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SONNE
Warum die Sonnenflecken ausbleiben
von Rainer Kayser
22. Juni 2009

Schon seit Monaten rätseln Sonnenforscher, warum sich unser Zentralgestirn derzeit in einer so langanhaltenden ruhigen Phase befindet. Die Analyse von Schwingungen der Sonne lieferte nun eine Erklärung: Der damit mögliche Blick ins Innere der Sonne zeigte, dass sich interne Plasmaströmungen deutlich langsamer als bei früheren Zyklen verlagert haben.

Sonne

Mit Hilfe der Helioseismologie machten die Forscher Strömungen im Inneren der Sonne sichtbar. Bild: NSO / NASA / GSFC

Wo bleiben die Sonnenflecken? Das fragen sich die Astronomen seit Monaten, denn der neue Aktivitätszyklus unseres Zentralgestirns sollte lange begonnen haben. Amerikanische Forscher haben nun eine Antwort auf die Frage gefunden: Im Inneren der Sonne haben sich Plasmaströmungen langsamer als bei früheren Zyklen verlagert. Doch nun haben die Strömungen die Regionen erreicht, in der normalerweise die ersten Flecken eines neuen Aktivitätszyklus auftauchen, berichteten die Wissenschaftler am Mittwoch auf einer Pressekonferenz der American Astronomical Society in Boulder.

"Unsere Beobachtungen zeigen, dass die Strömungen im Inneren der Sonne mit der Sonnenaktivität und dem zeitlichen Ablauf des Aktivitätszyklus zusammenhängen", erklärt Dean Pesnell vom Goddard Space Flight Center der NASA, einer der beteiligten Forscher. Die Aktivität der Sonne, sichtbar vor allem in Form von dunklen Flecken auf der Oberfläche, schwankt im Mittel in einem elfjährigen Rhythmus. Gegenwärtig befindet sich die Sonne in einem Aktivitätsminimum, doch der neue Zyklus hätte nach den Vorhersagen der Forscher bereits im vergangenen Jahr einsetzen sollen (astronews.com berichtete wiederholt).

Pesnell und seine Kollegen haben Schwingungen der Sonne genutzt, um einen Blick auf das Geschehen unter ihrer Oberfläche zu werfen. So wie Geologen anhand der Ausbreitung von Erdbebenwellen Aufschluss über das Erdinnere erhalten, erlaubt die Helioseismologie, also die Untersuchung der Ausbreitung von Sonnenschwingungen, einen Blick in das Innere der Sonne.

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Beobachtungen früherer Sonnenzyklen hatten gezeigt, dass sich alle elf Jahre an den Polen neue Strömungen in einer Tiefe von mehreren tausend Kilometern ausbilden, die dann langsam Richtung Sonnenäquator wandern. Erreichen die Strömungen eine heliografische Breite von 22 Grad, so setzt die Bildung von Sonnenflecken eines neuen Zyklus' ein.

Doch diesmal haben sich die Strömungen deutlich langsamer verlagert: Um zehn Grad zurückzulegen, benötigten sie statt zwei drei Jahre. Jetzt jedoch sind nach Aussage von Pesnell und seinen Kollegen die Strömungen bei der kritischen Breite angekommen - und tatsächlich zeigen Messungen auch bereits ein Anwachsen der magnetischen Aktivität auf der Sonnenoberfläche.

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