NASA-Supercomputer unter den Top 3
von Stefan Deiters astronews.com
19. November 2008
Der neue NASA-Supercomputer Pleiades ist der
drittschnellste Rechner der Welt. Das wurde zu Beginn der Woche auf einer
Fachkonferenz für Höchstleistungsrechner im texanischen Austin bekannt gegeben.
Die NASA will mit dem Supercomputer unter anderem neue Designs von
Raumfahrzeugen und kosmologische Modelle berechnen sowie Klimasimulationen
durchführen.
Der neue
Pleiades-Supercomputer der NASA.
Bild: Marco Librero / NASA Ames |
Die neue Rangliste der schnellsten Computer der Welt wurde am
Montag anlässlich der International Conference for High-Performance
Computing, Networking, Storage and Analysis (SC08) im texanischen
Austin veröffentlicht. Der Pleiades genannte neue Supercomputer
der NASA nimmt in dieser Top 500-Liste den dritten Platz ein.
Pleiades besteht aus 12.800 Vier-Prozessor-Kernen und
verfügt somit über 51.200 Prozessoren, die es auf eine theoretische
Rechenleistung von 609 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (Teraflop)
bringen. Mit Hilfe der LINPACK-Benchmarks, einem Standardpacket zur
Messung der Rechenleistung, kommt Pleiades immer noch auf 487
Teraflop und ist damit der leistungsstärkste Universalrechner unter den
für die Top500-Liste gemessenen Supercomputern. Der von Silicon Graphics
entwickelte Rechner basiert Intel Xeon-Prozessoren.
Pleiades ist dabei nicht nur einer der schnellsten, sondern
auch einer der sparsamsten Supercomputer. Gerade in Zeiten steigender
Strompreise ein nicht zu vernachlässigender Faktor für den Betrieb des
Computer. Pleiades hatte eine Leistungsaufnahme von 2,09
Megawatt und liefert damit 233 Megaflops pro Watt. "Pleiades
stellt in vielerlei Hinsicht eine eindrucksvolle Ingenieursleistung
dar", meint William Thigpen, Pleiades-Projektmanager bei der
NASA Advanced Computing Division am Ames Research Center.
"Pleiades kann die Programme der NASA ohne große Änderungen
ausführen und ist kompatibel mit Standard-Desktop-Workstations, so dass
unsere Nutzer ihre Programme sehr einfach von ihrem Desktop migrieren
können."
Zu den bereits bewilligten Anwendungen, die in den kommenden Monaten
auf Pleiades laufen sollen, zählen Programme zur Simulation
neuer Designkonzepte für Raumfahrzeuge, große kosmologische
Modellrechnungen zur Verteilung von Dunkler Materie und der Entwicklung
von Galaxien sowie umfangreiche Klimamodelle der Erde, bei denen auch
die Wechselwirkungen zwischen Ozeanen und Atmosphäre detailliert
berücksichtigt wird.
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