Roboterarm ist einsatzbereit
von Stefan Deiters astronews.com
30. Mai 2008
Die NASA-Sonde Phoenix, die zu Beginn der Woche in der
Nordpolarregion des Mars gelandet ist, hat neue detaillierte Aufnahmen der
Landestelle zur Erde gesandt. Außerdem schloss das
Phoenix-Team gestern die Inbetriebnahme des Roboterarms des Landers ab, mit dem
im Marsboden nach Wasser und organischen Stoffen gefahndet werden soll.
Der Lander
Phoenix sandte inzwischen ein komplettes
Panoramabild seiner Umgebung zur Erde.
Bild: NASA/JPL-Caltech / University of
Arizona [Gesamtansicht] |
"Wir haben inzwischen die gesamte Umgebung der Landestelle fotografiert, alle
360 Grad", so Peter Smith von der University of Arizona in Tucson,
verantwortlicher Wissenschaftler für Phoenix. "Man kann darauf den Lander sowie
das Gelände bis zum Horizont erkennen. Wir überlegen uns nun, an welcher
Stelle wir die erste Grabung machen wollen und welche Bereiche wir uns für
später aufheben."
Zuvor waren auch Befehle an Phoenix übermittelt worden, den Roboterarm durch
eine Reihe von Bewegungen aus seiner Transporthalterung und von dem Schutz zu
befreien, der eine Verschmutzung durch irdische Bakterien verhindern sollte. Wie
schon in unserem Phoenix-Missionslog berichtet, war es dabei zu einer
Verzögerung gekommen, da entsprechende Kommandos von der Sonde Reconnaissance Oribiter
zunächst nicht an Phoenix weitergeleitet wurden. Die jüngste
Kommunikation fand über die Marssonde 2001 Mars Odyssey statt.
"Wir sind sehr zufrieden, das wir den Roboterarm in Betrieb nehmen konnten",
meinte auch Matthew Robinson vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. "Es ist das
erste Mal seit einem Jahr, dass der Arm überhaupt bewegt wurde." Wegen der
entscheidenden Rolle, die der Roboterarm für die Phoenix-Mission spielt, ist die
Inbetriebnahme des Arms ein wichtiger Meilenstein für die Mission. Mit Hilfe des
Arms soll in der Umgebung des Landers gegraben und so auch tieferliegendes
Material untersucht werden.
"Wir haben im technischen Bereich alle Vorbereitungen abgeschlossen",
so
auch Barry Goldstein, Phoenix-Projektmamanger am Jet Propulsion Laboratory. "Nun können wir mit der Inbetriebnahme der wissenschaftlichen Instrumente
beginnen. Das ist ein sehr wichtiger Schritt für uns."
Die NASA konnte in der Nacht auch die erfolgreiche Aktivierung eines weiteren
Instruments der kanadischen Wetterstation an Bord von Phoenix verkünden. Das
Light Detection and Ranging Experiment (Lidar) soll Staub, Wolken und
Nebel in der Marsatmosphäre nachweisen. Dies geschieht durch einen Laserstrahl,
der von den entsprechenden Partikeln der Atmosphäre reflektiert und von einem
Teleskop der Wetterstation wieder registriert wird.
Die ersten Daten von Lidar zeigten Staub bis in eine Höhe von 3,5
Kilometern. Das Wetter gibt sich ansonsten sonnig mit nur relativ wenig Staub
in der Atmosphäre und Temperaturen zwischen minus 30 Grad und minus 80 Grad
Celsius.
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