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ZWERGPLANETEN
Stammt Ceres aus dem Kuiper-Gürtel?
von Rainer Kayser
13. August 2008

Der größte Himmelskörper des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter, der Zwergplanet Ceres, stammt möglicherweise aus der äußeren Region unseres Sonnensystems. Das glaubt zumindest ein amerikanischer Astronom, der eine entsprechende These unlängst auf einer Fachtagung präsentierte. Der Wissenschaftler stützt sich dabei vor allem auf Computersimulationen der Frühphase des Sonnensystems.

Ceres

Der Zwergplanet Ceres im Asteroidengürtel zwischen Jupiter und Mars. Bild: NASA / ESA / J. Parker (Southwest Research Institute), P. Thomas (Cornell University), L. McFadden (University of Maryland, College Park) und M. Mutchler and Z. Levay (STScI) 

Mit einem Äquatordurchmesser von 975 Kilometern ist Ceres das größte Objekt des so genannten Asteroidengürtels zwischen den Planeten Mars und Jupiter. Bislang gingen die Astronomen davon aus, dass es sich bei den Himmelskörpern dieses Gürtels um Überbleibsel aus der Frühzeit des Sonnensystems handelt, die sich durch die Schwerkraft des Jupiters nicht zu einem Planeten formen konnten. Zumindest für Ceres hat ein amerikanischer Astronom nun einen andere These aufgestellt: Der Zwergplanet stamme ursprünglich aus dem Kuiper-Gürtel jenseits der Neptunbahn und ähnele damit Pluto.

"Ceres sieht Pluto erstaunlich ähnlich", sagt Bill McKinnon von der Washington University in St. Louis, der seine These im vergangenen Monat auf einer Fachtagung in Baltimore präsentierte. So sei die Dichte von Ceres nur geringfügig größer als die von Pluto, was für einen ähnlichen physikalischen Aufbau der beiden Himmelskörper spräche.

Das entscheidende Argument liefern nach Ansicht von McKinnon aber Simulationen der frühen Entwicklung unseres Sonnensystems. Danach lagen die Umlaufbahnen der äußeren Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun ursprünglich dichter beisammen. Durch gegenseitige Störungen sind dann Jupiter nach innen und Saturn nach außen gewandert. Die Bewegung Saturns wiederum hat Uranus und Neptun nach außen abgedrängt, in eine Zone, die noch mit eisigen Überresten der Entstehung des Sonnensystems angefüllt war. Dadurch sind viele Körper aus dieser Zone in das innere Sonnensystem geschleudert worden - so auch Ceres, wie McKinnon vermutet.

Schon 2015 könnte die US-Sonde Dawn prüfen, ob die These von McKinnon stimmt. Dann nämlich müsste beispielsweise die Isotopenzusammensetzung des Wasserstoffs auf Ceres jener der Kometen ähneln.

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siehe auch
Hubble: Neue Bilder von Ceres und Vesta - 27. Juni 2007
Dawn: Mission zu Vesta und Ceres wiederbelebt - 29. März 2006
Ceres: Größter Asteroid ein Mini-Planet? - 8. September 2005
Asteroiden: Riesenkrater auf Ceres? - 2. November 2001
Asteroiden: Pläne für Mission zu Ceres und Vesta - 22. Januar 2001
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