Baggerarbeiten auf dem Mars
von Stefan Deiters astronews.com
15. Juli 2008
Der Marslander Phoenix ist weiterhin damit
beschäftigt, die Aufnahme einer eisreichen Probe für die Analyse in einem der
kleinen Öfen an Bord der Sonde vorzubereiten. Tests auf der Erde hatten ergeben,
dass dazu eine möglichst große Fläche des freigelegten harten
Untergrundmaterials nötig ist. Weitere Baggerarbeiten stehen also an.
Phoenix ist
dabei, eine Schürfstelle auf dem Mars zu
vergrößern. Das Foto entstand am 13. Juli.
Bild: NASA / JPL-Caltech / University of
Arizona
[Großansicht] |
Die nächste Probe, die Phoenix in einem seiner
Analyseöfen erhitzt und auf Wasser untersucht, könnte - wie berichtet - bereits
die letzte sein. Grund ist ein Kurzschluss, der bei der letzten Verwendung der
Analyseöfen aufgetreten war. Das Phoenix-Team bemüht sich deswegen,
eine Probe mit möglichst viel Eis zusammenzustellen. Dazu wurden in den
vergangenen Tagen einige Tests unternommen, nicht nur auf dem Mars, sondern auch
im amerikanischen Tucson, wo ein fast identischer Nachbau des Landers steht.
Das Ergebnis der Tests in der vergangenen Woche: Für eine erfolgreiche
Probenentnahme benötigt man eine möglichst großen Fläche, auf der der harte
Untergrund, bei dem es sich sehr wahrscheinlich um Eis handelt, freigelegt ist.
"Zur Zeit ist die Fläche des dunklen eisigen Untergrundes noch nicht groß genug,
um einen entsprechenden Test durchzuführen und hinterher auch die Probe zu
entnehmen", erklärt Ray Arvidson von der Washington University in St.
Louis. Mit einer Art Feile am Roboterarm soll Phoenix später
Eispartikel in die Schaufel befördern und anschließend auch das Material aufnehmen, das nicht sofort in die Schaufel gelangt ist.
Aus diesem Grund wird jetzt das Schürfgebiet von Phoenix weiter
ausgedehnt, um so genügend Raum für diese Aktivitäten zu schaffen. Nicht eishaltiges Material aus dieser Region war in den vergangenen Tagen
nasschemisch und mit Hilfe des optischen Teleskops untersucht worden. Zudem
wurde mit einer Art Gabel am Roboterarm die elektrische und Wärmeleitfähigkeit
des Marsbodens an dieser Stelle untersucht. "Das Wissenschaftsteam von
Phoenix arbeitet unablässig an der Analyse der Ergebnisse der Tests mit den
verschiedenen Instrumenten", so der wissenschaftliche Leiter der Mission Peter
Smith. "Die ersten Anzeichen deuten auf faszinierende Resultate hin. Aber bevor
wir etwas veröffentlichen, wollen wir durch Laborexperimente sicherstellen, dass
unsere Interpretationen auch korrekt sind."
|
Phoenix -
Missionswebseite bei astronews.com
Mission Mars, die astronews.com-Berichterstattung über die Erforschung des roten Planeten
|
|