Sonden bereiten sich
auf Phoenix-Landung vor
von Stefan Deiters astronews.com
29. Februar 2008
Am 25. Mai wird die NASA-Sonde Phoenix den Mars
erreichen und mit einer Geschwindigkeit von 5,7 Kilometern pro Sekunde in dessen
Atmosphäre eintreten. Wenig später soll Phoenix sanft in der
Nordpolarregion des Mars landen. Drei andere Marssonden werden in diesen
kritischen Minuten zur Stelle sein und haben bereits mit Anpassungen ihrer
Umlaufbahnen begonnen.
Phoenix soll am 25. Mai 2008 in der
Nordpolarregion des Mars landen.
Bild: NASA /
JPL-Calech / University of Arizona |
Eine Landung auf dem Mars ist alles andere als leicht. Diese
Erfahrung mussten in den vergangenen Jahren sowohl die NASA als auch die ESA
machen. Beide Organisationen verloren bei diesem Manöver bereits Sonden. Wenn
nun der Lander Phoenix am 25. Mai in die Marsatmosphäre eintritt, um
einen Landeplatz in der Nordpolarregion des roten Planeten anzusteuern, sollen
gleich drei andere Marssonden dafür sorgen, dass es während des kritischen
Manövers einen ununterbrochenen Datenstrom von Phoenix zur Erde gibt.
"Wir werden diagnostische Informationen vom oberen Rand der Atmosphäre bis
zum Boden haben, so dass wir einen guten Einblick in den Landeverlauf bekommen",
erläutert David Spencer vom NASA Jet Propulsion Laboratory die Pläne.
Sollte irgendetwas schiefgehen könnte man aus diesen Daten wichtige Rückschlüsse
für die Entwicklung zukünftiger Mission ziehen.
Bei den drei Sonden handelt es sich um die beiden NASA-Sonden Mars
Odyssey und Mars Reconnaissance Orbiter sowie die ESA-Sonde
Mars Express. "Wir haben unsere Bahn so angepasst, dass wir zur fraglichen
Zeit exakt oberhalb der Stelle sind, wo Phoenix landen soll, um so für
eine Datenübermittlung bereit zu sein. Hätten wir den Kurs nicht angepasst,
wären wir bei Ankunft gerade auf der anderen Seite des Planeten", so Mars
Odyssey Missionsmanager Bob Mase.
Auch der Mars Reconnaissance Orbiter hat erste Bahnkorrekturmanöver
durchgeführt. Bei der ESA war man sowieso dabei, den Orbit von Mars Express
auf Anforderung der Wissenschaftler anzupassen. Die Unterstützung des NASA wird
deswegen nur minimal mehr Treibstoff verbrauchen. Kommunikationstests zwischen
den Sonden und Phoenix wurde mit Hilfe der beiden Marsrover Spirit
und Opportunity durchgeführt. Es ist geplant, dass Mars Odyssey
die Daten von Phoenix direkt zur Erde überträgt, während Mars
Express und der Reconnaissance Orbiter zunächst alles aufzeichnen
und dann gesammelt zur Erde überspielen.
Phoenix war, wie berichtet, am 4. April 2007 gestartet und wird
soweit nördlich auf dem Mars landen wie keine andere Mission zuvor. Die Forscher
erwarten hier gefrorenes Wasser direkt unter Oberfläche. Die Sonde soll mit
einem Greifarm Proben nehmen und diese in einem kleinen mitgebrachten
Laboratorium analysieren. Phoenix wird am 25. Mai mit einer
Geschwindigkeit von 5,7 Kilometern pro Sekunde die obere Marsatmosphäre
erreichen und muss dann innerhalb von sieben Minuten durch atmosphärische
Reibung, einen Fallschirm und Bremsraketen auf eine Geschwindigkeit von 2,4
Metern pro Sekunde abgebremst werden, um auf drei Beinen sicher zu landen.
Zur Zeit ist Phoenix noch rund 160 Millionen Kilometer von seinem
Ziel entfernt. In diesen Tagen werden letzte Tests der Instrumente durchgeführt.
"Die Sonde verhält sich ausgezeichnet, so dass sich das Team fast vollständig
auf die Landung und die Mission auf der Oberfläche vorbereiten kann", so
Spencer.
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