Erfolgreicher Raketenstart in der Nacht
Redaktion /
DLR-Pressemitteilung astronews.com
15. August 2007
In der vergangenen Nacht hat die europäische Trägerrakete
Ariane 5 erfolgreich zwei kommerzielle Telekommunikationssatelliten ins
All gebracht. Bei dem Flug kamen auch Feststoffbooster zum Einsatz, deren
Gehäuse in Deutschland hergestellt wurde. Die Booster waren für eine sanfte
Wasserung mit Fallschirmen ausgerüstet und sollen jetzt untersucht werden.
Start einer Ariane 5-Rakete in Kourou.
Bild: ESA |
Die europäische Trägerrakete Ariane 5 ECA ist in der Nacht zum Mittwoch
erfolgreich im Startzentrum in Kourou, Französisch Guayana gestartet. Bei dieser
rein kommerziellen Mission wurden zwei Telekommunikationssatelliten in den
Weltraum transportiert. Sowohl das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR), als auch die deutsche Raumfahrtindustrie sind maßgeblich am Erfolg der
europäischen Schwerlast-Trägerrakete beteiligt.
Beim aktuellen Flug, dem 177. einer Ariane-Trägerrakete, kamen
Feststoffbooster zum Einsatz, deren Gehäuse die MT Aerospace AG in Augsburg
herstellt. An Stelle von aufwändigen mechanischen Verbindungen wird ein Großteil
der Segmente nun direkt miteinander verschweißt. Das spart Kosten und erhöht die
Leistungsfähigkeit der Rakete. Zum Abschluss der Qualifikation sind die Booster
beim aktuellen Flug mit Fallschirmen ausgerüstet worden. Diese erlauben eine
sanfte Wasserung im Atlantik und eine Bergung zur genauen Inspektion.
Der Vorstandsvorsitzende des DLR, Professor Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, der
anlässlich des Starts nach Kourou gereist war, lobte den jüngsten Erfolg des
europäischen Trägerprogramms. "Die reibungslose Kampagne und der heutige Start
waren eine spektakuläre Demonstration für die fortgeschrittene Einsatzreife des
europäischen Ariane Trägersystems."
Im Hinblick auf die aktuelle kommerzielle Mission fügte er hinzu, dass der
Raumtransport ein gutes Beispiel für die gegenseitigen Synergien von
öffentlichen und kommerziellen Projekten sei. Private Unternehmen beteiligen
sich so an der Auslastung der Trägerproduktion und am Erhalt einer europäischen
Hochtechnologie und profitieren gleichzeitig von den guten Leistungsmerkmalen
der Ariane.
Die Ariane-Betreiberfirma Arianespace plant in diesem Jahr
noch drei weitere Ariane-Trägerraketen zu starten. Der Start des im
Juli nach Kourou gelieferten ersten europäischen ISS-Versorgungsmoduls Jules
Verne ist als erste Mission im Jahr 2008 geplant.
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