Uranus und
Neptun im Visier
von Rainer Kayser
27. Januar 2004
Für
das menschliche Auge, so ergaben jetzt neue Beobachtungen des Weltraumteleskops
Hubble, würden die äußeren Planeten Uranus und Neptun kaum zu
unterscheiden sein. Doch das Weltraumteleskop sieht mehr: Es offenbart die
Unterschiede zwischen den beiden Welten am Rande unseres Planetensystems.
Hubbles Blick auf Uranus (links) und Neptun. Die beiden Bilder
oben zeigen die Ansicht, die ein Astronaut aus einem Raumschiff
sehen würde. In einem anderen Spektralbereich (unten) sind mehr
Details zu sehen. Foto: NASA und Erich Karkoschka,
University of Arizona. [Großansicht] |
Neue Bilder des Weltraumteleskops Hubble zeigen ungewohnte Ansichten
der fernen Planeten Uranus und Neptun. Der amerikanische Astronom Erich
Karkoschka hat mit verschiedenen Filtern gewonnene Aufnahmen so kombiniert, dass
sich ein farbgetreues Gesamtbild ergibt. Mit einem zweiten Filtersatz
produzierte er dann Bilder in Falschfarben, auf denen die Einzelheiten der
Planeten deutlich hervortreten – und die so die Unterschiede zwischen Uranus und
Neptun zeigen.
"Ich habe mir außerordentliche Mühe gegeben, damit die natürlichen Farben der
Bilder genau den Anblick wiedergeben, den das menschliche Auge von einem
Raumschiff nahe der Planeten aus wahrnehmen würde", erklärt Karkoschka, der am
Lunar and Planetary Laboratory der University of Arizona tätig
ist. "Die Falschfarben-Bilder zeigen dagegen, wie ein Instrument mit anderer
spektraler Empfindlichkeit die Planeten sieht - der Anblick ändert sich völlig."
Die Falschfarben-Bilder zeigen deutlich streifenförmige Wolkenbänder in den
Atmosphären der beiden Planeten. Deutlich zu erkennen ist auch die starke
Neigung der Rotationsachse von Uranus, sowie die jahreszeitlich bedingten
Unterschiede zwischen Nord- und Südhalbkugel dieses Planeten.
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