ISS
ESA
versteigert Euros aus
dem All
Redaktion
astronews.com
10. Oktober 2003
Die europäische
Weltraumorganisation ESA versteigert in diesem Monat ganz besondere
Euro-Geldscheine und Münzen - darunter die seltenen Münzsätze des Vatikans, San
Marinos und Monacos. Doch dies ist nicht das einzig Besondere an den
Zahlungsmitteln: Sie alle waren schon einmal auf der Internationalen Raumstation
ISS. Der Erlös der Auktion soll daher auch dem ISS-Bildungsfonds zu Gute kommen.
ESA-Astronaut Frank De Winne mit den Euo-Banknoten an Bord der
ISS im November 2002. Foto: ESA |
Ab Montag, den 20. Oktober können Interessenten drei Serien von Euro-Banknoten
und 15 nationale Serien von Euro-Münzen ersteigern. Das Besondere an ihnen: Sie
waren im Rahmen der belgischen Sojus-Mission "Odissea" mit ESA-Astronaut Frank
De Winne vor fast einem Jahr acht Tage lang an Bord der Internationalen
Raumstation (ISS).
De Winnes Flug im Oktober 2002, der von den belgischen Föderalen
Diensten für Wissenschaftliche, Technische und Kulturelle Angelegenheiten
finanziert worden war, sah nicht nur ein intensives Versuchsprogramm mit über 20
lebenswissenschaftlichen, physikalischen und bildungsbezogenen Experimenten vor.
Er hat darüber hinaus drei Serien von Euro-Banknoten und 15 nationale Serien von
Euro-Münzen, die die Europäische Zentralbank (EZB) bereitgestellt hatte, mit auf
die Reise genommen.
"Die Europäische Zentralbank ist stolz, eine Serie von Euro-Münzen aus jedem
Land der Euro-Zone und mehrere Serien von Euro-Banknoten zur Internationalen
Raumstation zu schicken", hatte EZB-Präsident Wim Duisenberg damals betont. "Ich
hoffe, dass diese Münzen und Scheine anschließend eine namhafte Summe für
Bildungszwecke einbringen werden, denn Bildung ist der Schlüssel für unsere
Zukunft." Die Banknoten, auf die Duisenberg vor dem Start seine Unterschrift gesetzt
hatte, wurden auf der ISS von De Winne mit dem offiziellen Stempel der ISS und
mit dem Stempel der Mission "Odissea" versehen. Nach ihrer Rückkehr zur Erde
erhielten sämtliche Scheine und Münzen von De Winne ein Zertifikat, wonach sie
auf der Raumstation waren.
"Euros aus dem All" ist die erste große Initiative, Geld für den ISS-Bildungsfonds zu sammeln. Die ESA hat diesen Fonds eingerichtet, um das
Interesse von Schülern und Studenten aus ihren 15 Mitgliedstaaten für
Wissenschaft und Technik im allgemeinen und für die Raumfahrt im besonderen zu
wecken. Der Fonds soll das ISS-Bildungsprogramm unterstützen, das Lehrmaterial
für Grund- und Oberschüler in allen 11 Sprachen der ESA-Mitgliedstaaten
entwickelt, herstellt und verteilt. Die ESA hat diese Initiative in Zusammenarbeit mit der Europäischen
Zentralbank organisiert, um Interessenten eine Gelegenheit zu bieten, für den
ISS-Bildungsfonds zu spenden.
"Die Zukunft gehört den wissensbasierten Gesellschaften", erklärt Jörg Feustel-Büechl, der Direktor der ESA für Bemannte Raumfahrt.
"Die ESA ist sich
dessen voll bewusst und gibt beachtliche Summen für die Bildung aus. Die ersten
Euro-Serien, die im Weltraum waren, sind einzigartige Symbole dafür, dass Europa
weiterhin in die Ausbildung seiner Jugend investiert."
Nach Ablauf der gesetzten Frist erhalten die 18 spendabelsten Bieter je eine
der Euro-Serien, die mit De Winne auf der ISS waren, und zwar in folgender
Reihenfolge: Für die drei höchsten Gebote gibt es je eine Serie von Banknoten (sieben
Scheine im Nennwert von 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro), die folgenden 15
erhalten je eine Serie von Münzen (acht Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent sowie
1 und 2 Euro). Für die Vergabe der Münzserien wurde ebenfalls eine Reihenfolge
festgelegt: Vatikan, Monaco, San Marino, Irland, Finnland, Portugal, Belgien,
Luxemburg, Niederlande, Österreich, Griechenland, Spanien, Deutschland, Italien
und schließlich Frankreich.
De Winne erklärte, es sei für ihn "eine Ehre, an dieser Initiative beteiligt
zu sein, die dazu beiträgt, Schülern und Studenten bei der Vertiefung ihrer
Kenntnisse über Weltraumaktivitäten zu helfen und die Zukunft der europäischen
Raumfahrt zu sichern."
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