Weltraumagentur verlängert zahlreiche Missionen
von Stefan Deiters astronews.com
14. Oktober 2009
Das wissenschaftliche Programmkomitee der europäischen Weltraumagentur ESA
hat Anfang des Monats zahlreiche Weltraummissionen verlängert:
XMM-Newton, Integral, Venus Express, Mars Express
und Cluster sollen nun bis 31. Dezember 2012 weiterbetrieben
werden. Bis dahin will die ESA zunächst auch die Missionen von Hubble
und SOHO weiter unterstützten.
Die europäische Sonde Mars Express umrundet seit
Ende 2003 den roten Planeten. Jetzt wurde ihre
Mission bis Ende 2012 verlängert.
Bild: ESA |
Auf ihrem 126. Treffen hat das wissenschaftliche Programmkomitee (Scientific
Programme Committee) der europäischen Weltraumagentur ESA die Verlängerung
von insgesamt sieben Weltraummissionen bis Ende 2012 gebilligt. Erstmals wurde
damit eine Entscheidung nach einer neuen Verfahrensweise getroffen, nach der
Missionsverlängerungen für all jene Missionen zusammen besprochen werden sollen,
deren genehmigte Mission innerhalb der kommenden vier Jahre endet.
Entschieden wurde auf der Sitzung am European Space Research and
Technology Centre (ESTEC) im niederländischen Noordwijk über die Missionen
des Röntgenteleskops XMM-Newton, des Gammastrahlenteleskops
Integral, der Venussonde Venus Express, der Marssonde Mars
Express sowie der vier Cluster-Satelliten. Darüber hinaus ging es
noch um die Missionen des Weltraumteleskops Hubble und der Sonnensonde
SOHO, an denen die ESA beteiligt ist. In allen Fällen wurde die zuvor
von Fachausschüssen empfohlene Verlängerung genehmigt. Grundlage für die
Entscheidung ist die Bewertung des zusätzlichen wissenschaftlichen Nutzens, der
durch eine Verlängerung der jeweiligen Mission zu erwarten ist.
Die Verlängerung gilt für die genannten Missionen bis zum 31. Dezember 2012,
muss allerdings Ende des kommenden Jahres noch einmal bestätigt werden. Bis Ende
2010 wird das Komitee daher noch einmal überprüfen, ob die Erwartungen an die
Missionen erfüllt wurden und ob eventuell eine Verlängerung über 2012 hinaus
angezeigt ist.
Auch für die im Mai gestartete Mission Planck zur Messung der
kosmischen Hintergrundstrahlung wurde die Missionsdauer um ein Jahr verlängert.
Planck hat (wie berichtet) gerade mit seinen Messungen begonnen und
sollte ursprünglich bis Ende 2010 arbeiten. Eine einjährige Verlängerung würde
zwei weitere Himmelsdurchmusterungen ermöglichen. Die Mission des
Infrarotteleskops Herschel, das zusammen mit Planck gestartet
wurde, war schon zuvor bis Ende 2012 angesetzt worden.
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