2004 FU162 passierte Erde in 6.500 Kilometer Höhe
von Stefan
Deiters
astronews.com
27. August 2004
Er trägt den Namen 2004 FH162, hat einen Durchmesser von weniger als
zehn Metern und stellte am 31. März 2004 einen ganz besonderen Rekord auf:
Mit nur 6.500 Kilometern Abstand passierte der winzige Asteroid die Erde
- näher als jeder andere bislang aufgespürte Brocken.
Der winzige Asteroid 2004 FU162 flog Ende März in einer Entfernung von nur
6.500 Kilometern an der Erde
vorbei.
Foto:
NASA/NSSDC (Montage: astronews.com, gezeigter Asteroid ist nicht
2004 FU162) |
FU162 wurde nur wenige Stunden vor der größten Annäherung an die Erde im Rahmen des
von der NASA geförderten LINEAR (Lincoln
Near Earth Asteroid Research) -Programms entdeckt. Ziel des Programms
ist es, den Himmel systematisch nach erdnahen Asteroiden abzusuchen.
LINEAR konnte von New Mexiko aus den Asteroiden 44 Minuten lang
verfolgen.
Später bemühten sich die Astronomen aus diesen wenigen Daten einen Orbit für
den Asteroiden zu berechnen, da man auch in älteren Aufnahmen keine Spur von dem
winzigen Brocken entdeckte. Er dürfte einfach zu klein sein, um von den
Überwachungsteleskopen aufgespürt zu werden, wenn er sich nicht in unmittelbarer
Nähe der Erde befindet. Anhand der Berechnungen zeigte sich aber, dass der
Asteroid der Erde näher gekommen sein muss, als jeder andere zuvor aufgespürte
Brocken. Am 22. August bekam er die offizielle Bezeichnung 2004 FU162.
Nach Berechnung der Astronomen hat die nahe Begegnung mit der Erde die Bahn
des kleinen Asteroiden erheblich verändert. Steve Chesley von der NASA
berichtete in der britischen Zeitschrift New Scientist, dass 2004 FU162
durch den nahen Vorüberflug um rund 20 Grad von seiner Bahn abgelenkt wurde.
Zuvor hatte er die Sonne in rund einem Jahr umkreist, jetzt liegt seine Bahn
deutlich dichter an der Venus und er benötigt nur neun Monate für einen Orbit.
Wissenschaftler vermuten, dass es Hunderte von Millionen von Asteroiden in
dieser Größenklasse gibt, von denen alle paar Jahre einer die Erde treffen
sollte. Dichte Vorüberflüge sollte es sogar mehrere im Jahr geben, nur gehört
eben recht viel Glück dazu, die winzigen Brocken auch zu beobachten. Sollte es
einmal zu einem direkten Treffer kommen, hätte man auf der Erde von einem
Asteroiden dieser Größe nichts zu befürchten: Er wäre ohne weitere Schäden
anzurichten in der oberen Erdatmosphäre explodiert.
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