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VLT
Geheimnisvoller Klumpen im All
von Stefan Deiters
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4. Juli 2006

Astronomen haben mithilfe des Very Large Telescope der ESO in elf Milliarden Lichtjahren Entfernung einen riesigen Klumpen an Material entdeckt, für dessen Erscheinungsbild sie bislang nur eine Erklärung haben: Hier bildet sich gerade eine Galaxie, in dem Gas von einer unsichtbaren Ansammlung Dunkler Materie angezogen wird.

Klumpen

Der entdeckte mysteriöse Klumpen erscheint als verwaschener Fleck auf dieser VLT-Aufnahme. Foto: ESO [Weitere Ansichten]

In den vergangenen Jahren haben Astronomen im jungen Universum eine ganze Reihe von merkwürdigen Klumpen entdeckt, die dunkler erschienen als man erwarten würde und mindestens die Größe unserer Milchstraße aufwiesen. Um was es sich dabei genau handelt, ist den Forschern bislang nicht klar und so gibt es verschiedene Szenarien, die die Existenz dieser Klumpen erklären können.

Doch jetzt hat ein internationales Team von Astronomen einen neuen Klumpen aufgespürt, der helfen könnte, etwas Licht in die Angelegenheit zu bringen: Die Neuentdeckung liegt in rund 11,6 Milliarden Lichtjahren Entfernung und wir sehen das Objekt somit zu einer Zeit, als das Universum nur 15 Prozent seines jetzigen Alters hatte, also nur zwei Milliarden Jahre alt war. Das Objekt liegt in einem Himmelsbereich, der durch den Great Observatories Origins Deep Survey (GOODS), abgedeckt wird, einer Himmelsdurchmusterung in verschiedenen Wellenlängenbereichen, an denen sich zahlreiche Weltklasse-Teleskope beteiligen.

Der Klumpen wurde mit Hilfe des FORS-1 Instrumentes am Very Large Telescope der ESO bereits im Dezember 2002 entdeckt. Die Astronomen beobachteten damals einen kleinen Bereich am Himmel in einem begrenzten Wellenlängenbereich für mehr als acht Stunden. Der verwendete Filter erlaubte den Forschern die Emission von Wasserstoffatomen sichtbar zu machen, die etwa 11,6 Milliarden Lichtjahre entfernt sind. Von Dezember 2004 bis Februar 2005 wurde das Objekt erneut unter die Lupe genommen.

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Der entdeckte Klumpen hat einen Durchmesser von 200.000 Lichtjahren und ist damit etwa doppelt so groß wie unsere Milchstraße. Die von dem Objekt abgestrahlte Energie entspricht der von etwa zwei Milliarden Sonnen. Trotzdem ist das Objekt auf verschiedenen Bildern, die etwa im Infraroten oder im Röntgen-Bereich aufgenommen wurden, nicht zu sehen und damit einzig in seiner Art.

"Wir haben versucht, diesen Klumpen mit den gängigsten Modellen zu erklären", beschreibt Kim Nilsson von der ESO die Bemühungen der Forscher. Eine untersuchte Möglichkeit war, dass der Klumpen von einer Galaxie mit einem zentralen Schwarzen Loch zum Leuchten gebracht wird, eine andere, dass eine Galaxie mit extrem hoher Sternentstehungsrate dafür verantwortlich ist. "Doch alles passt nicht. Stattdessen müssen wir annehmen, dass wir hier die Emission von Wasserstoff sehen, die von unverändertem Gas stammt, das auf einen Klumpen Dunkler Materie stürzt. Das bedeutet, dass wir hier vielleicht Zeuge der Entstehung einer Galaxie wie unserer Milchstraße werden."

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