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ERDNAHE ASTEROIDEN
Rendezvous mit Apophis?
von Stefan Deiters
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27. Februar 2008

Der Asteroid Apophis kommt der Erde im Jahr 2029 sehr nahe und könnte theoretisch bei diesem Vorüberflug so abgelenkt werden, dass er auf einen Kollisionskurs mit der Erde gerät. Um mehr Daten über diesen Asteroiden zu sammeln, hatte die Planetary Society zu einem Design-Wettbewerb für eine Apophis-Mission eingeladen. Die Gewinner wurden jetzt präsentiert. NASA und ESA sind bereits interessiert.

Asteroid

Der Asteroid Apophis (hier nicht im Bild) wird die Erde 2029 nur knapp verfehlen. Bild: NSSDC / NASA / Montage: astronews.com

Für die mit insgesamt 50.000 US-Dollar dotierte Apophis Mission Design Competition hatte die Planetary Society Teams aus aller Welt eingeladen, eine Mission zum Asteroiden Apophis zu entwickeln, um so die Bahn des Asteroiden genau zu bestimmen. Dies ist nötig, um zuverlässige Angaben darüber zu erhalten, ob der Asteroid einmal eine Gefahr für die Erde darstellen könnte oder nicht. Außer der Planetary Society, einer vom bekannten Astronomen und Autor Carl Sagan mitbegründeten privaten Vereinigung zur Förderung der Erforschung des Weltalls, waren auch die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA und die europäische Raumfahrtagentur ESA als Co-Sponsoren beteiligt. Beide Agenturen wollen die vorgeschlagenen Konzepte genau studieren, sie sollen von der Planetary Society zudem auch anderen Weltraumagenturen angeboten werden.

Der Asteroid Apophis wurde als Missionsziel gewählt, weil er im Jahr 2029 der Erde näher kommen könnte als ein geostationärer Satellit (astronews.com berichtete). Geostationäre Satelliten umkreisen die Erde in einer Höhe von rund 36.000 Kilometern. Apophis dürfte damit mit bloßem Auge zu sehen sein. Fliegt der Asteroid auf einer ganz bestimmten Bahn an der Erde vorüber, könnte theoretisch die Chance bestehen, dass er auf Kollisionskurs zur Erde gerät und 2036 einschlägt. Derzeit hält man die Wahrscheinlichkeit dafür aber für ausgesprochen gering.

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Um so wichtiger ist es, verlässlichere Daten über die Bahn des Asteroiden und seine Beschaffenheit zu gewinnen. Sieger des Wettbewerbs, und damit Gewinner eines Geldpreises in Höhe von 25.000 US-Dollar, wurde ein Team aus Atlanta für ihre Mission Foresight. Die Gruppe schlägt vor, einen sehr einfachen Orbiter zu Apophis zu schicken, der außer eines Peilsenders nur zwei Instrumente an Bord hat. Die Mission sollte zwischen 2012 und 2014 starten und fünf bis zehn Monate später bei Apophis ankommen.

Hier würde die Sonde den Asteroiden zunächst für etwa einen Monat umrunden, um mehr über sein Aussehen und seine Beschaffenheit zu erfahren. Anschließend würde Foresight den Orbit wieder verlassen und zusammen mit Apophis in einem Abstand von zwei Kilometern um die Sonne fliegen. Mit Hilfe eines Lasers könnte die Entfernung zu Apophis, mit dem Peilsender die Entfernung von der Erde bestimmt werden. Dies sollte genügen, um den Orbit des Asteroiden und mögliche Veränderungen mit ausreichender Genauigkeit zu erfassen.

Insgesamt erhielt die Planetary Society 37 Missionsvorschläge aus 20 verschiedenen Ländern. Auf den Plätzen zwei und drei (dotiert mit 10.000 bzw. 5.000 US-Dollar) landeten zwei Teams aus Europa. Bei beiden europäischen Projekten waren auch deutsche Firmen und Universitäten beteiligt. In einer besonderen Kategorie wurden Einsendungen von Studententeams bewertet, das Siegerteam erhielt hier einen Preis von 5.000 US-Dollar. Zwei weitere Studententeams erhielten 2.000 US-Dollar, ein Studententeam einen Ehrenpreis von 1.000 US-Dollar für den innovativsten Studentenvorschlag.

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siehe auch
Asteroidenablenkung: Raumschiff könnte Asteroiden abschleppen - 18. November 2005
Asteroiden: Wohin fliegt 2004 MN4? - 20. April 2005
Asteroiden: Möglicher Treffer am 13. April 2029 - 27./28. Dezember 2004
Links im WWW
Apophis Mission Design Competition
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