Opportunity
buddelt, Spirit fährt und fährt
von Stefan
Deiters
astronews.com
18. Februar 2004
Die beiden
Mars-Rover der NASA tun derzeit alles, um ihre Teams auf der Erde zu erfreuen: Opportunity
hat Anfang der Woche mit einem Rad eine Furche in den Marsboden gebuddelt und
Spirit einen neuen Entfernungsrekord auf dem roten Planeten aufgestellt: Der
Rover legte bislang insgesamt 108 Meter zurück - mehr als der kleine Rover
Sojourner im Jahr 1997.
Die vom Mars-Rover Opportunity in den Marsboden gefahrene
Furche. Bild: JPL/NASA |
"Gestern haben wir ein schönes großes Loch auf dem Mars gegraben", fast
Jeffrey Biesiadecki vom Rover-Team am Jet Propulsion Laboratory der NASA
den Erfolg vom Wochenanfang zusammen. Um diese Furche in den Marsboden zu fahren
und dadurch tiefer liegende Bodenschichten freizulegen, nutzte der NASA-Rover Opportunity
eines seiner Räder, während die anderen fünf den Rover in Position hielten.
"Wir haben es dabei langsam angehen lassen", so Biesiadecki. Der gesamte Vorgang
dauerte rund 22 Minuten. Das Ergebnis ist eine 50 Zentimeter lange und rund zehn
Zentimeter tiefe Furche im Marsboden - etwas tiefer als erwartet. Die
Wissenschaftler sind nun gespannt, welche Ergebnisse die Untersuchungen mit den
Instrumenten an Bord von Opportunity ergeben, die für diese Woche geplant
sind.
Auf der anderen Seite des Mars stellte Spirit einen neuen Rekord auf:
Der Rover fuhr 21,1 Meter auf sein neues Ziel, einen Krater mit Spitznamen
"Bonneville", zu und hat damit in den letzten 34 Tagen insgesamt 108 Meter auf
dem Mars zurückgelegt. Das ist mehr als die Strecke, die der kleine Mars-Rover
Sojourner 1997 auf dem Mars gefahren ist. Doch das Rover-Team konnte sich
auch noch aus einem anderen Grund freuen: Spirit hat erstmals mit einer
Übertragungsrate von 256 Kilobit pro Sekunde Daten übertragen - doppelt so
schnell wie die bisherige maximale Übertragungsrate. Nach den
Kommunikationsproblemen, die das Gefährt vor einigen Wochen lahm legten,
sicherlich eine gute Nachricht.
Von der Untersuchung des Krater "Bonneville" erhoffen sich die
Wissenschaftler vor allem eines: "Wir glauben, dass der Einschlag, der diesen
Krater erzeugt hat, die Bodenschichtung durcheinander gebracht hat und uns somit
einen Blick darauf erlaubt", erläutert Dr. Ray Arvidson von der Washington
University in St. Louis. Von einem detaillierteren Blick in die Anordnung
der Bodenschichten versprechen sich die Forscher Hilfe bei der Antwort auf einer
der Schlüsselfragen der Mission: War es auf dem Mars einmal feucht und gab es ein
Klima, das Leben ermöglicht haben könnte.
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