Schwarze Sonne über der Türkei
von Stefan
Deiters
astronews.com
29. März 2006
Sonnenfinsternisse üben immer noch eine besondere
Faszination auf die meisten Menschen aus. Das ist wohl der Grund, warum viele
SoFi-Fans in diesen Tagen in die Türkei geflogen sind. Sie wollen Zeuge der
heutigen totalen Sonnenfinsternis werden. Doch auch von Deutschland aus, könnte
sich ein - geschützter - Blick an den Himmel lohnen.
Eine Sonnenfinsternis von der Internationalen Raumstation aus
gesehen. Foto: NASA / Marshall Space Flight Center
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Von Deutschland aus ist die Finsternis allerdings nur als partielle Sonnenfinsternis zu
beobachten. Nur in einem
schmalen zwischen 100 und 200 Kilometer breiten Band, das sich von der Ostküste
Brasiliens bis nach Zentralasien erstreckt, verdeckt der Mond die Sonne
komplett. Etwas Vergleichbares gibt es in Deutschland erst wieder am 3.
September 2081 zu sehen. Wer sich aber gerade in der Touristenmetropole
Antalya aufhält, kann beobachten, wie sich der Mond ab 11.37 Uhr MESZ langsam
vor die Sonne schiebt. Vollkommen dunkel wird es dann ab 12:54 Uhr MESZ für
etwas mehr als drei Minuten.
Wer von Deutschland aus sein Glück versuchen möchte, sollte sich in der Mittagszeit ein wenig Zeit
reservieren:
In Hamburg kann man den Mond vor der Sonnenscheibe zwischen 11.51
und 13.41 Uhr MESZ, in München zwischen 11.41 und 13.45 Uhr MESZ, in Frankfurt
zwischen 11.44 Uhr und 13.40 Uhr MESZ und in Berlin zwischen 11.50 und 13.48 Uhr
MESZ beobachten. Während in Hamburg die Sonne nur zu maximal rund 26 Prozent
bedeckt sein wird, sind es in Berlin 32 Prozent, in Frankfurt 30 Prozent und in
der bayerischen Landeshauptstadt 37 Prozent.
Wer die Sonnenfinsternis beobachten will, egal ob in Deutschland oder in der
Türkei, sollte auf keinen Fall mit bloßem Auge in die Sonne schauen. Auch eine
normale Sonnenbrille bietet nicht ausreichend Schutz. Für eine gefahrlose
Beobachtung sollte man sich eine spezielle Sonnenfinsternisbrille besorgen. Auch
wenn das Wetter nicht mitspielt, braucht man auf das SoFi-Erlebnis nicht
verzichten: Die Sonnenfinsternis wird von zahlreichen Organisationen wie etwa
der amerikanischen Weltraumbehörde NASA im Internet übertragen.
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